Umfangreiche Renovierung

83 Tonnen Gerüstmaterial notwendig

Alfix Gerüstbau
Das 3D-Modell des Turmgerüstes an der Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey. Abb.: Alfix

Tholey (ABZ). – Die Geschichte der Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück. Es ist eines der ältesten Klöster in Deutschland. Die dreischiffige Abteikirche im gotischen Stil stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der beeindruckende Komplex aus Kirche und Abteigebäude prägt das Bild des gesamten Ortes. Ins Auge sticht besonders der 52 m hohe Turm der Klosterkirche. Aktuell stehen dort umfassende Renovierungsarbeiten an. Dazu zählen Steinmetzarbeiten, die Instandsetzung der Glockenaufhängung und die Erneuerung der historischen Fenster. Für die Umsetzung dieses Großprojektes werden laut Planung 83 t Gerüstmaterial benötigt. Aufgrund der anspruchsvollen Gebäudekubatur und speziellen Anforderungen an die Stellung der Arbeitsgerüste fiel die Wahl auf den in der Planung und Durchführung von Großprojekten versierten sächsischen Gerüsthersteller Alfix GmbH. Die hausinterne Konstruktionsabteilung des Unternehmens setzt regelmäßig Großprojekte für Kunden um. In enger Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro wurde eine Gerüstkonstruktion geplant, die allen Anforderungen bei diesem speziellen Projekt gerecht wird.

Hierfür wurde die Baumaßnahme zu Beginn in zwei Bauabschnitte aufgeteilt: Das Turmgerüst sowie das Kirchenschiff-Gerüst. Anschließend entstanden Kirche, Turm und Seitenschiffe als 3D-Modelle am Rechner mittels modernster 3D-CAD-Software neu, bevor die Planung mit dem Modulgerüstsystem Alfix Modul Multi beginnen konnte. So wurden dank der Modelle direkt die Stücklisten für beide Bauabschnitte erstellt und auf dieser Basis die Materialtransporte geplant und kommissioniert. Das ermöglicht eine Belieferung der Baustelle "just in time".

Die erste große Herausforderung gab es zu Beginn bei der Planung des Turmgerüstes: Aufgrund fehlender Aufstandsflächen auf dem Boden musste das Turmgerüst auf Stahlträgern aufgesetzt werden. Alle vier Seiten sind in die Bebauung des Kirchgebäudes oder weitere Anbauten integriert.

Die Ingenieure der Alfix GmbH entwickelten nach statischer Berechnung eine individuelle Lösung, bei der genormte Stahlträger mit Abmessungen bis zu einer Größe von HEA 600 Verwendung finden. Diese werden durch die unteren Öffnungen der Glockenstube in den Turm eingeschoben und kragen auf allen vier Seiten des Turmes bis zu 2 m aus der Fassade hervor. Dadurch kann mit Hilfe eines Kranzes aus doppelt angeordneten Schwerlastgitterträgern eine Auflager-fläche für die Arbeitsgerüste geschaffen werden.

Am Übergang zum Turm auf der Nordseite des Kirchenschiffes wird darüber hinaus eine Lastplattform errichtet, die den Zugang und den Materialtransport gewährleistet. Am Turmgerüst und dem Zugang zum Turm- und Seitenschiffgerüst werden zwei 500-kg-Lasten- und Personenaufzüge platziert. Der erste Aufzug befindet sich linksseitig des Nordportals und führt bis zu einer Lastplattform oberhalb der Stahlträgerebene in mehr als 18 m Höhe. Der obere Aufzug direkt am Turm beginnt auf dieser Plattform und endet etwa in Höhe der unteren Laterne bei 3 m. Zusätzlich wird ein Treppenturm aus Aluminiumpodesttreppen bis zu einer Höhe von 40 m mitgeführt.

Eine weitere Besonderheit bei der Projektierung zeigte sich bei den Anbauten des Kirchenschiffs: Da sie die Last nicht aufnehmen können, dürfen die Dächer nicht mit einem Gerüst belastet werden. Somit werden die systemfreien Gitterträger aus Stahl, die senkrecht zur Fassade über den Seitendächern des Kirchenschiffes positioniert sind, im Abstand von etwa 2,5 m mittels Gitterträgerwandanschlüssen an der Fassade befestigt. Dafür wurde eigens ein Adapter zur Querkrafteinleitung entwickelt.

Im Rahmen der Steinmetzarbeiten am Kirchenschiff benötigen die Steinmetze ausreichend Bewegungsspielraum im Bereich des Arbeitsgerüstes. Breiten bis W09 und die Lastklassen von LC 4 erfordern eine Vielzahl von Längs- und Quergitterträgern, um über die Seitenschiffe an die Fassaden zu gelangen. Um ein rückstandsloses Entfernen der Anker zu gewährleisten, dürfen keine geklebten Ankersysteme vorgesehen werden. Alle individuellen Detailfragen konnten dank der langjährigen Fachexpertise der Alfix in Sachen Großprojekte innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens erfolgreich gelöst werden.

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