Trotz Nachfrage-Rückgang in Russland

Schmitz Cargobull konnte Vorjahresniveau halten

Schmitz Cargobull Nutzfahrzeuge
Mit einem Fahrzeugabsatz von 44.000 Einheiten (Vorjahr: 45.000) erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 1,589 Mrd. Euro. Foto: Schmitz Cargobull

HORSTMAR (ABZ). - Spanien, Frankreich und Großbritannien wachsen weiter kräftig, während die Nachfrage in Russland deutlich nachlässt: Trailerhersteller Schmitz Cargobull hat im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 44.000 Fahrzeuge produziert und sich in einem turbulenten Jahr als Markt- und Technologieführer behauptet.

Der Umsatz betrug 1,6 Mrd. Euro. "Dank des Wachstums in West- und Zentraleuropa konnten wir die deutlichen Rückgänge in Russland und Osteuropa weitgehend ausgleichen", bilanziert Vorstandsvorsitzender Ulrich Schümer.

Das Geschäftsjahr 2014/2015 startete mit viel Schwung. Wachsender Auftragseingang und positive Konjunkturaussichten für die Volumenmärkte in Zentral- und Westeuropa gaben den Trend vor. Die neue Genios-Trailergeneration und zahlreiche Produktneuheiten zur IAA 2014 sollten die Nachfrage zusätzlich befeuern. Nach einem starken zweiten Quartal 2014 bremste aber die Politik die Investitionsbereitschaft. Russland reagierte auf die Sanktionen wegen des Ukrainekonfliktes mit einem Lebensmittel-Einfuhrstopp. Der Wegfall der Transportvolumen, der drastische Verfall des Rubels und die anhaltende Euro-Finanzkrise verunsicherten die Logistikbranche. "Im zweiten Halbjahr 2014 ging die Nachfrage deutlich zurück", berichtet Schümer.

Erst im ersten Quartal 2015 belebte sich der Auftragseingang wieder. "So haben wir am Ende unser Absatzziel zwar nicht mehr ganz erreicht, aber zumindest das Vorjahresniveau nahezu gehalten." Mit einem Fahrzeugabsatz von 44.000 Einheiten (Vorjahr: 45.000) erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 1,589 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,625 Mrd. Euro). Das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) lag bei 53,2 Mio. Euro. Sondereinflüsse durch Währungseffekte – wie z. B. die Rubelabwertung und die Anpassung des Schweizer Franken – als auch die Anlaufkosten in China haben das Ergebnisbelastet. Die Eigenkapitalquote liegt bei 55,5 %. Damit liegt Schmitz Cargobull auf einem der Spitzenplätze in der deutschen Industrielandschaft. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Schmitz Cargobull 5100 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Werksneubau im chinesischen Wuhan wurde im November 2014 fertiggestellt. Im Dezember 2014 erteilten die chinesischen Behörden dem Joint Venture mit der Dongfeng Motor Group die Produktionslizenz. Die Homologation für die ersten Fahrzeuge für den chinesischen Markt liegt seit Februar 2015 vor. Zum Ende des Geschäftsjahres Ende März 2015 lief die erste "Nullserien-Produktion" von 100 Einheiten. Derzeit sind 150 Mitarbeiter im Werk in Wuhan beschäftigt. 25 eigene Außendienstmitar-beiter und 45 Vertragshändler treiben die Markterschließung voran. Parallel startete im Juni 2015 eine Promotion-Tour in den wichtigsten chinesischen Wirtschaftsprovinzen. Andreas Schmitz hat das Joint Venture in den vergangenen zweieinhalb Jahren vor Ort in Wuhan als Managing Director geleitet und zum 1. September 2015 diese Aufgabe an den neuen CEO Bradley Hartsell übergeben.

Mit der ständigen Weiterentwicklung der spezifischen Fahrzeuge für China soll das Montagewerk, dessen Kapazität auf der derzeitigen Anlage auf bis zu 10.000 Einheiten im Jahr ausgelegt ist, die Nachfrage ankurbeln. Im Stammwerk Altenberge wer-den die Chassis im neuartigen Rollier-Verfahren hergestellt. Eigens für die High-Tech-Fertigungsanlagen entstand eine neue Fertigungshalle, in der seit Juli 2014 auf rund 12.000 m² die neuen Komponenten für die innovative Fahrzeuggeneration Genios vom Band laufen. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt 27 Mio. Euro. Im nächsten Schritt werden im laufenden Geschäftsjahr 4 Mio. Euro in Anlagen zum Abcoilen und Laserschneiden investiert. So kann in Zukunft der gesamte Prozess "inhouse" abgewickelt werden. Grundsätzlich zeichnete sich in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres eine weitere Erholung der Transportmärkte ab. Der Auftragseingang lag Ende August mit 22.000 Einheiten um rund 10 % über dem Vorjahreswert.

Mit einem Großauftrag aus Ungarn über 500 Fahrzeuge im Mai zur Messe "transport & logistic" in München und sehr positiven Signalen in Polen (plus 25 %) und Rumänien zeichnet sich eine weitere Erholung auch in den zentraleuropäischen Märkten ab. Einzig in Russland und der Ukraine bleibt die Lage weiterhin unsicher. Der Fahrzeugabsatz der Unternehmensgruppe soll im angelaufenen Geschäftsjahr mehr als 45.000 Einheiten erreichen. Für das Geschäftsjahr 2015/2016 sind Investitionen in Höhe von 71 Mio. Euro geplant.

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