Tiltrotatoren aus Schweden

engcon startet Deutschlandoffensive im Jubiläumsjahr

von:

Ebba Stoffregen

Engcon Schweden Ausstattung & Zubehör
Stig Engström, Gründer und Inhaber der engcon Gruppe, sieht enorme Wachstumsmöglichkeiten auf dem deutschen Markt.

HANNOVER. - Im schwedischen Strömsund begann Stig Engström vor 25 Jahren eine Technologie zu perfektionieren, die Baggeranbaugeräte flexibler macht. Mit den sogenannten Tiltrotatoren hat sich Engström mit seinem Unternehmen engcon im skandinavischen Markt erfolgreich durchgesetzt. Jetzt ist der deutsche Markt an der Reihe, erklärten der engcon Inhaber und Geschäftsführer Stig Engström sowie Jürgen Bergmann, Geschäftsführer der engcon Germany GmbH, im Redaktionsgespräch in Hannover.Die Erfolgsgeschichte von engcon begann bereits in den achtziger Jahren als Stig Engström erste Prototypen von Tiltrotatoren kennen lernte. Er war von der Idee fasziniert und erkannte das Potenzial dieser neuen Technologie. "Die Innovation eines 'Handgelenks' für Bagger war wegweisend. Zusammen mit den Anbaugeräten für unterschiedliche Anwendungen bedeutete dies einen Quantensprung für das Leistungsspektrum und die Effizienz von Baggern", erläuterte Engström. Abgeleitet von "Engström" und "Construction" gründete er schließlich 1990 die engcon AB mit Sitz im schwedischen Strömsund und konzentrierte sich zunächst auf die nordischen Märkte. Das Tiltrotator-Konzept, mit dem u. a. Baggerlöffel unbegrenzt gedreht und um 45° geneigt werden können, setzte sich in Skandinavien schnell durch. "In Schweden werden heute ca. 95 % der Bagger mit einem Tiltrotator ausgestattet", sagte Engström in Hannover bei einem Besuch der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ).

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Mit dem Tiltrotator als "Handgelenk" ist das Baggern auch dort möglich, wo sonst manuelle Arbeit erforderlich wäre. Fotos: engcon

Die skandinavischen Märkte seien reif, so der Inhaber. Und auch das Unternehmen engcon ist mehr als "gereift": Engcon würde als weltweit größter Hersteller von Tiltrotatoren den skandinavischen Heimatmarkt mit rund 58 % Marktanteil dominieren, erklärte Engström. Zudem bestehe die inhabergeführte engcon Gruppe heute aus den Marken engcon, Mählers und Drivex. Alle drei Unternehmen sind auf Anbaugerätesysteme spezialisiert, sodass die Gruppe insgesamt sowohl für Bagger als auch für Traktoren, Lkw und Wegehobel ein umfassendes Produktprogramm bietet.Das Tiltrotatoren-Programm, das mit doppelt wirkenden Hydraulikzylindern arbeitet, umfasst Typen für Maschinen von 1,5 bis 32 t Gewicht. Eigene Vertriebsgesellschaften in Schweden, Finnland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Deutschland und weltweit über 160 Beschäftigte sorgen für die entsprechende Marktbearbeitung. Darüber hinaus erfolgt der Vertrieb über ein Händlernetzwerk, das sich über Europa, Australien und die USA erstreckt. Über zehn Jahre in Folge wurde engcon als schnellst wachsendes Unternehmen Schwedens vom Wirtschaftsleitmedium Dagens industri mit dem Gazellen-Preis ausgezeichnet. Das Unternehmen erwirtschaftete 2013 einen Jahresumsatz von 60 Mio. Euro. Im letzten Jahr lag dieser bereits bei 73 Mio. Euro. Die deutsche Niederlassung befindet sich in Wertheim (Baden-Württemberg) und wird seit Ende 2012 vom Vertriebsexperten Jürgen Bergman geführt. Insbesondere im Jubiläumsjahr gibt es für ihn einiges zu tun: Nach der Konzentration auf die nordischen Märkte startet engcon jetzt eine Deutschlandoffensive inklusive einer bundesweiten Roadshow, die Anfang Mai in Nürnberg startet.

