Trockenestrich-Systeme bei Modernisierung eingesetzt

Ehemalige Knabenschule aus dem 19. Jahrhundert erfolgreich umgebaut

Modernisierung und Sanierung
Im Eingangsbereich des Erdgeschosses wurde auf einer neuen Stahlbetondecke zunächst fermacell-Ausgleichsschüttung in einer Dicke von 40 mm aufgebracht und planeben abgezogen. Das fermacell-Estrichelement 2 E 33 wurde direkt darauf verlegt und anschließend verklebt sowie vollflächig verspachtelt.

Furth im Wald (ABZ). – Mit einem Gipsfaser-Trockenestrich-System wurde eine Lösung realisiert, die nicht brennbar, leicht und belastbar ist. Zudem ist sie so schlank im Aufbau, dass der Übergang zwischen Fußboden und den alten Naturstein-Treppen stufenlos ausgeführt werden konnte.Seit der Fertigstellung im Jahr 1885 wurde das Gebäude bis 1968 als reine Jungen-Schule genutzt. Anschließend diente es als Verwaltungsgebäude der französischen Garnison in Furth im Wald, später war hier die Volkshochschule untergebracht. Die unterschiedlichen Nutzungen brachten zahlreiche bauliche Veränderungen mit sich, sodass sich im Laufe der Jahre vor allem im Inneren der Charakter des Gebäudes deutlich veränderte. "Dennoch befindet sich die Bausubstanz insgesamt in einem guten Zustand", so Peter Hickl, Architekt und Stadtplaner im Architekturbüro planwerkstatt Architekten in Furth im Wald. Künftig nutzen nun eine neue Fachakademie für Sozialpädagogik und eine neue Berufsfachschule für Kinderpflege das Gebäude. Und wieder wurde der Gründerzeitbau dafür umgebaut. Um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen, wurde beispielsweise das Treppenhaus so abgetrennt, dass ein Treppenraum entsteht.Eine Herausforderung bei der Modernisierung waren die alten Holzbalkendecken, die erhalten bleiben sollten. Vor allem drei Probleme mussten dabei gelöst werden:

  • Die Statik, denn obwohl zusätzlich je zwei Stahlträger die Spannweite der Holzbalken verringern, war die Tragfähigkeit der Konstruktion begrenzt.
  • Der Brandschutz, da das Gebäude gemäß Art. 2 (3) BayBO der Gebäudeklasse 5 entspricht und nach Art. 2(4) Nr. 13 der BayBO einen Sonderbau darstellt, waren nur Konstruktionen zulässig, die die Brandschutzanforderung F90 erfüllen.
  • Die Aufbauhöhe, denn weil die alten Treppen mit Naturstein-Belag erhalten bleiben sollten, musste die Höhe des neuen Bodenaufbaus so gering wie möglich geplant werden, um zusätzliche Stufen im Übergangsbereich zwischen Treppe und Fußboden zu vermeiden. Die Konstruktion sollte außerdem die Anforderungen im Anwendungsbereich 3 erfüllen.

Im Fokus der Planer standen von Anfang an Trockenestrich-Systeme. Vorteilhaft ist ihr niedriges Flächengewicht, sodass keine statischen Probleme auftreten. Je nach Fabrikat, Aufbau und System sind in Trockenbauweise Flächengewichte ab 20 kg/m² möglich. Bei Zementestrichen zum Beispiel müssen dagegen je nach Dicke Flächengewichte von 100 bis 120 kg/m² berücksichtigt werden. Dabei ist die Belastbarkeit von Trockenestrichen mit herkömmlichen, massiven Estrichsystemen vergleichbar. Hinzu kommen Sicherheit im Brandschutz (nicht brennbar, Klasse A2-s1 d0 nach EN 13501) und gute Trittschall- und Wärmedämmung. Es wird keine zusätzliche Feuchtigkeit in den Bau eingebracht, sodass keine langen Trocknungszeiten nötig sind. Nach der Verlegung von fermacell-Trockenestrichen kann fast ohne Zeitverzug weiter gearbeitet werden. Sie sind sofort begehbar und unmittelbar nach dem Aushärten des Klebers voll belastbar, der gewünschte Oberbelag kann sofort aufgebracht werden. Dafür wird unter normalen Temperaturbedingungen im Raum eine Zeitspanne von lediglich 24 Stunden veranschlagt.

