Terminal-Neubau

Maßgeschneiderte Schalwagen

Peri Baustellen
Peri unterstützte den Bau des 550 m langen und 27 m breiten Vorfahrtstisches mit einer maßgeschneiderten Schalwagenlösung. Foto: Peri Deutschland

Frankfurt am Main (ABZ). – Im Süden des Frankfurter Flughafens entsteht mit dem dritten, futuristisch gestalteten Terminal eines der derzeit größten europäischen Infrastrukturprojekte. Nach der baulichen Fertigstellung im Jahr 2024 können bis zu 19 Millionen Reisende von den drei neuen Flugsteigen an- und abreisen. Schalungs- und Gerüstsystem-Hersteller Peri unterstützte Max Bögl eigenen Angaben nach beim Bau des sogenannten Vorfahrtstisches, über den die Fluggäste künftig direkt zur Abflugebene von Terminal 3 gelangen.

Der 550 m lange und 27 m breite Vorfahrtstisch mit einer Brückenfläche von 15 300 m² wird in über 10 m Höhe von 70 V-förmigen Stützen getragen und verbindet die beiden Zufahrts- und Abfahrtsrampen zum Terminal. Peri-Ingenieure konstruierten für dieses komplexe Bauvorhaben einen maßgeschneiderten Schalwagen auf Basis des VARIOKIT-Ingenieurbaukastens und des PERI-UP-Gerüstbaukastens – mit einem Gesamtgewicht von knapp 500 t, einer Länge von 40 m, einer Breite von 25 m und einer Höhe von bis zu 12 m. Die Konstruktion erfolgte komplett in 3D.

Über eine integrierte Hydraulik konnte der komplette Schalwagen für den Ausschal- und Umsetzvorgang um 2,2 m abgesenkt werden. Zwischen den V-Stützen setzte sich die Peri-Lösung aus sechs Einzelwagen zusammen, die für das Umsetzen und Ausschalen aufgetrennt werden konnten. Außerhalb der V-Stützen befanden sich zwei weitere Wageneinheiten mit jeweils 40 m Länge, die am Stück umgesetzt werden konnten. Für den Umsetzvorgang in Längs- und Querrichtung entwickelte Peri ein spezielles hydraulisches Schreitwerk, das einfach und schnell von Hand zwischen den einzelnen Wageneinheiten hin und her transportiert werden konnte.

Eine besondere Herausforderung stellte die Schalung der schiefwinkeligen und V-förmigen Unterzüge des Vorfahrtstisches dar. Hier war es erforderlich, die Unterzüge separat vom Schalwagen aus- und einzuschalen – und das in einem sehr beengten Bereich. Dafür kamen wegen der geringeren Aufbauhöhe im Vergleich zu einer Trägerschalung ein Klappmechanismus und die MAXIMO-Struktur-Rahmenschalung zum Einsatz. MAXIMO-Struktur ermöglichte auch das Erreichen der gewünschten Sichtbetonklasse SB2. Bedient wurde die Unterzugschalung von einer PERI-UP-Plattform aus, die sich im Bauch des Schalwagens befand. Um alle Anforderungen an die Arbeitssicherheit zu erfüllen, wurden alle Zugänge und Arbeitsplattformen im Schalwagen mit dem PERI-UP-Gerüstbaukasten ausgeführt.

Ein besonderes Augenmerk lag auch auf der Dokumentation des Schalwagens. Neben der prüffähigen Statik, die über 1500 Seiten umfasste, wurde eine teils digitale Betriebsanleitung mit eigenständiger CE Kennzeichnung erstellt. Über QR Codes ließen sich kleine Videosequenzen abrufen, welche die Arbeitsschritte anschaulich erläuterten. Die Betonage des ersten, 36 m langen Betonierabschnitts dauerte über 16 Stunden. Sämtliche Verformungen lagen im Toleranzbereich. Insgesamt 14 Bauabschnitte waren zur Fertigstellung notwendig. Binnen einer Woche konnte der knapp 500 t schwere Schalwagen in den nächsten Takt umgesetzt werden – pro Betonierabschnitt knapp zwei Wochen schneller als ursprünglich geplant.

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