Tarifkonflikt

Schlichtung wohl unausweichlich

Berlin (dpa). – Der Tarifkonflikt in der Bauwirtschaft muss voraussichtlich in einer Schlichtung gelöst werden. Die Bau-Arbeitgeber und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt erklärten die Verhandlungen für bundesweit rd. 800.000 Beschäftigte am Dienstag in Berlin für abgebrochen. Beide Seiten hatten sich in drei Runden nicht auf eine Einkommenserhöhung einigen können. Strittig blieb auch das Tempo bei der Angleichung der Ost- an die Westlöhne. Die Tarifkommission der IG Bau empfahl ihrem Bundesvorstand, das Scheitern der Verhandlungen zu erklären, wie ein Sprecher sagte. Folgt der Vorstand am kommenden Montag diesem Votum, wird ein Schlichtungsverfahren in Gang gesetzt. Als Schlichter für diesen Fall ist der frühere Bundesminister Wolfgang Clement bereits bestimmt. Er hat schon in früheren Tarifkonflikten am Bau erfolgreich geschlichtet. "Wir brauchen eine kräftige prozentuale Erhöhung. Dazu sind die Arbeitgeber aber trotz hervorragender Baukonjunktur nicht bereit gewesen", sagte der Stellvertretende IG Bau-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Dietmar Schäfers. "Um einen Kompromiss zu finden, haben wir viele Vorschläge unterbreitet. Mehr geht nicht." Die Gewerkschaft hatte u. a. 6 % mehr Lohn bei zwölf Monaten Vertragslaufzeit für die rd. 800.000 Bauarbeiter gefordert.Die Arbeitgeber hatten ein Gesamtvolumen von 6 % bei einer Laufzeit von 24 Monaten in Aussicht gestellt."Der Ball liegt jetzt im Feld der IG Bau. Wir sind weiterhin verhandlungsbereit", sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Frank Dupré. Er warf der IG Bau vor, auf eine kürzere Laufzeit fixiert gewesen zu sein. Die Arbeitgeber bräuchten aber Planungssicherheit und deshalb eine längere Laufzeit. Zudem könnten die meisten Unternehmen die geforderten Tariferhöhungen nicht verkraften. "Wir sind mit unserem Angebot weit über die Tarifabschlüsse anderer Branchen hinausgegangen. Umso mehr bedauern wir den Abbruch der Verhandlungen", so Dupré abschließend.Nach der Schlichtungsordnung im Baugewerbe haben die Tarifparteien mit Beginn der Schlichtung 14 Tage Zeit, zu einem Ergebnis zu kommen. Finden sie bis dahin keinen Kompromiss, endet die Friedenspflicht und Streiks sind möglich.

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