Tobler AG zur bauma 2025

"Wir wachsen seit Jahren mit hoher Geschwindigkeit"

Martin Tobler, Inhaber und CEO des Gerüst- und Schalungsspezialisten Tobler AG, sprach mit ABZ-Redakteur Martin Steffan über Erwartungen, Wünsche und Perspektiven des Schweizer Marktführers.
Tobler bauma 2025 Messen und Veranstaltungen
CEO und Inhaber Martin Tobler mit seiner Tochter Chiara. Foto: Tobler AG

ABZ: Welche Erwartungen hat ihr Unternehmen an die diesjährige bauma?

Tobler: Die Tobler–Gruppe kommt seit vielen Jahren auf die bauma und präsentiert sich dort als Familienunternehmen – dieses Mal als Unternehmen, das in diesem Jahr 30 Jahre alt wird. Die Weltleitmesse bauma bietet die Möglichkeit, uns im internationalen Wettbewerb als innovatives Unternehmen zu positionieren, bei dem der Kunde und sein Erfolg in den Mittelpunkt gestellt wird.

ABZ: Mit welchen Produkten, Angeboten oder Diensten wird sich ihr Unternehmen dort präsentieren?

Tobler: Tobler wächst seit Jahren mit hoher Geschwindigkeit und verfügt heute unter den Bauzulieferern über eines der breitesten Leistungsspektren im Markt. Da die Lohnkosten in der Schweiz zu den höchsten der Welt gehören, zählt jede eingesparte Stunde auf das Ertragskonto des Kunden ein. Darum sind Gerüstsysteme von Tobler besonders schnell und sicher auf- und abzubauen. So sind zum Beispiel die neue Road Bridge und der Light Bridge Beam extrem effizient. Auch bei den Wand- und Deckenschalungen sowie Voll-Aluminium-Betonierklappbühnen setzt Tobler auf Tempo. Unsere Absturzsicherungen sind extrem leicht in der Handhabung und zertifiziert. Sogar die Lagertechnik ist auf höchsten Wirkungsgrad ausgelegt und das Angebot an Baukomponenten wurde erweitert. Neben der Möglichkeit des Neuerwerbs können Kunden bei Tobler auch ihre bisherigen Systeme behalten, sie um handliche, leichte und statisch hervorragende Qualitätsprodukte ergänzen und so kapitalschonend an Effizienz und Sicherheit zulegen.

ABZ: Hat sich das Engagement ihres Unternehmens auf der bauma in diesem Jahr gegenüber 2022 verändert?

Tobler: Tobler versucht seit Jahren, auf der bauma einen Messestand zu finden, welcher der gestiegenen Marktrelevanz entspricht und den Kunden erweiterte Chancen bietet, die Vorteile der Tobler Produkte durch Ausprobieren am Stand zu erleben. 2025 konnten Fortschritte erzielt werden, aber das Platzangebot darf dennoch noch deutlich wachsen. Auf der vorhandenen Fläche zeigen wir darum nicht nur unsere Produkte. Wir haben mit der Tobler World das digitale Angebot für Kunden erweitert. Das neuartige Produktinformationssystem (PIM), das selbst wiederum Bestandteil eines neuen Kunden- und Händlerportals ist, bietet die Möglichkeit, alle Kataloge, Aufbau- und Verwendungsanleitungen, die USPs, Erklärvideos und Animationen sowie konkrete Baustellenanwendungen zu studieren. Damit aber noch nicht genug. Man kann direkt aus den Katalogen heraus Produkte in Warenkörbe legen oder aus einer Mediathek mit einem einzigen Mausklick ganze Pakete an Unterlagen herunterladen. Im Ausbau der Services liegt die Zukunft. Auch bieten wir den Kunden sprachlich – derzeit liegen wir bei sieben Sprachen – mehr.

ABZ: Was sind die Highlights, die ihr Unternehmen zur bauma vorstellt?

Tobler: Tobler ist in der Schweiz sehr erfolgreich mit dem neuen All-in-one-Gerüstsystem MATO 3 unterwegs, das auf vielen Baustellen durch das integrierte vorlaufende Geländer, seine Spaltenfreiheit, extrem steife Beläge mit Rutschfestigkeitsklasse R13 und viele clevere Eigenschaften als schnelle und leichte Stiel- und Rahmenvariante für Furore sorgt. Und MATO 3 mit der Durchgangsbreite von 75 oder 100 Zentimeter ist ganz klar das Gerüstsystem der Zukunft und vollständig kompatibel zu den bekannten Modulgerüstsystemen, insbesondere dem MATO 8, dessen DIBt-Zulassung kurz vor Abschluss steht. Durch die Rundrohrauflage sind Tobler Systeme besonders flexibel und schnell beim Auf- und Abbau. Zum Einsatz kommen Vertikalstiele, die dank ihrer Legierung leichter sind als andere Lösungen am Markt. Auch die Alu-Schwerlastriegel glänzen mit besten statischen Werten und bilden den Benchmark. Das 20 Zentimeter-Universalbordbrett ist für jedes Modulgerüstsystem geeignet und vergrössert neben dem Schutz auch noch die Werbefläche. Im Bereich der Schalungen sind vor allem die Zwischengrössen und die verstellbaren Decken-Elemente der Tobler Deckenschalung zu nennen, mit denen man auf den Baustellen besonders schnell und flexibel bis zu 50 Zentimeter dicke Decken schalen kann. Bei den vollverzinkten Deckenstützen bietet Tobler patentierte Fussverstärkungen für noch mehr Lebensdauer. Unsere Longlife Schalungsplatten erhöhen die Wirtschaftlichkeit garantiert bis zu 100 Einsätzen. Wir haben jedoch auch noch viele andere Lösungen für den Deckenbereich und erfüllen dem Kunden jeden Wunsch. Bei den Wandschalungen sind wir ebenfalls mit einem deutlich erweiterten Angebot vertreten. Lassen Sie sich überraschen!

