Stuttgart 21

Weiter Uneinigkeit über Leistungskraft

Stuttgart (dpa). – Im Streit um die Leistungsfähigkeit des milliardenschweren Bauprojekts Stuttgart 21 haben Bahn und Verkehrsministerium ihre Ideen eines Durchgangsbahnhofs verteidigt. Während aber die Bahn im Stuttgart-21-Gemeinderatsausschuss die bisherigen Pläne für ausreichend auch mit Blick auf weitere Fahrgastmassen hält, warnt das Ministerium davor, auf einen ergänzenden unterirdischen Bahnhof zu verzichten.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann reagierte eher zurückhaltend auf die Vorschläge von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Das sei keine Position der Landesregierung, sondern es handle sich erst mal um fachliche Überlegungen des Ministeriums, sagte Kretschmann in Stuttgart. Das Verkehrsministerium warnte im Gemeinderatsausschuss erneut vor einer Überlastung des Bahnhofs. Ohne einen zweigleisigen Zulauf und einen neuen viergleisigen und unterirdischen Kopfbahnhof zusätzlich zu den bisherigen Stuttgart-21-Planungen sei es nicht möglich, doppelt so hohe Fahrgastzahlen auf der Schiene auch im Schienenknoten Stuttgart zu erreichen. Außerdem könnten damit Engpässe im Tunnel ausgeglichen werden.

Zwar könne "die bislang absehbare Verkehrsentwicklung nach heutiger Erkenntnis durch die geplante Infrastruktur bewältigt werden", sagten Amtschef Uwe Lahl und der Leiter der Abteilung Öffentlicher Verkehr, Gerd Hickmann, bei einer Präsentation im Rathaus. "Die im Zuge der Klimaschutzstrategie angestrebte Verdopplung der Verkehrsnachfrage im Schienenverkehr wird jedoch Infrastrukturergänzungen erfordern."

Die Bahn zeigte sich zwar bereit, in einer solchen Gruppe ihre Position einzubringen. Sie erteilte der Idee einer Ergänzung aber eine Absage. Diese sei "für den weiteren verkehrlichen Bedarf nicht notwendig", hieß es vom Schienenkonzern. Der im Bau befindliche Bahnknoten sei "für den Deutschland-Takt bestens vorbereitet". Zuvor hatte die "Stuttgarter Zeitung" über die Stellungnahme berichtet.

Auch den Vorwurf mangelnder Kapazität des künftigen Tiefbahnhofs wies die Bahn erneut zurück. "Auf jedem der acht Bahnsteiggleise kann ohne weiteres alle 5 Min. ein Zug fahren, auf jedem der acht daran anschließenden Streckengleise im Schnitt alle 2 Min.", argumentiert die Bahn. Im S-Bahn-ähnlichen Hochleistungsbetrieb ergäben sich "Kapazitätsreserven weit über den geplanten Deutschland-Takt" hinaus.

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