Verbände zu Gast

Sicherheit bei Kommunalwirtschaft

Hamburg (ABZ). – Mit einem laut eigener Aussage hochkarätigen Vortragsprogramm fand jüngst die zweite Auflage der VKU-Veranstaltung "Kommunal & Smart" in Hamburg statt. Gastgeber des hybriden Formats ist Hamburg Wasser. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) ist die Interessenvertretung der kommunalen Versorgungs- und Entsorgungswirtschaft in Deutschland.
Digitalisierung
Florian Glor erläutert Maßnahmen, die den Wasserversorger resilienter gegen Cyberattacken machen. Foto: HAMBURG WASSER/Krafft Angerer

Von Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg, und Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des VKU, eröffnet, drehte sich alles um die Frage, wie sich kommunale Unternehmen aktuell und künftig gegen Attacken durch Cyberkriminelle wappnen können. Die im VKU organisierten über 1550 Mitgliedsunternehmen sind vor allem in der Energieversorgung, der Wasser- und Abwasserwirtschaft, der Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit sowie im Bereich Telekommunikation tätig.

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing sagte: "Kommunale Unternehmen sind Betreiber kritischer Infrastrukturen. Deren Schutz ist daher von essenzieller Bedeutung für uns alle. Zugleich müssen die Unternehmen strengen gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen. Gerade mit Blick auf das NIS2-Umsetzungsgesetz brauchen wir möglichst zügig Klarheit über die neuen Regeln, zumal die Bundesregierung bei der Umsetzungsfrist (eigentlich Oktober 2024) ohnehin deutlich hinterherhinkt."

Wie sich das Thema Cybersecurity beim Gastgeber Hamburg Wasser, dem städtischen Trinkwasserversorger und Abwasserentsorger, bis heute entwickelt hat, ordnete Florian Glor, Bereichsleiter Digitales Informationsmanagement von Hamburg Wasser, ein: "Seit einem knappen Jahrzehnt erhöht Hamburg Wasser kontinuierlich die Sicherheitsmaßnahmen. Zudem erweitern wir stetig den Personalkörper in dem Fachbereich. In den letzten zwei Jahren haben wir ein Cybersecurity-Team aufgebaut und Maßnahmen getroffen, um eine zuverlässige 24/7-Überwachung sicherzustellen." Auch, was in Zukunft beim Wasserversorger noch geplant ist, wurde umrissen. So gehe es in den kommenden Jahren darum, alle erforderlichen Maßnahmen entsprechend NIS2-Umsetzungsgesetz weiterzuentwickeln und auf das gesamte Haus auszuweiten, so Glor. "So können wir den Regelbetrieb von Hamburg Wasser insgesamt über alle Prozessschritte hinweg sicher gestalten."

Die größten Herausforderungen an die Cybersecurity in der Wasserwirtschaft bestehen nach der Erfahrung Glors einerseits darin, die benötigten Fachkräfte für die Branche zu gewinnen. Andererseits ist es die Aufgabe, das Thema Cybersecurity in einem Unternehmen strukturell zu etablieren und sowohl Dringlichkeit als auch Notwendigkeit dessen zu verdeutlichen – zum Beispiel durch konsequente Sensibilisierung aller Mitarbeitenden.

"Sowohl die Quantität als auch die Qualität von Cyberangriffen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Zu den Zielen gehören immer häufiger auch kommunale Einrichtungen. Für Betreiber kritischer Infrastrukturen ist es deswegen essenziell, sich regelmäßig über neue Angriffsvektoren und Schutzmechanismen zu informieren", ergänzt Mario Bauschke, Leiter des Bereichs Compliance & Support sowie Beauftragter für Wirtschaftskriminalität bei der Deutschen Kreditbank AG (DKB). Die DKB unterhält eine Kundenbeziehung zu rund jedem zweiten Stadtwerk in Deutschland.

Sönke Rasmussen vom LKA Hamburg ordnete anhand aktueller Zahlen die Gefahrenlage ein. Über ihre Strategien für mehr IT-Sicherheit berichteten die Experten von der Stadtreinigung Hamburg, der Enercity AG und des Kompetenzzentrums digitale Wasserwirtschaft NRW und lieferten so Best-Practice-Beispiele für andere Betriebe. Die nächste Auflage von Kommunal & Smart ist bereits in Planung und wird im Herbst 2025 stattfinden.

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