ABZ: Was sind nach ihrer Meinung die wichtigsten Trends auf der bauma?

Tobler: Hier ist vor allem das vernetzte Bauen zu nennen. Der Einsatz digitaler Werkzeuge und die Optimierung des Projektmanagements reduzieren die Kosten erheblich. Verdichtetes Bauen und der Elementbau bereichern die Welt des allmählich nachhaltiger werdenden Wohnungsbaus. Spannend wird es im Industriebau. Hier könnten autonome Maschinen und der Einsatz von Robotik und autonomen Fahrzeugen auf der Baustelle für mehr Effizienz sorgen. Durch die Spaltenfreiheit unserer Beläge sind wir bei diesen Entwicklungen schon einmal einen Schritt vorausgegangen.

ABZ: Klimaneutralität, Alternative Antriebskonzepte, Vernetztes Bauen, Nachhaltiges Bauen und Mining Challenge sind die Leitthemen der Messe. Wie stellt sich hier ihr Unternehmen diesbezüglich auf?

Tobler: Für uns zählt am meisten die eingesparte Zeit. Und dies gleich in mehrfacher Hinsicht. Weniger Gewicht bedeutet einen geringeren CO2 Footprint, nicht nur bei den Produkten selbst, sondern auch beim Transport und bei der menschlichen Arbeitskraft. Innerhalb der Wertschöpfungskette gibt es Einspareffekte bei der Durchlaufzeit eines Auftrags. Hier setzen wir an und verschlanken unsere Prozesse – bei besserer Kontrolle und minimierter Fehlerquote.

ABZ: Welche Themen sind ihrer Meinung nach auf der bauma unterrepräsentiert?

Tobler: Für mich und meine Tochter Chiara stehen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz an oberster Stelle. Der weitaus größte Teil der Unfälle auf Baustellen könnte unserer Meinung nach vermieden werden, in dem man auf sichere Produkte geht und gegen manche Billiganbieter, die beispielsweise bei Wandstärken nicht die erforderlichen Mindeststärken erreichen, vorgehen würde. Unsere Produkte durchlaufen anspruchsvolle, langwierige Verfahren bis zur Zulassung beziehungsweise Zertifizierung. Es kann und darf aber nicht sein, dass andere Player, die sich nicht an dieselben Spielregeln halten, die für alle gelten, die Sicherheit der Menschen aufs Spiel setzen und einen womöglich ruinösen Preiswettbewerb in Gang setzen.

Ein wesentlicher anderer Faktor ist das immer noch zu langsame Verbreiten positiver Nutzererfahrungen. Hier sind alle Anbieter auf sich alleine gestellt, um die Ergebnisse ihrer Kundenzentrierung bekannt zu machen. Die künstliche Intelligenz wird für mehr Schnelligkeit sorgen. Wir hoffen und erwarten, dass das nicht zu Lasten der Wahrheit und letztlich der Sicherheit geschieht.

ABZ: Wie beurteilen Sie die aktuelle konjunkturelle Situation und Marktentwicklung in der Bauwirtschaft in Deutschland, der Europäischen Union und international?

Tobler: Kostendruck, Fachkräftemangel und strukturelle Probleme dominieren in etablierten Märkten wie in Deutschland, Frankreich, Italien oder Österreich. Aber es gibt auch positive Impulse in anderen EU-Ländern, die wir aufmerksam verfolgen. Internationale geopolitische Spannungen verzerren das Bild eines geordneten Wirtschaftssystems. Wir setzen neben der zunehmenden Urbanisierung vor allem auf Indien. Dort haben wir uns gezielt verstärkt und mit der Gründung von Tobler India bereits die ersten Verkaufserfolge auf dem lokalen Markt feiern dürfen.

ABZ: Welche mittel- und langfristige Strategie verfolgt ihr Unternehmen bezogen auf die Marktplätze in Deutschland, der Europäischem Union und international?

Tobler: Durch den Erfolg unseres Unternehmens ziehen wir gute Mitarbeiter an. Das stärkt unsere Möglichkeiten der internationalen Expansion. Gleichzeitig müssen wir das Unternehmen in der Balance und das hohe Niveau des Kundendienstes aufrecht halten. Mit unserer Strategie 2027 legen wir großen Wert auf Personal-, Digitalisierungs- und Prozessmanagement. Wir sehen mit Freude in die Zukunft.

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