Über die Wupper

Behelfsbrücke für Fernwärmeleitung errichtet

Wuppertal (ABZ). – Die Firma Engelhard Gerüstbau erhielt von den Stadtwerken Wuppertal den Auftrag, eine Behelfsbrücke zur Umleitung der Fernwärmeleitungen zu errichten. Eine Herausforderung dabei war das Wahrzeichen von Wuppertal, die Schwerbebahn. Dieses öffentliche Verkehrsmittel ist in den vergangenen Jahren öfter in den Schlagzeilen gewesen. So starben 1999 fünf Fahrgäste und 47 wurden verletzt, als ein Zug in die Wupper gestürzt war. Grund dafür war, dass eine Baufirma nach Beendigung von Gerüstarbeiten ein Metallstück an der Fahrschiene nicht entfernt hatte. Erst im vergangenen Jahr fiel nach dem Absturz einer 350 m langen Stromschiene die Schwebebahn für fast neun Monate aus. Trotzdem lieben die Wuppertaler ihre Schwebebahn. Wer in Wuppertal lebt oder arbeitet, hat immer wieder auf irgendeine Art und Weise mit ihr zu tun. Man nutzt sie als Fortbewegungsmittel oder bestaunt sie als Touristenattraktion.

Aber es gibt auch Momente, in denen sie stört. Als die Firma Engelhard Gerüstbau aus Wuppertal von den Stadtwerken den Auftrag erhielt, für die Sanierung einer Rohrleitungsbrücke aus den 1960er Jahren eine Behelfsbrücke zur Umleitung der Fernwärmeleitungen zu errichten, gab es zwei Schwierigkeiten: unten die sehr beengten Verhältnisse am Wupperufer, oben die Schwebebahn.

Im Normalfall wird eine solche Behelfsbrücke komplett vormontiert, mit dem Kran aufgesetzt und fertig ist das Projekt. Das war in diesem Fall nicht so einfach, und so musste sich das 1912 gegründete Gerüstbauunternehmen unter Geschäftsführer Hagedorn etwas einfallen lassen. Solche Herausforderungen liebt das Team des Unternehmens, welches auf Sondergerüstbau spezialisiert ist. Nicht umsonst lautet das Firmenmotto: "Nicht nur mit der Hand – sondern auch mit dem Kopf arbeiten."

Auf der Suche nach einer Lösung kam man in Zusammenarbeit mit den Spezialisten aus dem Haus scafom-rux, Michael Nordmeier und Hans-Jörg Schmitz, auf den Gedanken, eine Brückenkonstruktion aus sogenannten K-Frame-Elementen in Vorschubbauweise zu errichten.

K-Frames stammen ursprünglich aus sogenannten Multi-Roof-Dachsystemen, wo sie Spannweiten von 40 m und mehr ermöglichen. Also eine Lösung für eine freitragende Brücke von rund 25 m. Die Montage musste aus Platzmangel und aufgrund des Wupperbettes ohne zusätzliche Hubgeräte erfolgen. Zunächst wurde ein Montagegerüst, welches im Wuppergraben gegründet wurde, errichtet. Dieses Montagegerüst wurde in Längsrichtung im Kopfbereich mit Dreirohrständern versehen, das für die Montagezeit als Lager für die einzelnen Brückenelemente diente und über die die Segmente nach und nach im Taktverfahren verschoben wurden, und zwar immer in Schritten von 2 m. Die einzelnen Elemente bestanden aus jeweils 2 K-Frames sowie kompatiblen Elementen des Modulgerüstes Ring-scaff und entsprechenden Systembelägen.

So wuchs die Brücke nach und nach auf eine Gesamtlänge von 25 m, um die Wupper von einem Ufer zum anderen zu überbrücken und im fertigen Zustand dann die umgelegten Fernwärmeleitungen zu übernehmen. Das Montagegerüst konnte nach der Fertigstellung problemlos entfernt werden, da die sogenannten K-Frames die nötige Stabilität und erforderliche Statik der Brücke ermöglichten.

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