Ulmer BetonTage 2017

Themenspektrum rund um Betonwerkstein

Nahezu bis auf den letzten Platz besetzt war das "Studio München" im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus beim diesjährigen Podium Betonwerkstein. Foto: Info-b

Ulm (ABZ). – Es ist ein fester Bestandsteil der Ulmer BetonTage: Das Podium "Betonwerkstein" der Informationsgemeinschaft Betonwerkstein e. V. – kurz Info-b. Auch in diesem Jahr zeigte die Vortragsveranstaltung, über welch enormes technisches, gestalterisches und innovatives Potentialder Werkstoff Beton nach wie vor verfügt. Das Themenspektrum, das Martin Möllmann, Vorstandsmitglied der Info-b, zu Beginn des diesjährigen Betonwerkstein-Forums vorstellen konnte, war so breit wie kaum zuvor: Es reichte von Fragen der richtigen Gesteinskörnung über die Herstellung von Betonwerkstein in moderner Blockbetontechnologie bis hin zur normgerechten Befestigung von Fassadenplatten. Hinzu kam ein detaillierter Blick auf Referenzobjekte in den Metropolen New York und Berlin.

Mit "Gesteinskörnungen für besonders gestaltete Betonwerksteinoberflächen" begaben sich die Teilnehmer zunächst in den Steinbruch. Marco Röhrig von der Röhrig Granit GmbH in Heppenheim stellte dabei die geläufigsten mineralischen Rohstoffe für die Betonwerksteinherstellung vor – von Basalt über Granit bis hin zum Quarz. Seine zentrale Fragestellung lautete: "Was kann und muss bereits im Vorfeld der Herstellung und in der eigentlichen Produktion der Gesteinskörnungen geleistet werden, um die Qualität der zukünftigen Produkte sicher-zustellen? Dazu stellte er die verschiedenen Qualitätskontrollen bei Röhrig Granit vor – von der Lagerstätte über die Gewinnung im Tagebau sowie der Aufbereitung bis hin zum fertigen Produkt. Vor dem Hintergrund, dass sich Ansprüche an Gesteinskörnungen für Betonwerksteinoberflächen in den letzten Jahren verändert haben, ist es, so Röhrig, sinnvoll, "bei der Gestaltung von zukünftigen, trendigen Betonwerksteinoberflächen enger mit den Maschinenherstellern der Betonindustrie wie auch den Betonherstellern selbst zusammenzuarbeiten".

In das Herstellwerk führte der Vortrag von Edgar Bahl von den Rehburger Beton- und Marmorwerken aus Rehburg-Loccum. Bahl blickte auf die "Chancen durch Blockbetontechnologie". Diese soll mögliche Nachteile konventioneller Fertigung wie Farb- und Strukturunterschiede bei der Herstellung kompensieren; denn die unterschiedlichen Produkte sind alle in einem Herstellungsverfahren mit gleicher Oberflächen-Schleiftechnologie gefertigt. Typische Einsatzgebiete für die Blockbohlentechnologie mit ihren werkseitig bearbeitenden Oberflächen sind Treppen- und Bodenbeläge sowie Fassadenplatten.

Matthias Roik von der Halfen GmbH in Langenfeld zeigte bei seinen Ausführungen zur "Befestigungstechnik für Betonwerksteinfassaden", dass die Verwendung von Betonwerkstein gerade "dem Fassadenbau eine Vielzahl von gestalterischen Möglichkeiten eröffnet". Auch wenn sich mit Betonwerkstein Formen und Farben realisieren lassen, die mit Naturstein nur schwer möglich sind, können doch für beide Materialien die gleichen Befestigungs- und Verbindungsmittel verwendet werden. Dies spiegle sich auch in entsprechenden Normen und technischen Regelungen wider. Des Weiteren zeichne sich Betonwerkstein dadurch aus, dass hier sowohl Befestigungs- und Verbindungsmittel einbetoniert, als auch Faser- und Textilbewehrungen eingelegt werden können. Dies verbessere Materialeigenschaften und erleichtere die Montage von Einbauteilen. Von der Herstellung ging es zu den Bereichen Architektur und Gestaltung. Es wurde international, als Stephan Hauser von der Ducon Europe GmbH in Mörfelden-Walldorf den Blick auf den Liberty Park in New York richtete, der von "weißem Architekturbeton geprägt wird".

Mit dem Liberty Park am World Trade Center habe New York ein grünes Herzstück dazu bekommen. Weil dieser erhöht liege, können Besucher eine ungewöhnliche Stadtansicht genießen – und dies mit Betonwerkstein Made in Germany; denn seit Juni 2016 stehen auf im Liberty Park vier Pflanzkübel (Planter) und weitere Sitzbänke aus 6 cm dünnen Weißbetonelementen.

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Werner Hochrein von der Dreßler Bau GmbH aus Stockstadt am Main mit der Rekonstruktion des Berliner Schlosses und der James Simon Gallery zwei herausragende Referenzen aus Architekturbeton vor.

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