Strukturelle Veränderungen

Bundesfachtagung Gerüstbau 2017: Die Zukunft im Blick

von:

Martina Monsees

Bundesinnung/Bundesverband Gerüstbau Gerüstbau
Marcus Nachbauer, Bundesinnungsmeister/Präsident der Bundesinnung Gerüstbau, konnte zur Jahreshauptversammlung 2017 mehr als 200 Teilnehmer begrüßen. Fotos: Monsees

Salzburg/Österreich. – Die Bundesinnung für das Gerüstbauer-Handwerk und der Bundesverband Gerüstbau e. V. luden in Kooperation mit dem Güteschutzverband Stahlgerüstbau e. V. kürzlich zur Bundesfachtagung und den Jahreshauptversammlungen 2017 ein. Fachliches Leitthema der Bundesfachtagung 2017 war hierbei der "Gerüstbau 4.0". Auch in den Jahreshauptversammlungen der Verbände ging es thematisch um die Gestaltung der Zukunft. Zum Auftakt der ordentlichen Mitgliederversammlung von Bundesinnung/Bundesverband Gerüstbau hießen Geschäftsführerin Sabrina Luther sowie die Vorstands- und Präsidiumsmitglieder Marcus Nachbauer, Frank Dostmann und Holger Budroweit mehr als 200 Vertreter von Mitgliedsunternehmen im Salzburger Wyndham Grand Hotel Willkommen. Im Rahmen der Berichterstattung zum vergangenen Jahr schärfte Bundesinnungsmeister und Präsident Marcus Nachbauer das Bewusstsein der Teilnehmer dafür, dass sich die Arbeit für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter immer komplexer gestaltet und eine "Terminflut" herrscht: "Das Arbeitsvolumen ist so umfangreich geworden, dass es mit den bisher hauptamtlich tätigen Personen und der Unterstützung von Ehrenamtlichen kaum noch zu bewältigen ist."Auch im kommenden Jahr stehen verschiedene große Projekte an. Z. B. soll die Unfallverhütungsvorschrift (UVV) Ende 2017/Anfang 2018 erneuert werden, um eine Verbesserung des Arbeitsschutzes zu erreichen. "Staatliche Interessen nehmen einen immer deutlicheren Einfluss und es wird bezweckt, den stationären Arbeitsschutz 1:1 auf die Baustelle zu übertragen. Das kann aus unserer Sicht nicht das Ziel sein, sodass wir hier erhebliches Diskussionspotenzial sehen", betonte Budroweit. Hinter der Norm DIN EN 1004 stecke ein Normungsantrag seitens Großbritanniens mit dem Ziel, fahrbare Gerüste als Fassadengerüste zu normen. "Diese Norm möchten wir kippen bzw. im eigenen nationalen Interesse verhindern", sagte Budroweit. Für die zukünftige kompetente Vertretung der Interessen des Gerüstbaus auf nationaler wie europäischer Ebene sei die ehrenamtliche Arbeit allerdings essentiell wichtig. Budroweit berichtete von einer grundsätzlichen Entwicklung zurückgehender Unfallzahlen, regte Mitglieder jedoch dazu an, mit ihrer Unterstützung den Arbeitsschutz weiter fortzusetzen und zu intensivieren. Fachlich ausgebildetes Personal einzusetzen, tragfähiges Gerüstmaterial bereitzustellen und sich in Investitionsbereitschaft zu halten, müssten Ziele von Gerüstbauunternehmen bleiben.Die bisherigen Vorstands- und Präsidiumsmitglieder der Institutionen wurden bei den Wahlen in ihren Ämtern für die nächsten vier Jahre bestätigt: Marcus Nachbauer (Bundesinnungsmeister und Präsident), Frank Dostmann (stellvertretender Bundesinnungsmeister für den Bereich Wirtschaft, Recht und Ausbildung sowie Vizepräsident für den Bereich Wirtschaft und Recht) und Holger Budroweit (stellvertretender Bundesinnungsmeister für den Bereich Technik sowie als Vizepräsident für den Bereich Technik).

Der Weg für strukturelle Veränderungen in der Zukunft sei Nachbauer zufolge geebnet: Seit der letzten Jahreshauptversammlung hatte die Bundesinnung zwar trotz vieler Neueintritte auch einige Austritte zu verzeichnen, doch sei es erklärtes Ziel, mit geeigneten Maßnahmen dafür zu sorgen, dass die Bundesinnung und der Bundesverband künftig wie auch in den Vorjahren wachsen und neue Mitglieder hinzu gewinnen.

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Josef Teupe, 1. Vorsitzender des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V., zeigte Vorteile auf, die eine Verschmelzung mit dem Bundesverband Gerüstbau besäße.

