Umfrage zur Digitalisierung

Risikominimierung als Herausforderung

München (ABZ). – Deutsche Bauunternehmen gehen die Digitalisierung eher konservativ an: Die Risikominimierung ist bei 18 Prozent der Unternehmen, die an einer Umfrage zu diesem Thema teilnahmen, die größte Herausforderung. Aktuell investieren die Unternehmen vor allem in Software für das Projektmanagement (49 Prozent) und planen Investitionen in Mengenermittlungs-Software (33 Prozent). Das Softwareunternehmen Autodesk hatte die Befragung beim Marktforschungsinstitut IDC in Auftrag gegeben. 51 der größten deutschen Bauunternehmen nahmen daran teil.

Ein Viertel der befragten deutschen Bauunternehmen will in den kommenden 18 Monaten in den Bereichen Analytics und Big Data investieren, so ein weiteres Ergebnis der Studie. "Im Bereich BIM wählt Deutschland einen vorsichtigen Einstieg: So ist es ab dem 31. Dezember 2020 vorgeschrieben, bei öffentlich vergebenen Verkehrsprojekten auf BIM-Software zu setzen – dazu passend verzichten gerade einmal 2 Prozent der deutschen Baukonzerne auf Ausschreibungen, wenn BIM-Projekte gefordert werden", heißt es in einer Pressemitteilung von Autodesk dazu. Den Studienergebnissen zufolge haben rund 65 Prozent der Bauunternehmen hierzulande Personal mit BIM-Expertise. Rund 12 Prozent der Unternehmen müssen BIM-Projekte outsourcen, weil sie kein Fachpersonal mit BIM-Fähigkeiten haben. 35 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland investieren derzeit in BIM-basierte Workflows, 31 Prozent planen weitere Investitionen.

Im Rahmen der Studie wurden darüber hinaus auch Unternehmen weltweit befragt. Entscheider aus insgesamt 835 Bauunternehmen in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika haben entweder online oder telefonisch zum Stand der digitalen Transformation und ihren Herausforderungen, Prioritäten und Voraussetzungen bei der Digitalisierung Auskunft gegeben. Europa ist im Bereich des digitalen Bauwesens demnach insgesamt sehr gut aufgestellt, teilt Autodesk dazu mit: Für 82 Prozent der befragten Bauunternehmen in Europa habe die Digitalisierung für ihr Unternehmen Priorität. Damit würden sie 10 Prozent über dem weltweiten Schnitt liegen (72 Prozent).

Die Studie identifiziert dabei fünf Blockaden, die Unternehmen auf dem Weg in eine erfolgreiche digitale Transformation überwinden müssen: Die größte Hürde für die Mehrheit der weltweit befragten Bauunternehmen sei die Erstellung einer strategischen und taktischen Roadmap für die Implementierung von Technologieinvestitionen (46 Prozent), gefolgt von der Skalierung der Digitalisierung über Projekte (42 Prozent) und der Erstellung digitaler KPIs, um den Erfolg dieser zu bewerten (37 Prozent). Platz 4 gehe an die Nutzung der digitalen Expertise im Unternehmen (36 Prozent), Platz 5 an die Implementierung digitaler Workflows im gesamten Unternehmen (29 Prozent).

"Die Bauindustrie steht weltweit vor der Herausforderung, immer mehr mit immer weniger erreichen zu müssen", so Marek Suchocki, Industry Engagement Lead bei Autodesk. "Wir brauchen mehr Infrastruktur, aber wir haben einen Mangel an Fachkräften und sinkende Margen. Um die Produktivität zu steigern und einen Wettbewerbsvorteil in diesem Klima zu erlangen, müssen Unternehmen die Digitalisierung für sich annehmen und ihre Teams, Workflows und Daten vernetzen. Deutschland ist ein gutes Beispiel dafür, wie digitalisierte Bauunternehmen echten Mehrwert schaffen können."

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