Verschiebesicherung

"Airbag" für Großformate entwickelt

EUSKIRCHEN (ABZ). - Moderneres Bauen ist in der heutigen Zeit durch exklusive Baumaterialien gekennzeichnet. Hierzu zählen insbesondere großformatige Platten und Pflaster aus hochwertigen Beton- und Natursteinmaterialien, so die Firma Romex PFM. Besondere physikalische Eigenschaften hinsichtlich der technischen Anforderungen sind für den innerstädtischen Einsatz und Verwendungszweck von grundlegender Bedeutung.

Letztlich entscheiden diese technischen Parameter über die langfristige und dauerhafte Funktionalität der zu erstellenden Plätze, Fußgängerzonen und andere repräsentative Flächenbefestigungen innerhalb unserer Städte.

Neben der zu erwartenden Verkehrsbelastung wie Busse, schwerer Anlieferverkehr und hohen statischen Lasten müssen diese Beläge noch weitere enorme Belastungen aufnehmen können. Wichtig dabei ist, dass die auftretenden fahrdynamischen und statischen Kräfte schadlos abgetragen werden. Es ist hinreichend bekannt, dass die auftretenden fahrdynamischen Kräfte horizontal abgetragen werden.

Für diese Abtragung der Kräfte spielt das Fugenmaterial, die Fugen, die Steindicke und der Verband eine entscheidende Rolle. Hinsichtlich der abzutragenden statischen Kräfte (Eigengewicht) muss der Tagschichtenaufbau entsprechend konstruktiv gewählt und ausgeführt werden.

Stadtplätze unterliegen durch die Eigengewichte der Lastzüge und der technischen Konstruktionen der Schausteller oft sehr hohen Belastungen. Unverkennbar hat ein Riesenrad oder ein Karussell ein erhebliches Eigengewicht und führt zusätzlich noch hohe Eigenbewegungen aus. Diese Fliehkräfte müssen zusätzlich noch über den Belag und die Tragschichten kompensiert werden. Um diese Stadtplätze und Fußgängerzonen sauber zu halten sind intensive Reinigungsmaßnahmen notwendig.

Diese Reinigungsmaßnahmen mit leistungsfähigen hochsaugenden Kehrfahrzeugen bereiten uns oft große Probleme. Hier wird im Wesentlichen sehr stark das Fugenmaterial angegriffen und möglicherweise ausgesaugt.

Also nur ein System vom anstehenden Boden bis zum entsprechenden Belagsmaterial kann die künftigen Anforderungen an einer funktionalen Bauweise sichern und Widerstand leisten. Die Projekte, die mit den heutigen Kenntnissen und Erfahrungen geplant und gebaut werden, müssen den zu erwartenden Belastungen ca. 25 Jahre ohne wesentliche Reparaturen standhalten.

Trotz sorgfältiger Planung und Ausführung kommt es immer wieder zu Verschiebungen. Die Ursachen können hier oftmals recht unterschiedlich sein, wobei das Ergebnis immer unangenehm ist.

Verschiebungen bedeuten:

  • ? ein optischer Mangel liegt vor wenn auf einer 4 m Messstrecke Verschiebungen > 5 mm auftreten.
  • ? Durch das Zusammenschieben des Belages kommt es zu Abplatzungen an den Steinkanten. Jetzt liegt sogar ein Schadenbild vor.
  • ? Da sich bestimmte Bereiche zusammenschieben, müssen im Umkehrschluss sich Fugenbereiche öffnen. Zusätzlich eindringendes Oberflächenwasser führt dann in der Bettung und der Tragschicht zu Kornumlagerungen und letztlich zu Setzungsprozessen.

Diese Gesamtkomposition bringt dann häufig viel Ärger, hohe Kosten und Imageverlust mit sich. Das im Januar erschienene neue Merkblatt MFG/R2 für großformatige Platten und Pflaster aus Beton und Naturstein unter Verkehrsbelastung der FGSV hat in seinen Ausführungen vordringlich deutliche Hinweise für die Ausführung in dieser Sonderbauweise gegeben. Hier werden Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgrenzen beschrieben. Spezielle Hinweise in den Gefährdungsbereichen wie:

- Stoppbereiche,

- Wendepunkte,

- Gefällebereiche > 5%,

- Spurfahrbereiche

sollten unbedingt beachtet und umgesetzt werden.

In diesen Bereichen ist es vordringlich, die handwerkliche Ausführung besonders sorgfältig auszuführen und Gefährdungspotenzial zu minimieren. Da in diesen Bereichen besonders starke Schub-/Scherkäfte und Torsionskräfte auftreten können, sollten hier zusätzliche Maßnahmen gegen Verschiebungen und Verdrehungen ergriffen werden. Ausdrücklich werden für diese Bereiche Verschiebesicherungen empfohlen. In den zurückliegenden Jahren wurden große Anstrengungen unternommen, um diesbezüglich zusätzlich technische Sicherungsmaßnahmen zu entwickeln. Der Prototyp VS 485 wurde diesbezüglich durch die TU Dresden in einem umfangreichen Versuchsaufbau getestet. Hierbei wurden die Beläge mit Verschiebesicherungen unter einer 10 t Achse beansprucht. Die nachgewiesenen Verschiebungen lagen unter 1 mm bei der Simulierung von 1 Mio. Achswechsel.

Der Anwendungsbereich des Prototypen war auf Linearverlegung begrenzt. Eine umfangreiche Anwendung für die unterschiedlichen Verlegerverbände war noch nicht möglich. Romex PFM entwickelte in den zurückliegenden Jahren mit ihrem Forschungs- und Entwicklungsteam völlig neue innovative Ankersysteme. Es ist somit möglich, nahezu fast alle Verlegeverbände in ungebundener Ausführung zu sichern. Selbst für Ausführungen mit einer Dränasphalt- oder Dränenbetonschicht stehen verschiedene Verschiebesicherungen zur Verfügung. Da sich diese Verschiebesicherungen in den am höchsten belasteten Bereichen befinden wurde natürlich auch die Verschiebesicherung diesen Belastungen angepasst. Eine Sonderstahllegierung mit zusätzlicher Ölhärtung und Feuerverzinkung stellt sich den extremen Belastungen.

Die Verschiebesicherungen befindet sich nur an den gefährdeten Bereichen. Somit kann eine Fußgängerzone mit einem Ausfahrtsbereich von mehreren 1000 m² mit relativ wenigen Verschiebesicherungen gesichert werden. Im Verhältnis zur Gesamtbausumme sind die Kosten der Sicherungsmaßnahme nicht projektrelevant. Es gilt der Grundsatz, so wenig wie möglich, dafür so punktgenau wie möglich. Hierzu muss der mögliche Schleppkurvenverlauf ermittelt werden.

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