Verpresstes Baustroh verwendet

Montagesystem schont das Klima

Hannover (ABZ). – Die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bündelt einzelne Förderprogramme vom BAFA und von der KfW, um neue Impulse für den Klimaschutz zu setzen. Fast 40 % des Energieverbrauchs entfallen bisher auf den Gebäudesektor, der 2050 komplett klimaneutral werden soll.
Baustoffe
Im Portfolio von Lorenz befinden sich derzeit Holz-Stroh-Module in drei verschiedenen Bautiefen. Fotos: Lorenz

Weil Neubauten energetisch hohe Standards erreichen, forciert die Bundesregierung vor allem auch die Sanierung von Bestandsgebäuden, wie etwa Umrüstungen bei der Wärmeerzeugung oder Dämmungsmaßnahmen. Die bisherige Quote für solche Sanierungen lag bei 1 % pro Jahr, was als Tempo für das ausgegebene Ziel viel zu langsam ist.

Dämmen ist somit ein wesentlicher Baustein der Sanierung für Bestandsgebäude. Eine wachsende Bedeutung kommt hierbei regenerativen Dämmstoffen, wie zum Beispiel Stroh zu. Als "Dämmklassiker" erlebt es vor allem bei modernen energetischen Konzepten eine Renaissance, teilt die Lorenz GmbH mit.

Der Rohstoff Stroh entzieht schon während seiner Entstehung CO2 und sorgt bereits bei der Herstellung für mehr Klimaschutz. In Kombination mit Lehmputz spielt Stroh seine bauphysikalischen Eigenschaften sehr gut aus, eignet es sich mit entsprechender Oberflächenverarbeitung doch bestens als Putzträger – so die Angaben von Lorenz. Verpresstes Baustroh und Lehm ergeben eine diffusionsoffene Schicht, die für eine gute Feuchtigkeitsregulierung sorgt. Die Wärmespeicherkapazität liegt bei 2100 J/kg*K. Das bedeutet, dass die Wärme kaum beziehungsweise nur sehr langsam nach außen verloren geht. Es findet eine zeitliche Verzögerung des Wärmetransportes statt: Während die Außentemperaturen im Laufe eines heißen Tages um mehr als 20 K schwanken, bleibt die Raumtemperatur eines Gebäudes, welches mit verpresstem Stroh gedämmt ist, nahezu konstant.

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Die vorgefertigten Holz-Stroh-Module zeichnen sich unter anderem durch eine gleichbleibend plane Oberfläche aus.

Wärmedurchgangskoeffizient und Wärmedurchgangsverhalten erreichen je nach Bautiefe und Beschichtung Werte, die KfW40-förderfähig sind. Das DD34, ein Modul der DD-Serie mit 34 cm Bautiefe, empfehle sich als tragende Wand und Dämmung in einem. Eine Strohballenwand mit vorgehängter Fassade entnehme schon mit seiner Errichtung –55 kg CO2 Äqv./m² Treibhauspotential bei einer Bautiefe von 42,9 cm.

Eine Beispielsrechnung für die Verwendung als Außendämmung einer mit Stahlbeton gebauten Halle ergibt ein U-Wert von 0,13 W/(m²K). Betrachtet man die Ökobilanz einer solchen Wandkombination (10 cm Stahlbeton, 4 cm Styropor, 4 cm Beton aus dem Altbestand, 34 cm Holz/Baustroh als Dämmmodul), würden der Atmosphäre insgesamt mehr Treibhausgase entzogen als zugeführt.

Erhältlich ist das Stroh als vorkonfektioniertes Holz-Stroh-Modul. Möglich macht das ein neues Fertigungsverfahren. Die innovative, maschinengeführte Produktionsweise biete gleichbleibend hohe Qualität und DIN-genormte Maßhaltigkeit mit einem sehr guten Dämmverhalten, versichert Lorenz.

Seit 2019 fertigt die Firma diese Holz-Stroh-Module. Bauherrschaft und Planende sparen Zeit und Kosten durch fertige, an die Baustelle gelieferte Module. Die verwendeten und unbehandelten Materialien Stroh und Holz haben einen Herkunftsnachweis, sind vollständig rückbau- und recycelbar und entsprechen den gesetzlichen Vorgaben zum Brandschutz gemäß DIN EN 13501-1 der Baustoffklasse E (normal entflammbar). Sie sind frei von umweltchemischen Belastungen, da produktionsseitig keine Schadstoffe verwendet werden.

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