Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V.

Spannung zwischen Technik und Digitalisierung lockt

Fortbildungen und Seminare
Stets im Fokus des jährlich stattfindenden Großseminars: Die Weiterbildung von Führungskräften. Foto: VDBUM

"Menschen, Umwelt und Maschinen im digitalisierten Bauprozess" lautet das übergeordnete Thema des 47. VDBUM-Großseminars 2018. Was es damit konkret auf sich hat, wird sich vom 20.–23. Februar 2018 in Willingen zeigen. Dieter Schnittjer, VDBUM-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied, erläuterte im Interview mit ABZ-Redakteurin Martina Monsees vorab, mit welchen Schwerpunkten beim Seminar zu rechnen ist.ABZ: Herr Schnittjer, das VDBUM-Großseminar findet 2018 zum 3. Mal in Willingen statt. Wie laufen die Vorbereitungen bisher?Schnittjer: Bei unserer Beiratssitzung mit ca. 70 Personen kam Mitte November heraus: Willingen ist für uns als Veranstaltungsort gesetzt. Wir haben ausgesprochen positive Rückmeldungen be-kommen. Die Zufriedenheit führen wir auch darauf zurück, dass wir viele Dinge in unserer eigenen Organisation vorbereiten können. Wir werden mit einem Veranstaltungsbüro sowie mit zehn Personen aus der Geschäftsstelle vor Ort sein. Zuvor haben wir uns sowohl um die Anmeldungsabwicklung sowie die Hotelzimmereinteilung als auch darum gekümmert, Gespräche mit den Referenten zu den geplanten Vorträgen zu führen. Das Sauerland Stern Hotel bringt rd. 500 Gäste vor Ort unter und steht uns mit einer Profi-Technik-Abteilung zur Seite – z. B. hinsichtlich der Feuerwehrautomatik innerhalb des Hotels, um Gefahren-Situationen zu vermeiden. Beim letzten Großseminar hatten wir während der gesamten Seminarzeit mehr als 1800 Übernachtungen. Für 2018 haben wir daher Hotels in der direkten Nachbarschaft ebenfalls mit einem größeren Kontingent gebucht.ABZ: Verhalten sich die Zahlen der Besucher und Aussteller stabil?Schnittjer: Beim vergangenen Großseminar waren 1041 Teilnehmer und damit erstmals mehr als 1000 Besucher dabei. Wir gehen davon aus, dass es im kommenden Jahr nicht weniger sein werden. Aufgrund der bisherigen Anmeldungen sind wir zuversichtlich, mit dem Großseminar 2018 die Marke von 1100 Fach-besuchern knacken zu können. Zudem werden bis zu 95 Aussteller auf die rd. 2500 m² große Indoor-Ausstellfläche passen. Zusätzlich können diese im 2000 m² umfassenden Außengelände Exponate zeigen. Die Zahl der Aussteller liegt derzeit bei 90 – momentan ist noch für eine Hand voll weitere Aussteller Platz.ABZ: "Menschen, Umwelt und Maschinen im digitalisierten Bauprozess" – klingt nach einem weiten Feld, das im Kongresszentrum behandelt wird. Welche Themenschwerpunkte verbergen sich hinter dem Motto für 2018?Schnittjer: Das Motto unserer Veranstaltung wechselt jährlich. Der aktuelle Titel spiegelt wider, was auch im Namen unseres VDBUM steckt – die Themen Mensch, Umwelt sowie Maschinen und obendrein Digitalisierung, auch ein zentrales Thema für uns in der Baubranche. Ich behaupte, dass wir uns in einer revolutionären Veränderung befinden: Industrie 4.0 prägt die Fertigungsunternehmen seit mehr als 15 Jahren und die Landwirtschaft arbeitet seit fast zehn Jahren mit digitaler Technik. Für die Bauwirtschaft ist die Technik nun auch so weit entwickelt und auf einmal sollen sich Bauunternehmen dieser ebenso bedienen können. Steht die Anwendung bevor, kommt es z. B. stark auf Kompetenzen von Menschen an. Seit einiger Zeit hat sich der VDBUM darauf verlegt, die Thematisierung digitaler Medien zu forcieren. Gleichfalls werden wir darauf achten, Basisthemen nicht zu vernachlässigen. Das ist ein wichtiger Punkt: Wir engagieren uns für beides und wir müssen unseren Mitgliedern die Chance geben, sich an der digitalen Welt zu beteiligen sowie Fragen beantworten. Wir möchten die Kompetenz, die wir heute bei technischen Themen haben, in naher Zukunft auch für die digitalen Themen bieten. Die wichtigste Leitlinie bildet der zentrale Vortragsbereich. Darin beleuchten wir einen Bauprozess, wobei wir uns nicht auf Hoch-, Straßen- oder Tiefbau beschränken, sondern Fragestellungen behandeln, die zu einem Prozess dazu gehören. Es geht also nicht zwingend darum, Stationen des Straßenbaus dezidiert anzuschauen, sondern es wird mit einem Vortrag über eine Kampfmittelräumung begonnen. In diesem Zusammenhang wird Uwe Hinzmann, Keller Grundbau GmbH, aus seiner Position als Fachbereichsleiter beim Deutschen Bauindustrieverband über Grundvoraussetzungen für den Bauprozess berichten. Generell muss immer erst Material abgetragen werden, dieses dann in seine Bestandteile getrennt und wieder neu gemischt werden, damit es sich – Stichwort Nachhaltigkeit und Recycling – anschließend erneut einarbeiten lässt. Im Hauptteil bilden wir also den Prozess ab. In diesem Bereich ist ein Drittel der Vorträge angesiedelt. Zwei Drittel werden mit weitergehenden Vorträgen zu den Unterbegriffen Mensch, Umwelt, Technologie und Digitalisierung in zwei weiteren Vortragsräumen gefüllt.

