Tarifkonflikt am Bau

Schlichtung von Protesten begleitet

Berlin (dpa). – Im Tarifkonflikt für die rund 850.000 Beschäftigten auf dem Bau hat in dieser Woche die Schlichtung begonnen. Der Präsident des Bundessozialgerichtes, Rainer Schlegel, soll eine Lösung für die festgefahrene Situation finden. Der Auftakt der Schlichtung wurde von gewerkschaftlich organisierten Protesten begleitet.

Vor dem Tagungshotel in Berlin haben Bauarbeiter und Gewerkschaftsvertreter eine mannshohe Sanduhr aufgestellt. Sie steht symbolisch für die Forderung der IG Bau nach einer Wegezeit-Entschädigung sowie für das "Ende der Lohn-Geduld", wie es die IG Bau formuliert. Sie fordert ein Lohn-Plus von 6,8 Prozent, mindestens aber 230 Euro mehr im Monat. Außerdem sollen Bauarbeiter ein Wegegeld für die Fahrten zur Baustelle bekommen. Die Arbeitgeber haben kein Angebot vorgelegt. Sie kritisieren, die Gegenseite ignoriere die konjunkturelle Lage. In diesem Jahr werde die Baukonjunktur bestenfalls stagnieren.

Aus Sicht der Gewerkschaft hält der Bauboom dagegen an. Sie kritisierte, dass jeder vierte Bauarbeiter nur den derzeitigen Branchenmindestlohn von Euro pro Stunde erhalte. In zwei Dritteln der großen deutschen Städte müssten diese Beschäftigten für eine 50-Quadratmeter-Wohnung mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens ausgeben, ergaben Berechnungen für die IG Bau.

"Damit können sich Bauarbeiter in vielen Orten, in denen sie Wohnungen bauen, selbst nicht einmal mehr eine ältere Wohnung leisten – von einer Neubauwohnung ganz zu schweigen", kritisiert Robert Feiger, der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau). Deshalb müsse neben dem Tarif zum Jahresende auch der Mindestlohn steigen.

In der Schlichtung haben die Tarifparteien maximal 14 Tage Zeit, zu einem Ergebnis zu kommen. Danach endet die Friedenspflicht – die Arbeitnehmerseite könnte zu Warnstreiks aufrufen.

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