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Modernisierung und Sanierung
Zukünftig nutzen eine neue Fachakademie für Sozialpädagogik und eine neue Berufsfachschule für Kinderpflege das Gebäude der ehemaligen Knabenschule aus dem Jahr 1885. Fotos: www.krall-fotografie.de/James Hardie Europe

Architekt Peter Hickl entschied sich für das fermacell-Estrich-Element 2 E 33. Es besteht aus zwei werkseitig verklebten 12,5 mm dicken fermacell-Platten im Format 150 x 50 cm mit einer rückseitigen Kaschierung aus 10 mm Holzfaser. Es kombiniert gute Trittschalldämmung mit einem stabilen Bodenaufbau. Durch einen umlaufenden 5 cm breiten Stufenfalz, das handliche Format und das geringe Gewicht kann es schnell und einfach verarbeitet werden. Nachfolgende Gewerke konnten so unmittelbar nach der Verlegung den PVC-Bodenbelag in Parkett-Optik aufbringen.Zunächst wurden die bestehenden Holzbalkendecken über dem Kellergeschoss und dem ersten Obergeschoss statisch verstärkt. Es wurden zusätzliche Stahlträger eingebaut, die die Spannweite der Holzbalkendecke verringern. Im Verwaltungsbereich des Erdgeschosses sowie in den Klassenräumen und im Flurbereich des ersten und zweiten Obergeschosses entfernten die Verarbeiter dann die Dielenbretter der alten Holzbalkendecke und ersetzten sie durch Holzwerkstoffplatten.Um den für die Verlegung der fermacell-Estrichelemente notwendigen ebenen Untergrund zu gewährleisten, brachten die Handwerker auf der gesamten Fläche anschließend fermacell-Bodennivelliermasse auf. Das selbstverlaufende, kunststoffvergütete Material ist besonders für den Ausgleich von Unebenheiten bis zu 20 mm geeignet und bereits ab 1 mm Schichtdicke stuhlrollenfest nach DIN EN 12529.Danach verlegten die Handwerker die Estrichelemente. Die Verarbeitung erfolgte jeweils vom Raumende zur Tür hin schwimmend im schleppenden Verband (Fugenversatz > 20 cm). Die einzelnen Elemente wurden mit fermacell-Estrichkleber verklebt. Da die Kleberflaschen mit einer Doppelöffnung ausgestattet sind, konnte die Masse in einem Arbeitsgang gleichmäßig und ausreichend dosiert in zwei Kleberschnüren aufgetragen werden. Die frisch verklebten Estrichelemente wurden anschließend im Falzbereich verschraubt beziehungsweise verklammert.Etwa 24 Stunden später war der Kleber ausgehärtet und der Boden voll belastbar und belegreif. Da die Architekten einen PVC-Bodenbelag vorgesehen hatten – lediglich im Verwaltungsbereich des Erdgeschosses kamen selbstklebende Teppichbodenfliesen zum Einsatz – spachtelten die Verarbeiter die gesamte Fläche vor Aufbringen des Oberbelages noch einmal komplett mit der fermacell-Bodennivelliermasse ab. Im Eingangsbereich des Erdgeschosses kam ein leicht variierter Bodenaufbau zum Einsatz. Hier wurde auf einer neuen Stahlbetondecke zunächst fermacell-Ausgleichsschüttung in einer Dicke von 40 mm aufgebracht und planeben abgezogen. Da sich das speziell getrocknete, mineralische Porenbetongranulat dabei durch seine raue Kernoberfläche ineinander verkrallt, muss es nicht aufwändige mechanisch verdichtet werden. Durch die große Kornfestigkeit ist es zudem druckstabil und belastbar. Es bietet zudem sicheren Brandschutz (Baustoffklasse A1) und ist durch sein moderates Gewicht von 4 kg/m² pro 1 cm Schütthöhe besonders für die Modernisierung von Altbauten geeignet. Das fermacell-Estrichelement 2 E 33 wurde dann direkt darauf verlegt und anschließend verklebt sowie vollflächig verspachtelt. Abschließend wurde der Bodenaufbau mit einem PVC-Oberbelag ausgestattet. Entstanden ist ein Fußbodenaufbau, der bei einer Aufbauhöhe des Trocken-estrichs von nur 35 mm den Anforderungen im Anwendungsbereich 3 (zulässige Einzellast 3 kN) entspricht und die Brandschutzanforderung F90 erfüllt.

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