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Die Themen Mensch, Umwelt, Technologie und Digitalisierung rücken 2018 nach Angaben von VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer in den Vordergrund, um bestmöglich auf Interessenlagen von Besuchern einzugehen. Foto: Monsees

ABZ: Wird der Bauprozess erst seit Kurzem so dezidiert beleuchtet?Schnittjer: Ja, dieses Strukturelement haben wir im jüngsten Zeitraum forciert, weil sich nicht immer die gleichen Besucher einfinden. 40 % der Besucher gehörten im vergangenen Jahr etwa zu den Interessenten, die die Veranstaltung neu für sich entdeckt haben. Im Rückblick über die vergangenen drei Jahre kann ich sagen, dass davor ein Drittel der Besucher erstmals dabei gewesen ist und sich viele junge Leute unter ihnen befunden haben. Die Referententhemen werden – wie bei allen Großseminaren – die Besucher unterschiedlich intensiv binden. D. h., dass in Einzelfällen eine geringere Zahl an Vortragsgästen von einem Thema betroffen ist, aber gleichzeitig, dass das Entscheidungspotenzial prozentual sehr hoch ist.ABZ: Welche Themen werden hinsichtlich Mensch, Umwelt, Technologie und Digitalisierung angesprochen?Schnittjer: Nächstes Jahr rücken wir die vier Themen in den Vordergrund, um bestmöglich auf Interessenlagen unserer Besucher einzugehen. Unter Betrachtung der Wirtschaftlichkeit haben wir im Bereich "Mensch" – bzw. wie dieser sich Werkzeugen bedient – den Themenblock Werkstatt 4.0 im Auge. Dabei stehen Einschätzungen zur möglichen Effizienzsteigerung mit Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Technologie zu erwarten. Zudem werden Verknüpfungen von Mensch und Maschine beleuchtet – u. a. unter dem Blickpunkt Connected Vehicles sowie im Bezug auf ein Miet-Ökosystem. Im Bereich "Technologie" könnten wir streng genommen jede Woche ein neues Thema aufsetzen: Die aktuelle Bandbreite reicht von Antworten auf die Frage, wie Familienunternehmen Maßstäbe für den Weltmarkt setzen oder wie sich die Entwicklung eines Mobilbaggers unter Einbeziehung von Mensch und Umwelt gestaltet hat bis hin zu Akkus sowie Elektromotoren und welche Anforderungen neue Technologien an Bediener stellen. Beim Thema "Umwelt" versprechen Vorträge zu intelligenten Stromspeichern und mobilen Photovoltaikanlagen interessante Erkenntnisse darüber, wie sich umweltfreundlicher Strom an Baustellen liefern lässt. Vergleichsbetrachtungen zu mobilen Siebmaschinen, für welche Fälle man diese gewinnbringend einsetzen kann etc., sind weitere interessante Themengebiete. Unter dem Stichwort "Digitalisierung" wird u. a. die Behandlung der digitalen Vermarktung von Baumaschinen nicht fehlen und eine cloudbasierte Systemarchitektur für Fahrerassistenzsysteme in mobilen Arbeitsmaschinen vorgestellt. Unser Interesse besteht ja darin, mit dem Programm sowohl Geschäftsführer als auch Bau- sowie Maschinenbauingenieure, Bereichsleiter, Prokuristen, Bauleiter, Einkaufsleiter und die Gruppe der Meister anzusprechen.ABZ: Die Zukunft der Bauunternehmen liegt nicht zuletzt auch in der Gewinnung von versierten Nachwuchskräften. Welche Initiative ergreifen Sie, um die junge Generation anzusprechen?Schnittjer: Wir bieten diesmal erneut ein Patenschaftsprogramm für Studierende und Meisterschüler an, mit dem Unternehmen die Teilnahme junger, qualifizierter Interessenten am VDBUM-Großseminar fördern können. Studierende und Meisterschüler bekommen durch Unterstützung von Unternehmen – sowie durch den VDBUM, der die Patenschaftsgebühr zu ca. 50 % subventioniert – die Chance, das Fachprogramm kostenlos zu besuchen und die bedeutenden Akteure im Markt kennenzulernen. Das Patenschaftsprogramm soll diesen wertvolle Kontakte zu potenziellen, künftigen Mitarbeitern verschaffen und ermöglichen, die Studierenden und Meisterschüler noch stärker für die Branche zu begeistern. Besonders Meisterschüler für die Veranstaltung zu gewinnen, ist eine herausfordernde Aufgabe: Sie haben zwar reges Interesse, stehen jedoch in dem Zeitraum des Jahres unter dem Druck, sich auf anstehende Prüfungen vorzubereiten. Wir möchten Studierenden und Meisterschülern größtmögliche Flexibilität bieten und lassen sie entscheiden, ob sie entweder an zwei Veranstaltungstagen mit einer Übernachtung oder drei Veranstaltungstagen mit zwei Übernachtungen teilnehmen möchten. Im Programmblock "Forschung trifft Praxis" werden insbesondere Hochschul-Projekte vorgestellt, an denen gerade gearbeitet wird.

