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Deutschland dämmt weniger

WIEN/ÖSTERRREICH (ABZ). - Trotz eines florierenden Wohnungsneubaus sinken die Erlöse mit Dämmstoffen im Jahr 2014 voraussichtlich um 1 % zum Vorjahr berichtet der aktuelle Branchenradar "Dämmstoffe in Deutschland 2014".Deutschland gilt allerorts als Weltmeister der Gebäudedämmung. Doch dieses Image bekommt zunehmend einen Kratzer. Bereits im Jahr 2013 sank der Inlandsmarkt für Dämmstoffe im Hoch- und Tiefbau bei nahezu stabilem Durchschnittspreis um minus 0,7 % gegenüber dem Vorjahr. Im laufenden Jahr beschleunigt die Talfahrt bei zum Vorjahr vergleichbarer Preisentwicklung voraussichtlich auf –1 % zum Vorjahr. Insgesamt rechnet der Branchenradar für 2014 mit einem Markt von knapp 2,29 Mrd. Euro. Datenbasis der Berechnungen ist eine Industrie-Melderunde bei den 32 wichtigsten Anbietern in Deutschland.Dabei sollte man in Anbetracht des steigenden Neubauvolumens im Wohnbau mit einem robusten Wachstum rechnen. Doch was im Neubau mehr verbaut wird, fehlt am Sanierungsmarkt. Während die Erlöse mit Dämmstoffen im Neubau um rund 8 % gegenüber dem Vorjahr zulegen, bricht das Geschäft in der Gebäudesanierung um nahezu 9 % zum Vorjahr ein, nach –4 % im Jahr davor. Es hat den Anschein, als habe Deutschland das Dämmen satt.Das sinkende Engagement für Dämmmaßnahmen liegt aber weniger an der Befindlichkeit der privaten Haushalte und Hausverwaltungen, als vielmehr an den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Anders als in anderen europäischen Ländern zielt in Deutschland der Energieausweis überdurchschnittlich stark auf den Wärmeträger für die Heizung ab und weniger auf den U-Wert eines Gebäudes. Und da die Neuinstallation eines Heizkessels deutlich günstiger ist, als eine Fassadendämmung, führt das Gesetz unweigerlich dazu, dass weniger Dämmmaßnahmen getätigt werden als früher. Ob damit der Umwelt ein Dienst erwiesen wird, ist umstritten. Hinzu kommt ein zunehmend kontrovers geführter Diskurs über den bauphysikalischen Nutzen einer Gebäudeisolierung an und für sich bzw. über die Umweltverträglichkeit von Styropor und dessen Verhalten im Falle eines Gebäudebrands.Den stärksten Rückgang erhebt der Branchenradar folglich bei EPS mit nahezu 5 % gegenüber dem Vorjahr. Ein Umsatzplus von etwa 2 % zum Vorjahr gibt es hingegen bei organischen Dämmstoffen (Holzfaser, Schafwolle etc.). Mineralwolle entwickelt sich entlang des Gesamtmarktes. Aktuell hält Mineralwolle einen Marktanteil von 39 %, Schaumstoffe kommen auf 50 % und alle anderen Dämmstoffe (organische und anorganische) auf 11 % Marktanteil.Regional betrachtet schrumpfen die Herstellererlöse am schnellsten im Osten (–4,5 % gegenüber Vorjahr), während der Süden (Bayern, Baden-Württemberg) mit + 0,6 % zum Vorjahr noch moderat wächst.

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