Strommasten eingerüstet

61 Meter Spannung pur

Scafom-rux Gerüstbau
Gerüstbau Vogel ist Spezialist für alle Gerüstaufgeben zum Thema Hochspannungstechnik. In Luxemburg realisierte das Unternehmen drei Arbeitsbereiche am 61,20 m hohen Hochspannungsmast 26N. Foto: Scafom-rux/Vogel Gerüstbau

Bascharage/Luxemburg (ABZ). – Einrüstungen von Strommasten sind immer eine echte Herausforderung. Und auch wenn die Firma Gerüstbau Vogel in diesem Bereich über einschneidende Erfahrung und Wissen verfügt, hatte es das Projekt mit dem Namen "Mast 26N" auf dem Gebiet des Luxemburgischen Bascharage in sich. Das Bayerische Unternehmen mit Sitz in Nürnberg ist bundesweit sowie in Luxemburg neben Industriegerüstbau auf innovativen Gerüstbau für Hochspannungstechnik spezialisiert. "Mast 26N" in Bascharage wurde zu dem Zweck neu errichtet, um hochzuführende Erdkabel aufzunehmen und entsprechende Endverschlüsse zu setzen. Die durch Vogel GB zu erfüllende Aufgabe war die Erstellung von Arbeitsbereichen von ca. fünf Lagen und einer Höhe von jeweils ca. 8 m an den Kragtraversen der Masten. Hierzu wurde der 61,20 m hohe Hochspannungsmast bis in eine Höhe von 57,50 m L-förmig eingerüstet und drei Arbeitsbereiche in den Höhen 27, 37 und 47 m realisiert. Diese Bereiche wurden anschließend abschnittsweise verplant. Für das Gerüst mit der Grundfläche von 6,64 m x 5,14 m setzte Michael Vogel 1300 m³ Modulgerüst Ringscaff des Herstellers Scafom-rux ein. Zusätzlich wurden Verankerungsscheiben in Zangenausbildung aus Gi45 und Rohrkupplungsmaterial umgesetzt. Fa. Grecos aus Luxemburg beauftragte das Nürnberger Unternehmen mit der Erstellung des Gerüstes, für das eine Standzeit von ca. drei Wochen geplant war. Für die Montage setzte Geschäftsführer Michael Vogel sechs Monteure sowie einen Geda 500 ZZP ein.

Neben den zu erwartenden hohen Kräften, die bei Masten ohne Stromkabelbelegung naturgemäß auftreten, wirkten zusätzlich die Kräfte aus dem Gerüst auf den freistehenden Mast. Demnach war vor allem die Einhaltung der durch den Statiker vorgegebenen Verankerungspunkte maßgeblich für den Erfolg des Projektes und eine besondere Herausforderung. "Mast 26N" kann zusätzliche Lasten, insbesondere die sich durch die Baumaßnahmen ergebenden zusätzlichen Windlasten nur bedingt aufnehmen. Dementsprechend wurden die drei Arbeitsbereiche an den Masttraversen auch nur abschnittweise mit Planen versehen. In Zusammenarbeit mit dem Statikbüro entschlossen sich die Planer für eine "schlanke Lösung", bei der Bauteile des Mastes selbst verstärkt werden mussten. Diese wurden anhand einer Vorstatik mit entsprechenden Lagerlastangaben durch das Ingenieurbüro-Hövelbrinks aus Rüthen durch den Statiker des Bauherrn festgelegt. Der statische Nachweis erfolgte durch Norbert Kistner mittels einer 3D-Stabwerkssoftware. Die Anbindung und Verankerung des Raumgerüstes erfolgte an bauseits festgelegten Ebenen in Abständen von 3,5 bis 4,9 m mittels quer zum Gerüst angeordneten horizontalen Stahl-Gitterträgern GT450 und zusätzlicher Gerüstrohr-Abstrebungen zu den äußeren Ecken des Gerüstes. Die Gitterträger liegen ihrerseits, unabhängig von den jeweiligen Belagebenen, auf umliegenden, durch Gerüstrohr-Diagonalen ausgesteiften Gerüstrohren. Teilweise mussten diese zur Übertragung der angreifenden Lasten auf die Gitterträger mehrfach ausgeführt werden. Strommast 26N weist eine pyramidenartige Form mit einer Basis-Kantenlänge von 7,42 m auf. Folglich mussten die horizontalen Gitterträger, insbesondere in den Ebenen höher 32 m, doppellagig montiert werden. Hintergrund ist die schmale Verankerungsbreite von jeweils 1,75 m. Die Anbindung an den Anschlagpunkten erfolgte schlossartig durch Rohr-Kupplungs-Konstruktionen.

Die Aussteifung des Ringscaff-Modulgerüstes erfolgte außen durch System-Diagonalen und innen durch Rohr-Kupplungs-Konstruktionen. Die Außen- und Innenstiele im Bereich des Längs-Gerüstes, d. h. ohne seitliche Verbreiterung, wurden durch vorgesetzte Modul-Stiele verstärkt, die durch Doppel-Keilkopf-Kupplungen im Abstand von 0,5 und 1 m angeschlossen wurden. Das Raumgerüst wurde im Wesentlichen als Leergerüst ausgebildet. Stahlbeläge kamen punktuell und als Vollbelag lediglich in den drei Arbeitsbereichen an den auskragenden Mastarmen zum Einsatz.

Auf die Frage, wie sich ein 1922 gegründetes Gerüstbau-Unternehmen erfolgreich und zugleich modern im Wettbewerb behaupten kann, gibt Geschäftsführer Michael Vogel an: "Wir arbeiten strikt nach einem konkreten Zielplan und messen uns permanent an dessen Einhaltung. Leitbilder gehören zudem zu unserer Unternehmens-Kultur."

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