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Das Sauerland Stern Hotel ist für die Veranstaltung gesetzt und erfüllt alle Anforderungen des VDBUM. Foto: Sauerland Stern Hotel

ABZ: Wird während des Seminars 2018 erneut der VDBUM-Förderpreis verliehen?Schnittjer: Ja, die Preisverleihung wird im Rahmen einer Abendveranstaltung durchgeführt. Wir werden jeweils einen Preis in den Kategorien Innovationen aus der Praxis, Entwicklungen aus der Industrie und Projekte aus Hochschulen und Universitäten vergeben. Den Preisträgern ist dabei eine große Aufmerksamkeit von Anwendern und Herstellern sicher. Alle eingereichten Arbeiten werden darüber hinaus in einem separaten Ausstellungsbereich öffentlich dargestellt und den künftigen Nutzern präsentiert.ABZ: Wer sind die Schwerpunktpartner und welche Besonderheiten haben diese im Gepäck?Schnittjer: Die Eröffnungsansprache wird Peter Guttenberger, 1. Vorsitzender des VDBUM, halten und einen Ausblick auf die Baubranche liefern. Dabei wird er darauf hinweisen, dass Komatsu, Sennebogen und Wacker Neuson im Jahr 2018 unsere Schwerpunktpartner sind. Nach der Mittagspause am ersten Veranstaltungstag stehen z.B. Vorträge von Sennebogen zum Thema "Eine breite Vielfalt an Lösungen für den Abbruchunternehmer", von Wacker Neuson mit Blick auf "Zero Emission – Eine echte Alternative" und von Komatsu zum Sektor "Hybrid – effizient und umweltschonend" auf dem Programm. Bei der Abendgala anlässlich der Eröffnung des 47. VDBUM-Großseminars wird Gastredner Reinhard Grindel, DFB-Präsident, eine Rede über das Ehrenamt halten und es wird wohl einen Ausblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 geben. Danach übernimmt Schwerpunktpartner Komatsu Europe: Dabei wird Marco Maschke, Leiter des Deutschlandbüros von Komatsu Europe, es sich nicht nehmen lassen, die Fachleute zu begrüßen. Zur zweiten Abendgala lädt Schwerpunktpartner Wacker Neuson und Vertriebsvorstand Alexander Greschner oder Europa-Vertriebschef Andreas Lohner wird sich mit einer Ansprache aus Sicht der Industrie an das Fachpublikum wenden. Mit Blick auf die dritte Abendgala des Schwerpunktpartners Sennebogen heißt Geschäftsführer Erich Sennebogen die Gäste willkommen, wobei zum Ausklang eine niveauvolle Darbietung geplant ist. Rd. 600 Gäste reinen Fachpublikums werden an den Abenden jeweils an runden Tischen unter sich sein.ABZ: Wohin möchten Sie das Großseminar perspektivisch weiterentwickeln?Schnittjer: Weiterhin werden wir genauestens beobachten, wie sich die Recyclingaufbereitung entwickelt und welche Neuerungen sich im Wohnungsmarkt ergeben. Nur dann werden wir auch künftig imstande sein, kompetente Antworten auf Fragen zu liefern, z. B. bleibt serielles Bauen notwendig oder erfordern künftige Baumaßnahmen neue Maschinen? In Zukunft wird es zudem immer stärker darauf ankommen, Bedürfnisse der nächsten Generation zu erfüllen. Fest steht bereits jetzt, dass die künftige Generation z. B. Smartphones und Dienstwagen einen anderen Stellenwert beimisst als wir es heute tun. Der VDBUM will sich der nachfolgenden Generation öffnen – bereits aus eigenem Antrieb, um die Verbandsarbeit zu sichern. Als Zukunftsprojekt verfolgen der Vorstand und der Beirat des VDBUM die Initiierung eines VDBUM-Juniorenkreises, aus dem dann künftige Bauthemen entwickelt werden können.

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