Treibladungskartuschen

Wenn Maschine und Anbaugerät auf Granit beißen

NBM Anbaugeräte Baumaschinenhandel und -vermietung
Einsatz mit Treibladungskartuschen in Albbruck, Baden-Württemberg: Lockerungssprengung in Granitgestein. Foto: NBM

Kitzingen (ABZ). – Hin und wieder gibt es Einsatzbedingungen, bei denen auch das beste Werkzeug nicht mehr weiterhilft. Sei es nun gewachsenes Gestein wie Granit, Basalt und Diabas oder aber hochwertiger Stahlbeton in massiven Fundamenten, bei der Zerkleinerung derartiger Materialien gerät auch der härteste Hydraulikhammer zuweilen an seine Grenzen. Neben verschiedensten Anbauwerkzeugen für den Einsatz in der Bauwirtschaft, im Abbruch- und in der Gewinnungsindustrie hat die NBM Anbaugeräte GmbH aus Kitzingen daher auch eine ganze Bandbreite von nicht-detonierenden Treibladungs-Kartuschen im Angebot. Um unnötigen Verschleiß zu verhindern und mögliche Beschädigungen an hochwertigen Werkzeugen und Trägergeräten auszuschließen, bietet in diesem schwierigen Einsatzumfeld die Verwendung von Sprengtechnik praxisgerechte Möglichkeiten, um Material zu lockern und für die konventionelle Verarbeitung vorzubereiten.Bei Treibladungskartuschen der Kategorie P2 handelt es sich nicht um herkömmlichen, detonativen Sprengstoff, sondern um eine nicht detonierende Patrone, die ihre Wirkung über eine sog. Deflagration entfaltet. Dabei handelt es sich grundsätzlich um das gleiche Prinzip, wie es in einem Pkw-Airbag abläuft, bei der in einer Millisekunde sehr große Gasmengen erzeugt werden. Im Vergleich zu anderen Quelldruckmitteln benötigen Treibladungskartuschen keinen zusätzlichen Zünder und verschließen durch ihre besondere Konstruktion bei der Zündung das Bohrloch zuverlässig, so dass die gesamte Energie gerichtet abgegeben wird. Jede Kartusche wird mittels eines integrierten Zünders über eine Zündanlage elektrisch gezündet. Der erzeugte Funke geht auf das innere Gemisch über. Durch die Verbrennung wird in Sekundenbruchteilen extrem viel Gas erzeugt und entfaltet dann seine Wirkung im luftdichten, verdämmten Raum. Daraus erschließt sich eine ganze Reihe von Anwendungsbereichen.Sämtliche Patronen, die bei NBM erhältlich sind, sind durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) geprüft und zugelassen und fallen rechtlich unter den Begriff der pyrotechnischen Gegenstände der Kategorie P2. Damit unterliegen sie dem Sprengstoffgesetz (SprengG), jedoch durch die festgeschriebene Ausnahme keiner Genehmigungs- oder Anzeigenpflicht. Allerdings benötigt das ausführende Unternehmen eine Erlaubnis nach dem Sprengstoffrecht (§ 7 SprengG) für den Umgang mit explosionsgefährlichen Stoffen der Kategorie P2; die ausführende Person benötigt einen Befähigungsnachweis nach § 20 SprengG. Einen entsprechend Lehrgang (ca. drei Tage) bietet die Dresdner Sprengschule sowie diverse Hersteller von besagten Treibladungskartuschen an.Bei der Verwendung von Treibmittelkartuschen entstehen nur vergleichsweise schwache Erschütterungen und deutlich weniger Staub und Lärm. Der geringe Steinflug erlaubt Abstände beim Zündvorgang von ca. 30 m und kann durch Schutzabmatten weiter reduziert werden. Damit ist auch die gezielte Verwendung in der Nähe von Wohn- oder Gewerbebetrieben möglich, etwa beim Ausschachten von Fundamenten und Gräben.Die erzielte Sprengwirkung ist dabei nicht zu unterschätzen und ermöglicht die wirksame Vorbereitung von schweren Abbrucharbeiten an Stahlbetonkonstruktionen wie Fundamenten, Strommasten oder Brückenwiderlagern ebenso wie den Einsatz als Lockerungssprengung bei gewachsenem Gestein im Kanal- oder Erdbau. Weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben sich bei der Rohstoffgewinnung in Steinbrüchen und Stahlwerken.Sebastian Nolting von NBM ist vom breiten Einsatzspektrum und den Vorteilen der Treibladungskartuschen überzeugt. "Wir konnten erst vor kurzem mitten in einem Wohngebiet durch den Einsatz von Treibladungskartuschen für einen Kunden die Kastanien aus dem Feuer holen. Hier sollte anstehender Granit in einem bestimmten Zeitfenster bis auf eine vorgegebene Höhe abgetragen werden. Selbst mit dem Einsatz eines 3,6 t schweren Atlas Copco Hydraulikhammers war dem Material nicht beizukommen. Wir haben dann mit fünf Lockerungssprengungen das Material vorgebrochen, das der Bagger anschließend zügig abbauen konnte. Dazu war weder schweres Gerät noch besonderer Aufwand nötig. Wir haben lediglich ein paar schwere Gummimatten als Abdeckung benutzt. Für unsere Kunden bieten unsere Treibladungskartuschen ein unkompliziertes und zeitsparendes Verfahren, um hartes Material zu lockern und strukturell zu schwächen. Dadurch werden hochwertige Anbauwerkzeuge und Trägergeräte geschont und ihre Lebensdauer und Einsatzverfügbarkeit erhöht. Insoweit leisten unsere Kartuschen einen interessanten Beitrag zur Gesamt-Rentabilität."

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