Stuttgart 21

Bau kann bis drei Jahre länger dauern

Stuttgart (dpa). – Das umstrittene Bahn-Projekt Stuttgart 21 wird einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge doch nicht so viel teurer – kann aber deutlich länger dauern als geplant. In einem vertraulichen Gutachten für die Bahn, das die Zeitung nach eigenen Angaben einsehen konnte, geht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG von Kosten zwischen 6,3 und 6,7 Mrd. Euro aus. Der Bahn-Aufsichtsrat soll sich damit befassen. Die Bahn hatte zuletzt betont, dass der Rahmen von 6,5 Mrd. Euro für die Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens eingehalten werde; der Bundesrechnungshof allerdings hält laut seinem jüngsten Prüfbericht Kosten von bis zu 9 Mrd. Euro für möglich.

Laut "Süddeutscher Zeitung" gehen die Autoren der Studie davon aus, dass der Bau wegen diverser Schwierigkeiten mindestens ein Jahr, womöglich sogar drei Jahre länger dauern wird. Offiziell wird noch an dem Termin Ende 2021 festgehalten, an dem die ersten Züge durch die unterirdische Station rollen sollen.

In dem von der Bauherrin Bahn genannten Kostenrahmen von 6,5 Mrd. Euro ist bereits ein Risikopuffer von 290 Mio. Euro für eine Zeitverzögerung von zwei Jahren enthalten. KPMG geht im schlechtesten Fall, etwa bei Schwierigkeiten im Tunnelbau, von einem weiteren Jahr Zeitverzögerung aus, so dass der Tiefbahnhof erst 2024 in Betrieb gehen würde. Das könnte dann mit einem Betrag von fast 150 Mio. Euro zu Buche schlagen, so dass sich die neue Gesamtsumme von 6,7 Mrd. Euro ergibt. Die Bahn selbst verwies auf die Sondersitzung der Aufsichtsrates, der man nicht vorgreifen wolle.

Aus dem Aufsichtsgremium verlautete, dass die von ihm in Auftrag gegebene Prüfung durch KPMG sicherstellen soll, dass "alles läuft, wie es laufen soll, und wenn nicht, wo Nachbesserungen möglich wären". Auf dieser Grundlage könne der durch immer neue Zahlen verunsicherte Aufsichtsrat sachgerecht entscheiden. Wenn neuer Finanzierungsbedarf bestehe, sollten vor allem die größten Finanziers – Bahn, Bund und Land Baden-Württemberg – diesen erfüllen. Auch das Land, das bisher nicht mehr als die zugesagten 930 Mio. Euro beisteuern will, müsse mehr zahlen. Das gebe der Finanzierungsvertrag her. Rechtsstreitigkeiten führten nur zu weiterer Zeitverzögerung.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bauleitung (a) im Bereich Grünplanung, Freiburg  ansehen
Staatlich geprüfte*r Bautechniker*in (m/w/d) für..., Halstenbek  ansehen
Ingenieur*in / Geolog*in im Bereich Bodenschutz, Elmshorn  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Gebrauchtmaschinen Angebote

DBMB - Die Baumaschinen Börse
DBMB - Die Baumaschinen Börse

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen