Umfrage in Baubranche

Bei Digitalisierung besteht Nachholbedarf

Frankfurt am Main (ABZ). – Die deutsche Baubranche hat laut einer Umfrage viel Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung. Zugleich schätzten Branchenvertreter das Potenzial von digitalisierten Prozessen und neuen Instrumenten auf Baustellen als groß ein.
Umfragen Digitalisierung
Ein Mitarbeiter eines Bauunternehmens steht mit seinem iPad und einer 3D-Zeichnung vor einem 3D-Drucker. Laut einer aktuellen Umfrage von PwC sehen sechs von zehn Befragten zugleich bei der Digitalisierung ihrer operativen Prozesse sowie bei der Anwendung digitaler Lösungen wie virtueller Realität deutlichen Nachholbedarf. Foto: picture alliance/dpa | Guido Kirchner

Das zeige eine neue Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Für die Analyse wurden laut dem Unternehmen 100 Bauunternehmen, Planer und Projektsteuerer im Herbst befragt.

Zwar bescheinigte darin rund jeder zweite Befragte dem eigenen Unternehmen im Branchenvergleich einen hohen Digitalisierungsgrad, wobei sich Planer besser einschätzten als Bauunternehmen. Doch rund sechs von zehn Befragten sehen zugleich bei der Digitalisierung ihrer operativen Prozesse sowie bei der Anwendung digitaler Lösungen wie virtueller Realität deutlichen Nachholbedarf. Vergleichsweise gut aufgestellt sehen sich die Befragten hingegen bei der Digitalisierung ihrer administrativen und projektbezogenen Prozesse wie Finanzen und Controlling oder Planungen und Kalkulation.

Nach Einschätzung von PwC-Expertin Rebekka Berbner erkennen immer mehr Firmen die Chancen digitaler Lösungen. So sehen 88 Prozent der Befragten die Potenziale, die sich durch Simulation und Visualisierung für die Baubranche ergebe (plus elf Punkte mehr als 2021). Jedoch attestieren sich dabei nur 36 Prozent gute Fähigkeiten. Die Lücke zwischen Potenzialen und Fähigkeiten liege bei 52 Prozentpunkten – 15 Punkte mehr als bei der Umfrage im Vorjahr. Diese Tendenz zeichne sich auch bei anderen digitalen Lösungen ab, etwa dem Einsatz von Echtzeit-Reporting auf der Baustelle, die etwa den Baufortschritt und die Entwicklung von Kosten zeigen können. Verbesserungen lassen sich laut PwC nur punktuell erkennen – zum Beispiel bei der Drohnenüberwachung, dem Laserscanning zur präzisen Vermessung von Bauwerken sowie Robotik und Automatisierung.

Hier konnten die Firmen die Differenz zwischen Potenzialen und Fähigkeiten nach Ansicht der Befragten etwas verkleinern. Nachholbedarf gebe es in der Branche auch bei Cloud-Technologien, also dem Abrufen von Rechenleistung, Software und Speicher aus dem Internet. "Wir beobachten, dass es den Unternehmen nicht gelingt, die für den gewinnbringenden Einsatz der Tools notwendigen Fähigkeiten aufzubauen", sagte Berbner. Ein wichtiger Grund dafür dürfte der Fachkräftemangel sein, der sich in der Baubranche zuspitze. So sind 91 Prozent der Befragten der Meinung, dass die größte Hürde für die Nutzung digitaler Lösungen im Fachwissen und Fachkräftemangel liege.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Seilbaggerfahrer (m/w/d), Jettingen-Scheppach  ansehen
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Aufsichtsperson I zur Ausbildung als Technische/r..., Niedersachsen Mitte  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen