Stromtrasse

Hessen weist SuedLink-Variante aus Bayern zurück

Wiesbaden (dpa). – Hessens Regierung hat den Vorschlag aus Bayern zurückgewiesen, die umstrittene Stromtrasse SuedLink zu verschieben und hauptsächlich durch Baden-Württemberg und Hessen führen zu lassen. "Egal, was in Bayern gedacht, geredet oder geschrieben wird, es wird keine Verlagerung der Trassenführung gegen die hessischen Interessen geben", sagte kürzlich Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). "Wir werden gegen diese bayerischen Vorstellungen Widerstand leisten und auf gar keinen Fall hessische Interessen opfern."

Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) meinte, Hessen werde sich "die Unverschämtheiten aus München nicht gefallen lassen". Der Vorschlag sei "an Dreistigkeit nicht zu überbieten" und gehe zu Lasten anderer. "Die bayerische Landesregierung kann nicht ernsthaft glauben, dass dieser wahnwitzige Vorschlag auch nur den Hauch einer Realisierungschance hat."

Die neue Variante hatte laut der Rundschau des Bayerischen Fernsehens Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ins Spiel gebracht. Danach will sie die geplante Gleichstrom-Trasse für den SuedLink nach Westen verlegen. Damit würde die Trasse statt durch Bayern hauptsächlich durch Baden-Württemberg und Hessen gehen.

Hessens SPD-Landes- und Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel wies den Vorschlag ebenfalls als absurd zurück. "Die neuerliche Volte der CSU beim Thema SuedLink grenzt schon an Irrsinn", teilte der SPD-Bundesvize mit. FDP-Fraktionschef Florian Rentsch meinte: "Der Vorschlag Aigners ist blanker Populismus und dient ganz alleine dem Ziel, Bayern auf Kosten anderer Länder zu entlasten."

Der BR beruft sich auf eine Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums zu einem Entwurf der Bundesnetzagentur. Aigner argumentiert, die unterfränkische Region dürfe nicht zur "nationalen Stromdrehscheibe" werden. "In ihrer Stellungnahme droht sie demnach indirekt mit einer Blockade der Netzausbaupläne. Aigner bringt Naturschutz-Argumente ins Spiel sowie eine Änderung des bayerischen Landesentwicklungsplans. In den kommenden zwei Wochen soll die Bundesnetzagentur ihre Pläne für das künftige deutsche Stromnetz vorlegen. Über den Netzausbau soll noch vor der Sommerpause in Berlin entschieden werden.

SuedLink soll vom Jahr 2022 an den Windstrom von der Nordsee über Niedersachsen und Hessen nach Bayern bringen. Bürgerinitiativen in Hessen kritisieren die bisherigen Trasse-Pläne.

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