Systemtiefbau

Mini-Tunnel-System für die Kanalsanierung

Modernisierung und Sanierung
Das Bild zeigt den Tauber-"MiniTunnel" aus Betontübbingen mit der Vortriebsmaschine. Grafik: Tauber Rohrbau

Münster (ABZ). – Das Tunnel-System des Systemtiefbauers und Kampfmittelbeseitigers Tauber Rohrbau ermöglicht neben dem Neubau und der Sanierung auch das Überfahren alter Kanäle und Erstellen einer neuen Kanaltrasse. Das System beinhaltet auch den Bau von Kanal-Schachtbauwerken, Kanal-Knotenpunkten und Sammlern. Dabei werden Realisationen aus GFK, Betonfertigteilen oder Auskleidungen vorhandener Schachtbauwerke mit Polymerbetonplatten eingesetzt. Nach Angaben des in beiden Arbeitsfeldern aktiven Unternehmens kann es bei jedem vorzufindenden Kanalprofil Anwendung finden. Das "MiniTunnel"-System wurde zur Kanalsanierung mit unterschiedlichen Erfordernissen – u. a. bei größeren Projektausführungen in Hamburg, Düsseldorf, Freiburg, Bonn, Frankfurt am Main, Moskau und Baku (Aserbeidschan) – erfolgreich eingesetzt. Tauber Rohrbau versteht sich als Subunternehmer und genau so oft als Generalunternehmer mit der Abwicklung aller Leistungen als Fullhand-Anbieter.

Immer dann, wenn z. B. Baulärm stört oder die vorhandene Bebauung schützenswert ist, empfiehlt Tauber das Jack Piling: Erschütterungs- und lärmfrei lässt sich mit diesem System der Baugrubenverbau herstellen, ohne dass sich Nachbarn gestört fühlen müssen oder vorhandene Fundamente und Leitungen im Baugrund zum Bersten beansprucht werden. Der JackPiler drückt Spundbohlen hydraulisch in den Baugrund. Die ersten Bohlen werden mit einem Hilfsrahmen eingepresst, der beidseitig mit Bohlen als Reaktionskraft beschwert ist. Falls dieses Vorgehen aus Platzgründen nicht möglich sein sollte, werden die ersten Bohlen kürzer gepresst oder eingerüttelt und später rückwärts ausgetauscht. Das Handling des bis zu 12 t schweren Presskopfes erfolgt mit einem Autokran. Ist die Zuwegung dafür nicht geeignet, kann die Zuführung über eine auf Bohlenköpfen montierte Seilzugbahn erfolgen.

Zu den Eigenentwicklungen und Patenten des Unternehmens zählt auch das Produkt "Fumaflex CL". Dabei handelt es sich um eine elastische, einkomponentige Klebe- und Dichtmasse auf Basis silanmodifizierter Polymere mit Haftkraft und Elastizität. Diese kann bei der Herstellung von dauerelastischen Verbindungen unterschiedlichster Materialien im Kanalbau, beim Einkleben von Fertigelementen in Baukonstruktionen, bei der Verklebung auf Metall-, Keramik-, Kunststoff- sowie anderen Untergründen und bei der Abdichtung von bewegungsarmen Fugen angewendet werden. "Fumaflex CL" ist für Verklebungen auf feuchten Untergründen und selbst unter Wasser geeignet. Der Dichtstoff auf Basis silanmodifizierter Polymere härtet durch Reaktion mit Feuchtigkeit zu einem elastischen Produkt aus und bildet besonders an mineralischen Flächen eine hohe Haftung aus. Dieser enthält keine Lösemittel, Isocyanate oder Silikone und kann überstrichen werden.

