Unter einer Flagge

Baumaschinenhersteller setzt auf Prozessoptimierung

von:

Rainer OSCHÜTZ

Mecalac Bauwirtschaft
Die knickgelenkten Radlader der AX-Baureihe sind ideale Standard- oder Mietgeräte.
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Schwenken statt Fahren: effiziente Schwenklader wie der AS 900 werden auch in Osteuropa verstärkt nachgefragt. Fotos: Mecalac
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Dr. Georg Sick, Gesellschafter und Vorsitzender des Vorstands Groupe Mecalac S.A. und Benedict Dunkelberg, Vorsitzender der Geschäftsführung Mecalac Baumaschinen GmbH (von links).
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Weltweit einzigartiges Konzept: die MCR-Baureihe, die zur bauma um zwei neue Modelle erweitert wird.

BÜDELSDORF - Unter einheitlicher Firmenflagge präsentiert sich erstmalig dieser Tage auf der bauma der französisch-deutsche Baumaschinenhersteller Mecalac. Mit Verlassen der Zwei-Marken-Strategie hin zu nur einem Namen startete das Unternehmen neu durch.

. - Ziel ist es, auf den internationalen Märkten stärkere Präsenz zu erlangen. Dr. Georg Sick, Gesellschafter und Vorsitzender des Vorstandes der Mecalac-Gruppe, und Geschäftsführer des deutschen Tochterunternehmens Benedict Dunkelberg sehen darin auch eine große Chance, den norddeutschen Standort Büdelsdorf zu stärken. Dr. Sick: "Der Name Mecalac steht auch für Prozessoptimierung – eine Philosophie, die Mecalac seit Jahren sehr erfolgreich in Frankreich für seine Maschinen in Anspruch nimmt." Immer mehr seien auf den Baustellen wendige und damit vielfältig einsetzbare Maschinen gefragt, um Prozesse möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten. Das stehe bei Neu- und Weiterentwicklungen von Mecalac-Maschinen an erster Stelle. Diese Eigenschaften fänden Anwender auch bei Schwenkladern, Teleskopladern, Frontladern und Knickladern, die in Büdelsdorf produziert werden.

Für Dunkelberg ist die Namensänderung ein Marketingansatz, der keinen Einfluss auf die Produktkompetenz hat. Mecalac allein komme im Ausland besser an als der Doppelname Mecalac Ahlmann. Dr. Sick verwies in diesem Zusammenhang auf die Vertriebs-Kooperation mit dem mittelständischen Baumaschinenhändler Kiesel, der seit Januar 2012 die Mecalac-Produkte exklusiv in Deutschland vermarktet. Dr. Sick: "Unsere beiden Unternehmen verbindet eine ähnliche Philosophie. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Prozesse der Kunden, denen wir nicht nur eine Maschine verkaufen wollen, sondern oft innovative Systemlösungen anbieten können. Eigens dafür ausgebildete Kiesel-Fachleute stehen auch den Kompaktmaschinen-Partnern, den Kooperationspartner-Unternehmen von Kiesel, in der Praxis zur Kundenberatung zur Verfügung." Dabei stehe nicht nur der Preis im Mittelpunkt des Geschäftes, sondern auch die Beratung, wie und wo die Maschine auf der Baustelle die entsprechenden Leistungen bringen könne. "Dazu gehört ebenfalls ein umfangreiches Dienstleistungspaket, das von der praktischen Ausbildung bis zum umfassenden Service reicht. Auch der Lebenszyklus einer Maschine ist ein wichtiges Argument für die Kunden. Nur zu verkaufen, wie es in der Vergangenheit üblich war, ist der falsche Weg", ergänzt Dunkelberg. Mecalac setze dabei auf die Erfahrung des neuen Partners Kiesel, der von der Aus- und Weiterbildung an den Maschinen bis hin zu einer Rundum-24-Stunden-Ersatzteilversorgung sowie einem Netz von Servicetechnikern bundesweit erfolgreich tätig sei. Allein über 34 eigene Standorte unterstrichen diese Präsenz, hinzukommen die Kooperations- und Kompaktmaschinen-Partner. Diese Arbeit trage bereits Früchte, betonte Dunkelberg. Er verwies darauf, dass ein markenunabhängiger Handel in der Größenordnung, wie ihn Kiesel betreibt, in Deutschland einmalig ist. Das Spektrum der Anbieter reiche vom Hauptlieferanten Hitachi über Fuchs bis zu Mecalac und beinhalte dadurch eine sehr ansprechende Sortimentsbreite. Ergänzt wird das Angebot durch enge Kooperationen mit namhaften Anbaugeräteherstellern. "Das macht es natürlich auch leichter, den Systemgedanken umzusetzen, weil der Kunde nicht nur auf eine Marke angewiesen ist und mittels der Anbaugeräteauswahl den Nutzen der einzelnen Maschine noch deutlich erweitern kann", so Dunkelberg.

