VDI-Präsident Ungeheuer

Bei Energiewende schneller Fortschritte erzielen

DÜSSELDORF (ABZ). - Auf dem 27. Deutschen Ingenieurtag in Düsseldorf forderte VDI-Präsident Prof. Dr. Udo Ungeheuer vier Schritte zur Stärkung des deutschen Innovationsstandorts. Demnach müsse Deutschland sich den Themen "Technischer Allgemeinbildung" und dem qualifizierten technischen Nachwuchs stellen. Außerdem müssten beim Thema Energiewende und Industrie 4.0 deutlich schneller Fortschritte erzielt werden. Laut aktuellen Studien des VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. basiert Deutschlands führende Stellung als Technik- und Innovationsstandort auf drei Stärken:

1) der hohen Qualität der Ingenieurausbildung und der Ausbildung in anderen MINT-Bereichen,

2) dem dualen Bildungssystem mit seiner Symbiose aus Theorie und Praxis sowie

3) den ausgezeichneten Kooperationsmöglichkeiten zwischen Forschung und Wirtschaft mit intakten Wertschöpfungsketten.

"Wenn wir auch in Zukunft ein weltweiter Spitzen-Standort für Innovation und Technik bleiben wollen, brauchen wir die Vision dazu und müssen heute die Voraussetzungen dafür schaffen", so Ungeheuer. "Das verlangt Denken und Handeln mit Weitblick - und zwar über Generationen hinweg."

"thinkING generations – Innovationen für Deutschland" lautete daher auch das Motto der Veranstaltung. Vor 1400 geladenen Gästen, darunter auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, benannte Ungeheuer vier zentrale Herausforderungen, denen sich Deutschland rasch stellen muss. Je mehr die Technik den Alltag durchdringe, desto wichtiger sei die technische Bildung der breiten Bevölkerung. Nur mit solidem technischen Grundlagenwissen könnten sich Bürger und Konsumenten überhaupt qualifiziert, kritisch und konstruktiv am Dialog über den Einsatz neuer Technologien beteiligen. "Tatsächlich aber fristet Technik als bildungspolitisches Opfer in unseren Schulen nach wie vor ein Mauerblümchendasein", so Ungeheuer. "Die Politik muss die technische Bildung endlich flächendeckend fest verankern. In allen Schulen, über alle Jahrgangsstufen hinweg. Auf einem Niveau, das deren enormer Bedeutung gerecht wird."

Bereits heute könnten viele Unternehmen freie Stellen für Ingenieure nicht besetzen. Diese Situation werde sich in den nächsten Jahren zuspitzen, denn es würden mehr Ingenieure in Rente gehen, als Hochschulabsolventen nachrückten. Der VDI-Präsident setzt hier vor allem auf die Jugend: "Wir müssen unsere Kinder, insbesondere die Mädchen, mehr für Technik und Technik-Berufe begeistern – am besten schon ganz früh, wie in unseren VDIni-Clubs. Zudem brauchen wir auch ausländische Ingenieure, egal ob sie in Deutschland oder woanders ausgebildet wurden." Darüber hinaus brauche Deutschland aber auch gut ausgebildete technische Fachkräfte. Im Ausbildungsjahr 2013/14 habe man jedoch mit nur noch rund 522000 Ausbildungsverträgen einen historischen Tiefstand verzeichnet. Laut Umfragen des DIHK sind mangelnde Deutsch- und Mathematikkenntnisse das Ausbildungshemmnis Nummer eins. Ungeheuer: "Hier müssen wir schnell und massiv gegensteuern. Sonst ist unser Erfolgsmodell der dualen Berufsausbildung nicht mehr zu retten." Ingenieurinnen und Ingenieure beschäftigten sich mit den Lösungen für die Umsetzung der Energiewende. Deutsche Produkte seien wettbewerbsfähig. Allerdings: Um diese innovativen Technologien weltweit verkaufen zu können, müsse deren Leistungsfähigkeit zuvor auf unserem Heimatmarkt unter Beweis gestellt werden.

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