Strukturelle Veränderungen
Frank Dostmann hob die Arbeitsergebnisse des Arbeitskreises Wirtschaft und Recht hervor: Der betriebswirtschaftliche Leitfaden für den Gerüstbau sei überarbeitet worden, umfasse nun sechs Kapitel und werde in Schulungen verwendet. Insgesamt würden die Angebote von Bundesinnung und Bundesverband von den Mitgliedsbetrieben zwar genutzt, könnten aber noch besser wahrgenommen werden. "Das ist eine Erkenntnis aus dem Workshop, den wir mit Blick auf die Modernisierung bzw. Harmonisierung von Informationsmedien beider Organisationen durchgeführt haben", schilderte Dostmann. Mit der Mehrwert Intermediale Kommunikation GmbH aus Köln soll es künftig gelingen, Vorteile der Mitgliedschaft noch stärker zu verdeutlichen, die öffentliche Sichtbarkeit der Aktivitäten sowie Kompetenzen zu erhöhen und sowohl regionale Strukturen als auch die Landesbevollmächtigten stärker zu unterstützen. Übergeordnetes Ziel sei es, das Image der Gerüstbaubranche zu verbessern, um auch dem Mangel an Fach- und Führungskräften beikommen zu können.Der Stellenwert der Fach- und Führungskräfte für die Branche wurde zudem deutlich, als im Anschluss an die Mitgliederversammlungen die Leistungen der jahrgangsbesten Jungmeisterinnen und Jungmeister im Gerüstbau-Handwerk geehrt wurden: Michaela Hubrig, Steven Apostel, Mario Donath und Christian Wörl wurden dafür jeweils mit Urkunden ausgezeichnet. Daneben wurde aber auch den ausgeschiedenen Landesbevollmächtigten Bernd Werdermann, Dietrich Lindemann, Edgar Ruhland, Bernd Raschke, Gerald Koch, Ernst-August Look, Rainer Pust, Klaus Nachbauer und Walter Schmidt für ihre zum Teil jahrzehntelange Mitarbeit gedankt. Auch Christoph-Ludwig Bügler wurde von Holger Budroweit für sein langjähriges Engagement geehrt. Frank Dostmann überreichte außerdem Jörg Müller, ehemaliger Koordinator im Bildungs- und Innovationszentrum der Handwerkskammer Berlin, zum Dank für seine Verdienste die silberne Ehrennadel.
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Frank Dostmann, stellv. Bundesinnungsmeister für den Bereich Wirtschaft, Recht und Ausbildung, riet Mitgliedern, die zahlreichen Angebote von Bundesinnung und Bundesverband zu nutzen.

Zukunftsfähige Gestaltung

Ein weiteres großes Thema im kommenden Jahr ist die zukunftsfähige Gestaltung der Verbände, auch und gerade im Hinblick auf die Bündelung von knappen Personalressourcen. Deshalb stand in den jeweiligen Mitgliederversammlungen eine mögliche Verschmelzung von Bundesverband Gerüstbau e. V. und dem Güteschutzverband Stahlgerüstbau e. V. auf den Tagesordnungen. Nach Diskussion und Beantwortung aller aufgeworfenen Fragen in den jeweiligen Versammlungen stimmten sowohl die Mitglieder des Bundesverbandes Gerüstbau e. V. als auch die Mitglieder des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V. mehrheitlich für die Vorbereitung einer im nächsten Jahr zu beschließenden Verschmelzung der beiden Verbände. Die Mitglieder des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V. erkundigten sich im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V., ob der Güteschutzverband im Falle Ihrer Zustimmung aufgelöst würde. Der 1. Vorsitzende, Josef Teupe, antwortete: "Der Güteschutzverband würde dann im Bundesverband aufgehen". Die Teilnehmer interessierte weiter, ob die Mitglieder des Güteschutzverbandes bei der Verschmelzung automatisch Mitglieder des Bundesverbandes werden. Insofern stellte Teupe klar, dass jedem Betrieb die Möglichkeit gegeben würde, sich dies zu überlegen. Festhalten lasse sich, dass Güteschutz-Mitglieder bereits vielfach auch Bundesverbands-Mitglieder seien.

Der Bericht des Vorstandes des Güteschutzverbandes Stahlgerüstbau e. V. fiel positiv aus, denn die Strukturen des Verbandes seien ebenso stabil wie die Situation im Bereich Fortbildung. Das Seminarwesen – insbesondere Technik- und Großseminare – sollen weiterhin angeboten werden. Betriebsleiter hätten z. B. erkannt, dass sie über Eigenüberwacher-Schulungen ihrer Mitarbeiter den notwendigen Nachweis stetiger Weiterbildung erbringen können. "Normenentwicklungen würden sonst eventuell verpasst", gab Teupe zu Bedenken und fügte hinzu: "Es schadet nicht, wenn Mitarbeiter ebenfalls über solche Dinge Bescheid wissen, da die Betriebsleiter nicht überall vor Ort sein können." Teupe dankte der Geschäftsführerin Sabrina Luther sowie dem 2. Vorsitzenden Alf Pytlik, Obmann Udo Roth und dem Ehrenamt für ihre Unterstützung im vergangenen Geschäftsjahr. Nachdem die Mitglieder die Jahresendabrechnung 2016 genehmigt hatten und die Geschäftsführung sowie der Vorstand entlastet wurden, stand die Neuwahl des Vorstands für die jeweiligen Ämter an: Josef Teupe wurde im Amt des 1. Vorsitzenden bestätigt. Alf Pytlik wurde für das Amt des 2. Vorsitzenden und Udo Roth für das Amt des Obmanns wieder gewählt. In den Güteausschuss wurden Anita Bones, Hans-Jörg Conrad, Michael Jakubeit, Frank Schimmer und Dietmar Stypa gewählt.

Die nächste Bundesfachtagung wird vom 26. bis 28. April 2018 in Rostock-Warnemünde stattfinden.

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