Verband zieht Bilanz für Baugewerbe
Rohstoffversorgung weiter schlecht
Der Verband habe von Anfang an deutlich gemacht, dass die erfolgreiche Umsetzung des Baubeschleunigungspakts von der Verfügbarkeit mineralischer Rohstoffe abhänge. Trotz der vereinfachten Genehmigungsverfahren und der Digitalisierung von Prozessen, die theoretisch den Weg für schnellere Bauprojekte ebnen sollen, sei der Kernpunkt der Baurohstoffversorgung bislang ignoriert worden. "Nach wie vor fehlen klare Regelungen zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Sand- und Kiesgruben sowie Steinbrüche", kritisiert Susanne Funk, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation bei dem Verband. "Solange dies nicht angegangen wird, bleibt der Pakt auf halbem Wege stehen."
Ein weiteres Beispiel ist der stockende Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Gewinnungsflächen der Gesteinsindustrie. Diese könnten laut Verband einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie Solarenergie auf Baggerseen und in Steinbrüchen bereitstellen. Doch aufgrund strenger gesetzlicher Vorgaben sei beispielsweise das Potenzial von schwimmenden Solaranlagen kaum ausgeschöpft. Aktuell dürfe nur maximal 15 Prozent der Oberfläche von Baggerseen für Solaranlagen genutzt werden, bei einem Uferabstand von 40 Metern.
Die Gesteinsindustrie könne eine Vorreiterrolle bei der Energiewende einnehmen und ihre Betriebsanlagen erneuerbar betreiben, aber solange bürokratische Hürden und veraltete Vorschriften bestünden, blieben diese Chancen ungenutzt. Dabei böten beispielsweise schwimmende Solaranlagen viele Vorteile, wie die fehlende Flächenkonkurrenz, die natürliche Kühlung der Module, die eine höhere Effizienz ermögliche, oder den Schutz des Wassers vor Verdunstung. MIRO appelliert erneut an Bund und Länder, den Ausbau der mineralischen Rohstoffgewinnung und die Nutzung von Energiepotenzialen der Gesteinsindustrie umfassender in den politischen Fokus zu rücken.
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