Tunnelsanierung in Rendsburg

Entwässerungssystem mit Abscheidertechnik ergänzt

Aco Modernisierung und Sanierung
Um die Umwelt zu schützen darf Regen- und Schmutzwasser, das mit mineralischen Leichtflüssigkeiten belastetet ist, nicht ohne Vorbehandlung abgeleitet werden. Das Oberflächenwasser wird daher mit Leichtflüssigkeitsabscheidern nach DIN EN 858 gereinigt. In der Aco-Oleopator-Anlage sinken Schlämme und absetzbare Stoffe auf den Boden, während Leichtflüssigkeiten an die Oberfläche steigen und dort gesammelt werden. Foto: Aco

Rendsburg (ABZ). – Um Tunnelbauten in bestmöglichem Zustand zu halten beziehungsweise dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, sind Sanierungsmaßnahmen notwendig. Mit den Straßen- und Stahlbetonarbeiten sowie der Sanierung und Erweiterung der vorhandenen Entwässerungseinrichtungen der Tunnelanlage Rendsburg, die den Nord-Ostsee-Kanal unterquert, wurde die Strabag AG, Direktion Großprojekte Nord-West beauftragt. Die Gesamtbaumaßnahme liegt in der Verantwortung der ARGE Ed. Züblin AG, Direktion Ingenieur- und Hafenbau und der Wisag Elektrotechnik GmbH & Co. KG. Dabei müssen die hohen Sicherheitsstandards der europäischen Tunnelrichtlinie 2004/54/EG, die neue Fassung der ZTV-ING, Teil 5 Tunnelbau (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten) sowie die Vorschriften der RABT 2006 (Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln) eingehalten werden. Der 640 m lange Kanaltunnel wurde 1961 eingeweiht und wird heute von bis zu 50.000 Fahrzeugen täglich durchfahren. Auch wenn die Anlage seit Inbetriebnahme kontinuierlich gewartet wurde, entschied die zuständige Verwaltungsbehörde, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau, aufgrund von Bauwerksprüfungen und -untersuchungen, dass der Rendsburger Tunnel umfassend saniert wird.

Der Beton an Sohle und Wänden wird saniert, Brandschutz-, Straßenbau- und Entwässerungsmaßnahmen werden vorgenommen und Flucht- und Rettungswege werden neu instandgesetzt. Bei der Sanierung des Tunnels musste ein geeignetes Entwässerungssystem gemäß RABT, ZTV-ING und DIN-Normen umgesetzt werden. Dabei geht es nicht nur darum, das Niederschlagswasser am Portal oder das Schleppwasser der Fahrzeuge abzuleiten. Vielmehr muss ein Entwässerungssystem umgesetzt werden, das im Havariefall sicher funktioniert. Denn käme es zu einem Unfall im Tunnel, müssen brennbare und gefährliche Flüssigkeiten aufgefangen und effizient in ein geschlossenes System geleitet werden, damit sie schnellstmöglich von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten werden. Für das Entwässerungssystem des Rendsburger Kanaltunnels wurde ein neues Schadstoff-Auffangbecken gebaut und eine von der Aco Tiefbau Vertrieb GmbH entwickelte Entwässerungsrinne erneuert. Sie wurde durch moderne Abscheider-Technik im Außenbereich ergänzt.

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Aco Modernisierung und Sanierung
Die Entwässerungsrinne von Aco wurde durch moderne Abscheider-Technik im Außenbereich ergänzt. Fotos: Aco

Durch die Polymerbeton-Entwässerungsrinne Aco-Drain-KerbDrain des Typs KD 140, die für das Bauvorhaben entwickelt wurde, konnte die Anzahl der Rohranschlüsse um 30 % verringert – beziehungsweise die Haltungslänge vergrößert werden, so Aco. Ein Tauchwandschacht, der auf diesen Rinnentyp ausgelegt ist, habe den Einbau eines Rohrsiphons überflüssig gemacht. Die Tunnelentwässerung läuft nun über das Wassersammelbecken und die Bestandsleitung in den Nord-Ostsee-Kanal.

Das Oberflächenwasser von den Flächen der südlichen Anpassungsstrecken vor der Tunnelrampe wird über ein drei-komponentiges Separationssystem gereinigt, das sich aus einem Schlammfang, einem Leichtflüssigkeitsabscheider des Typs Aco-Oleopator-PR-NS 100 (Abscheider Klasse 1) und einem separaten Probe-Entnahme-Schacht zusammensetzt. Über den Schacht können jederzeit Abwasserproben entnommen werden, um die betriebliche Abwasserreinigung zu kontrollieren. Schlammfang und Abscheider bestehen aus monolithischen Grundbehältern. Aco zufolge können wassergefährdende Flüssigkeiten wie Öle, Benzin oder Schmierstoffe mit diesen Anlagen vom Abwasser getrennt werden. Das sei der Fall, wenn die entsprechenden Flüssigkeiten nicht mit Wasser mischbar und leichter als Wasser sind (Leichtflüssigkeiten). Das am Rendsburger Tunnel eingesetzte System wurde auf Basis zu erwartender Flüssigkeitsmengen konzipiert. So fasst der Schlammfang 18.000 l (18 m³). Das Leichtflüssigkeitsvolumen des Abscheiders liegt bei 4060 l (Gesamtabwasserspeichervolumen 18.000 l).

Alle Abscheider der Baureihe Oleopator sind als Schwerkraft- und als Koaleszenz-Abscheider geprüft (Zulassung nach DIBt Z-54.3-536). Der Aco-Oleopator trennt sowohl Schlamm als auch Öl vom Abwasser. Die Abscheideranlage reinigt Herstellerangaben zufolge bis zu 100 l/sec. Der getauchte Ablauf mit selbsttätiger Verschlusseinrichtung verhindert, das abgeschiedene Leichtflüssigkeiten ausfließen.

Der Abscheider aus Stahlbeton ist mit einer Innenbeschichtung versehen, die nachweislich beständig gegen Leichtflüssigkeiten und Biodiesel ist, so Aco. Außerdem ist der Abscheider mit einer Alarmanlage gesichert, die durch eine optische und akustische Anzeige die Ölschichtdicke und den Aufstau kontrolliert. So ist für Betriebssicherheit der gesamten Anlage gesorgt.

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