Studentenwohnanlage in sechs Monaten gebaut

Gebäudefassaden in Holzrahmenbauweise vorgefertigt

Rubner Holzbau Hybridtechnik Baustoffe
Die Fenster mit Absturzsicherungen und Laibungen waren ebenfalls bereits im Werk verbaut worden. Foto: ACMS Architekten

Bochum (ABZ). – Innerhalb von nur sechs Monaten ist eine neue Studentenwohnanlage für 258 Studierende im Passivhausstandard in Bochum gebaut worden. Die drei baugleichen, mehrgeschossigen Gebäude wurden mit vorgefertigten Gebäudefassaden in Holzrahmenbauweise gebaut. Sie wurden vom Bundesbauministerium in Bonn mit 3,3 Millionen Euro gefördert.

Die knappe Bauzeit war durch den Rohbau mit vorgefertigten Betonsystemen und die Fassade aus vorgefertigten Holztafelelementen möglich, erläutert das Unternehmen Rubner Holzbau, das die Fassadenelemente gefertigt hat. Im Vergleich zu anderen Wohnbauten in herkömmlicher Bauweise sei die Bauzeit zehn Monate kürzer gewesen. Für ein maximal vorgefertigtes Gebäude in Hybridbauweise hatte sich das Akademische Förderungswerk Bochum als Auftraggeber entschieden. Das ACMS-Architektenteam hatte sich auf eine Kombination aus Stahlbetonfertigteilen und einer Fassade aus vorgefertigten Holztafelelementen festgelegt. Dafür wurden 5500 m² Fassadenelemente im österreichischen Rubner-Werk in Ober-Grafendorf hergestellt.

Die Elemente haben drei verschiedenen Oberflächen: vorvergraute Lärchenschalung, Faserzementbetonplatten und verzinkte Blechelemente. 444 Fenster mit Absturzsicherungen und Laibungen waren ebenfalls bereits im Werk verbaut worden. Ein Spannbeton-Hohldielensystem auf Stahlunterzügen spannt als Decke stützenfrei über den Räumen. Die Giebelwände sind bei diesem mehrgeschossigen Wohnbau als aussteifende Wände ausgeführt, die als Halbfertigteile auf der Baustelle verfüllt wurden.

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Rubner Holzbau Hybridtechnik Baustoffe
Die Gebäudefassaden sind vorgefertigt worden. Foto: Rubner Holzbau

Die Gebäudehülle wurde ohne Gerüst nur mit Hebebühnen montiert. Dafür war lediglich der Einbau von Passelementen im Stoßbereich erforderlich. Die vorgefertigten Fassadenelemente haben bereits eine gut geplante Stoßausbildung. Durch die komplette Vorfertigung konnten täglich bis zu 450 m² Fassadenelemente aufgebracht werden. Damit wurde jeder der drei Baukörper binnen drei Wochen mit einer dichten Gebäudehülle versehen. Die verzinkten Blechfassaden wurden auf den Rubner-Außenwandelementen bauseits angebracht.

Neben der sehr kurzen Bauzeiten überzeuge das Baukastensystem der Studentenwohnanlage auch durch die hohe Qualität der Ausführung, so Rubner. Durch ein hohes Maß an architektonischer Detailplanung, die Vorfertigung von Systemkomponenten und den Einsatz fertiger Bad-Module sei der Bau außerdem sehr wirtschaftlich gewesen. Für ein Gebäude im Passivhausstandard, bei dem der Primärenergiebedarf von 40 kWh/m² nicht überschritten werden darf, waren die Außenwandelemente in Holzrahmenbauweise eine gute Wahl, so Rubner. Denn diese seien hochwärmedämmend. Außerdem seien sie raumsparend. Und sie würden alle Anforderungen an den Schall- und Brandschutz im mehrgeschossigen Wohnungsbau erfüllen.

Die neue Studentenanlage liegt in der Bochumer Laerheidestraße in unmittelbarer Nähe zur Ruhruniversität Bochum. Die Gebäude stehen auf einem ehemaligen Bergbaugelände. Vor der Revitalisierung mussten die lokalisierten Flötze teilweise aufgefüllt werden, um das Gelände zu sichern. In dieser Ausgangssituation war die Holzbauweise vorteilhaft, da die Konstruktionen leicht sind.

Im Außenbereich wurde der Baumbestand erhalten und die Topografie des Geländes für das natürliche Regenwassermanagement genutzt. Die drei Gebäude des Wohnheimes sind L-förmig. Die Kopfbauten haben fünf Geschosse und überragen die anschließenden viergeschossigen Schenkel. Die Anlage enthält teilweise möblierte 1-Raum-, 2-Raum- und 4-Raum-Wohnungen, Gemeinschaftsräume und Technikräume im Erdgeschoss.

Die Grundrisse können später ohne großen Aufwand verändert werden. So können zusätzlich Büroräumlichkeiten integriert werden. Auch zu einer Pflege-WG könnte das Heim später einmal umfunktioniert werden. Der Zutritt zu der gesamten Anlage ist bereits jetzt barrierefrei.

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