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Jürgen Bergmann, Geschäftsführer der engcon Germany GmbH, wird die in Schweden zum Erfolg geführten Faktoren – wie beste Betreuung mit starker Kundenorientierung – auch in Deutschland in den Fokus rücken.

Auf dem deutschen Markt sieht der Unternehmensgründer enorme Wachstumsmöglichkeiten in den nächsten zehn Jahren. "Dort werden rund 15.000 neue Bagger pro Jahr verkauft und es sind bereits mehr als 100.000 Bagger im Einsatz. Somit ist das Marktpotential gewaltig", so Stig Engström. Bergmann teilt diese Vision und schuf die Grundlagen für eine konzentrierte Marktansprache. "Anders als in Schweden ist Deutschland ein junger aber auch konservativerer Markt für Tiltrotatoren", weiß Bergmann. "Es ist wichtig, die Baggerunternehmen und Baumaschinenhändler umfassend zu informieren und Vertrauen bei potentiellen Kunden aufzubauen." Engström bringt die schwedischen Erfolgsfaktoren ein, Jürgen Bergmann setzt sie in Deutschland um. Das heißt, ab sofort übernehmen nicht mehr Vertriebspartner, sondern engcon selbst Marketing, Vertrieb und Service. "Direktes Engagement und die Konzentration auf die beste Betreuung mit starker Kundenorientierung waren die entscheidenden Erfolgsfaktoren in Schweden", erläutert Bergmann. Grund genug für ihn, diesen Weg auch hierzulande zu beschreiten.

In Deutschland will engcon zunächst zwei Zielgruppen besonders ansprechen: Bauunternehmen und Baumaschinenhändler. Bauunternehmen, die neue Technologien gerne nutzen, würden 15 % des Marktes ausmachen. Und genau für diese Kunden sei engcons permanent weiterentwickeltes Sortiment an innovativen Lösungen wie maßgeschneidert, hieß es in Hannover.

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Beim Tiltrotator EC 219 wurde dank konstruktiver Optimierung im Vergleich zum entsprechenden Tiltrotator der Baureihe B eine um 37 % höhere Brechkraft und ein um 27 % höheres Drehmoment erreicht.

Mit dem EC219, ein Tiltrotator der nächsten Generation, würde engcon bspw. nicht nur dem wachsenden Baggersegment zwischen 14 und 19 t gerecht werden, sondern auch baupraktische und wirtschaftliche Vorteile bieten. Der EC219 aus der 2. Baureihe hat laut Unternehmen im Vergleich zum entsprechenden Tiltrotator der Baureihe B eine um 37 % höhere Brechkraft und ein um 27% höheres Drehmoment. Das Steuersystem für Tiltrotatoren Microprop DC2 (Digging Controll) vereint wiederum fahrverbessernde Funktionen, hohe Sicherheit und moderne Technik. Das System wurde entwickelt, um zeitgemäß die Ferndiagnose via Smartphone und Computer über das Mobilfunknetz zu unterstützen.

In der zunehmend transparenten Wirtschaft spielt aber sowohl für Bauunternehmer als auch für Händler neben der Effizienz die Arbeitssicherheit zunehmend eine wichtige Rolle. Mit dem Label "Non Accident Generation" (NAG) hat die engcon-Group ihr Augenmerk vor zwei Jahren verstärkt auf die Sicherheit am Arbeitsplatz gerichtet. Sämtliche Produkte von engcon, Mählers und Drivex mit dem NAG-Label werden für neue Sicherheitsstandards sorgen. Dass diese Arbeit Früchte trägt, wurde Ende letzten Jahres auf der GaLaBau-Messe deutlich. In Nürnberg erhielt engcon auf dem internationalen Branchentreff die Innovations-Medaille für das Schnellwechselsystem Q-Safe, das dank hydraulischer Verriegelung mit Rückschlagventil, mechanischer Sperrfunktion und elektronischer Überwachung gleich dreifach dafür sorgt, dass Fahrer gar nicht erst in die Lage kommen, versehentlich das Gerät falsch anzukoppeln oder zu verlieren. Diese und andere moderne engcon-Technologien könnten für Deutschland zum Schlüsselaspekt werden.

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