Bereits seit 50 Jahren ist Tauber auch Kampfmittelbeseitiger sowie inzwischen ein Komplettanbieter mit Experten und technischer Ausrüstung für alle bei der Ortung, Bergung, Transport und Vernichtung von Munition, Bomben, Kampfstoffmunition und Mienen notwendigen Gewerken und jeder Art Service – von der Abwicklung einzelner Aufträge bis zur Übernahme von Rahmenverträgen für Bundesländer, die aus Kostengründen den Komplettservice an Tauber outsourcen. Nach Bombenabwürfen im 2. Weltkrieg auf deutsche Städte sind von Aufklärungsflugzeugen der Alliierten Luftbilder aufgenommen worden, um das Ausmaß der Zerstörung zu dokumentieren. Diese Luftbilder aus Archiven in den USA und England sind heute eine unverzichtbare Informationsquelle und dienen als Grundlage einer gezielten Suche nach Bombenblindgängern. Erste Erfahrungen mit der Auswertung dieser Luftbilder stammen aus dem Jahr 1958. Seither wird damit erfolgreich gearbeitet – sowohl bei Tauber als auch bei Anwendern in den Behörden. Mit Stand Frühjahr 2002 ist der Übergang von der analytischen zur digitalen Luftbildauswertung vollzogen worden. Die optische Auswertung der Luftbilder erfolgt stereoskopisch. Der Operator erhält damit ein aussagefähiges Bild mit 3D-Wirkung. Stecknadelgroße Anomalien interpretiert er als Bombenblindgänger und verleiht ihnen im System eine unverrückbare Identität. Das Ergebnis ist eine Absteck-Liste mit Koordinaten, nach denen den Fachleuten im Gelände das Aufspüren von Blindgängern gelingt. Zur digitalen Auswertung werden die Luftbilder eingescannt und können mit der "StereoData"-Software von Tauber und einer Shutterbrille am PC bearbeitet werden. Im Ergebnis führt das zu geografischen Koordinaten der vermuteten Blindgänger und einer Lagekarte im Maßstab 1:5000 oder beliebig.

Die Kampfmittelbeseitigung begann damit, auf der Oberfläche und in Stapeln lagernde Munition aufzunehmen und zu entsorgen. Dann wurde mit einfachen Mitteln nach Munition im oberflächennahen Bereich gesucht. Mit elektronischen Detektoren war es später möglich, in größere Tiefen vorzudringen. Das war auch gefragt, weil die Bautätigkeit zunahm und die Gefahrenbeseitigung bis in größere Tiefenlagen notwendig wurde. Dadurch wurden gleichzeitig vielfältige tiefbautechnische Maßnahmen mit Baugrubensicherung und Wasserhaltung notwendig. Von der Gefahrenabwehr überhaupt, die früher oft manuell erfolgen musste, ist heute der Brückenschlag zum Maschineneinsatz erfolgt, um Kosten günstig zu gestalten. Messergebnisse von hoher Zuverlässigkeit liefern Tauber-Informationen zufolge Geräte mit der Software "AreaScout", "MultiMagScout" und "DrillScout". Damit lassen sich Objekte hinsichtlich ihrer Lage und Größe eingrenzen, was Entscheidungsträgern Sicherheit bei der Beurteilung "freilegen" oder "nicht freilegen" verleiht, z. B. bei Verdachtspunkten unter einem Haus, unter Gleisanlagen, Autobahnen oder Raffinerietanks.

Die zerstörungsfreie Detektion bei geringstmöglichem Aufwand erfordert die Anwendung von Verfahren, welche optimal an die Einsatzbedingungen angepasst sind. Oft sind ergänzende Messungen mit unterschiedlichen Techniken erforderlich. Im Jahr 1972 ging die Tauber Rohrbau GmbH u. Co. KG Münster aus der Tauber Spezialbau in Würzburg hervor. Diese hatte sich schon seit dem Jahr 1964 mit Aufträgen der geophysikalischen Erkundung von Kriegsaltlasten, der photogrammetrischen Auswertung von Kriegsluftbildern und der Bergung dieser Objekte für die deutschen Behörden beschäftigt. Bei der Bergung solcher Altlasten ist es notwendig, tiefbautechnische Arbeitsmittel wie Erdbau, Wasserhaltung und Baugrubenverbau anzuwenden.

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