Das Ergebnis nach über einem Jahr erfolgreicher Zusammenarbeit werde auf der bauma präsentiert. "Damit ist der 'Knoten durchschlagen', und der Auftritt unter der neuen Flagge wird bei den Besuchern und Fachleuten seine Wirkung hinterlassen. Die bauma-Tage tragen sicherlich auch für ein gutes Ergebnis am Ende dieses Geschäftsjahres bei", schätzt Dunkelberg die gegenwärtige Lage ein. Er erwartet, dass im zweiten Jahr nach der veränderten Organisationsstruktur – Kiesel mit seinen Kooperations- und Kompaktmaschinen-Partnern – mehr Maschinen die Fertigungsstätte verlassen als ein Jahr zuvor. Für Dunkelberg ein "durchaus ermutigendes Ergebnis." Dazu trage auch bei, dass Kiesel die Maschinen nicht nur allein für klassische Tiefbauarbeiten auf dem deutschen Markt vertreibe. Er nehme jetzt auch andere Branchen ins Visier. Als weitere Anwendungsbereiche für die hauseigenen Universalmaschinen wie den AS 900tele sieht Dunkelberg Kommunen, Autobahnmeistereien, die Energiewirtschaft (Biogasanlagen) und die Rohstoffaufbereitung: "In diesen Feldern gelangen die üblichen Standardmaschinen schnell an ihre Grenzen. Da ist noch Musik drin."

Das betreffe sowohl die Radlader als auch die Mobilbagger, die durchaus für den Umschlag oder Industriebereich interessant sein könnten. Aber auch Abbruchunternehmen seien potenzielle Partner für den Einsatz der leistungsfähigen Technik. "Diese Verbreiterung der Kundenbasis hätten wir mit unserer bisherigen Handelsstruktur nicht 'gestemmt'. Unsere "Ahlmann"-Radlader hat nur der klassische Baumaschinenhändler vermarktet", so der Büdelsdorfer Geschäftsführer.

Neben dem deutschen Markt sei Mecalac – mit Stammsitz in Annecy-le-Vieux – natürlich in Frankreich sowie in den Benelux-Staaten stark vertreten. Das seien nach wie vor auch die größten europäischen Radladermärkte, wo Mecalac inzwischen auch vom Mietgeschäft profitiere. Dort wirke sich die neue Struktur im Hause Mecalac bereits positiv aus. Dr. Sick und Dunkelberg sehen darin die Bestätigung der neuen Handelspolitik im Hause.

Seit den Krisenjahren 2008/09 habe sich das Geschäft mit den Standardprodukten wie knickgelenkten Radladern gut entwickelt, blickt Dunkelberg zurück. Er nannte mitteleuropäische Staaten wie die Tschechische Republik, Ungarn, Polen und das Baltikum als Zukunftsmärkte, auf denen sich sicherlich durch das einheitliche Auftreten unter der Marke Mecalac künftig einiges bewegen werde. Dunkelberg: "Leider beeinflussen immer noch die Währungsprobleme in Osteuropa das Geschäft. Dadurch funktioniert der Absatz von Gebrauchtmaschinen schleppend. Das wirkt sich natürlich auch auf das Neugeschäft im Inland aus". Bei Schwenkladern registriere Mecalac eine wachsende Nachfrage. Ebenso seien die kompakten Raupenbagger der MCR-Serie zum Beispiel in Polen gut im Geschäft. Aber auch auf dem amerikanischen Kontinent sieht Dr. Sick in den kommenden Jahren einen wachsenden Zukunftsmarkt für Kompaktmaschinen, die dort "immer mehr gefragt sind".

Auf die bauma 2013 angesprochen verwiesen die beiden Manager auf das Demogelände, auf dem wie bereits 2010 auch in diesem Jahr den Besuchern die Maschinen wieder näher gebracht werden sollen. Das habe sich bewährt. So sei es gelungen, in Zusammenarbeit mit der Messe das Demogelände gegenüber der letzten bauma noch zu vergrößern, um die eigenen Produkte noch besser in Szene setzen zu können. Diesmal würde im Wesentlichen Modellpflege betrieben. So würden der Raupenbagger 10MCR und 6MCR präsentiert, die zusammen mit dem 8MCR eine auf der Welt einzigartige Modellreihe bilden. Dr. Sick verwies auf die Vielseitigkeit dieser Maschinen, die per Knopfdruck als Bagger oder Lader eingesetzt werden könnten. Außerdem könne die Maschine als Gabelstapler arbeiten. Darüber hinaus erweitere eine breite Palette von hydraulischen Werkzeugen die Einsatzmöglichkeiten der Raupenbagger auf Baustellen. Dunkelberg: "Premiere hat auf unserem Stand eine neue Baureihe vierradgelenkter Teleskoplader. Erstmals werden der AT 900 und der AT 1050 auf einer Messe zu sehen sein. Damit wollen wir vor allem Kunden aus den Bereichen Hochbau, Recycling, Landwirtschaft und Kommunen ansprechen." Beide Maschinen seien für standsicheres, wendiges Arbeiten auf engstem Raume konzipiert. Besonderes Interesse gelte dem markenkompatiblen Schnellwechsler mit elektromagnetischer Verriegelung, der auch die Verwendung bereits vorhandener Anbaugeräte ermögliche.

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