Versiegelte Flächen reduzieren

Unternehmen informiert über ganzheitliches Flächenmanagement

Oldenburger Rohrleitungsforum
Aco Drain KerbDrain: 2-in-1 ist Bordstein und Entwässerung in einem System. Die Entwässerungsrinne ist in den Randstein integriert. Foto: Aco

Rendsburg (ABZ). – Die Anforderungen an Wasser-, Ver- und Entsorgungsleitungen steigen und stellen uns vor neue Herausforderungen. Extreme Wetterverhältnisse wie Starkregenereignisse häufen sich. Dadurch ist die Kanalisation oft überlastet, und es kommt zu Überflutungen. Beim Wohnungs- und Industriebau, Garten- und Landschaftsbau sowie Straßen- und Wegebau sind daher Lösungen für ein gesamtheitliches Regenwassermanagement gefragt. Sowohl bei Hochbauprojekten als auch bei infrastrukturellen Maßnahmen im urbanen Bereich, d. h. Verkehrswegen und Verkehrsflächen, muss die Oberflächenentwässerung nach Ansicht des Unternehmens Aco Tiefbau einen höheren Stellenwert als bisher einnehmen. In Deutschland sei mehr als die Hälfte der bebauten Flächen versiegelt. Das verhindere, dass Regenwasser dem natürlichen Wasserkreislauf direkt wieder zugeführt werden kann. Versiegelte Flächen müssten reduziert und bei der Schaffung neuer Wohnräume müsse auf eine Entsieglung geachtet werden, so Vertreter des Unternehmens. Dies könne bspw. bei Parkflächen durch den Einsatz einer Kiesstabilisierung oder durch Rasenwaben geschehen. Besonders in innerstädtischen Bereichen eigneten sich zur Entsiegelung auch Gründächer. Flachdachflächen böten eine große Chance, Wasser zwischenzuspeichern und durch Verdunstung abzugeben.

Ein weiterer Ansatz liege im technischen und konstruktiven Schutz gegen Überflutung in Gebäuden und in der Infrastruktur. Für private Hausbesitzer würden oft schon kleine bauliche Veränderungen genügen, um Keller vor Überschwemmung zu schützen. So würden Rückstauklappen und Hebeanlagen verhindern, dass bei Überlastung des Kanalsystems das Wasser durch die Leitungen zurück ins Gebäude gedrückt werde.

Das größte Potenzial für ein angepasstes Regenwassermanagement in urbanen Bereichen liege in der wassersensiblen Stadt- und Freiraumgestaltung. Eine Alternative zu herkömmlichen Entwässerungssysteme könnte laut dem Unternehmen Aco sein, Niederschlagswasser oberflächennah über Aco-Drain-Entwässerungsrinnen zu sammeln und auf abgesenkte Freiflächen zu leiten, die geflutet werden können. So könnten Rückhalte- und Retentionsräume ("Zwischenpuffer") geschaffen werden. Auf diese Weise müsse das Wasser idealerweise gar nicht erst in die überlastete Kanalisation eingeleitet werden, weil es vollständig auf diesen Flächen versickern kann. Bei frühzeitiger Planung mit dem Ansatz der oberflächennahen Entwässerung könne komplett auf eine Verrohrung zur Ableitung des Oberflächenwassers verzichtet werden. Ein Beispiel hierfür sei das Konzept der dänischen Architekten von Tredje Natur, Spielplätze in Senken zu bauen und als Überflutungsflächen zu nutzen.

Eine weitere Option sei eine wassersensible Straßengestaltung, so Aco. Eine klassische Straße im urbanen Bereich habe ein Dachprofil mit je einem Bord links und rechts, an dem die Straßenabläufe liegen. Kehre man diese Konstruktion um, sodass eine Neigung zur Straßenmitte und die Entwässerung in diesem Bereich bestehe, könne Wasser in der Straße zwischengespeichert werden. Pro Meter Straße könnten dadurch 0,6 bis 1,0 m³ Rückstauvolumen für die Rückhaltung von Regenwasser gewonnen werden. Der Straßenraum biete somit eins der größten Potenziale für die Zwischenspeicherung von Wasser.

Eine weitere Möglichkeit für eine schnelle Aufnahme von Niederschlagswasser auf ganzer Länge einer Straße sind nach Angaben von Aco sogenannte Hohlbordrinnen wie die Aco KerbDrain, ein 2-in1-System, das Bordstein und Entwässerungsrinne kombiniert.

Bei der Optimierung von Entwässerungssystemen für Starkregenereignisse unterstützt das Unternehmen Aco nicht nur bei bestehenden Entwässerungssystemen, sondern auch bei der Planung von neuen Erschließungsgebieten, z. B. in Form von hydraulischen Berechnungen. Eine oberflächennahe Entwässerung lässt sich nach Angaben des Unternehmens optimal kontrollieren. Dies sei oft besser, als das Niederschlagswasser durch Straßenabläufe direkt in den Kanal zu leiten, so das Tiefbauunternehmen.

Grundsätzlich lasse sich zwischen versickerungsfähigem und nicht versickerungsfähigem Boden unterscheiden. Bei versickerungsfähigem Boden könne das Regenwasser durch Versickerung wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden. Bei nicht versickerungsfähigem Boden müsse es bei Starkregen zwischengespeichert werden. Hierfür böten sich mehrere Produktlösungen an. Die Retentionsrinne ACO Qmax sei gleichzeitig Oberflächenentwässerung und Rückhaltung in prinzipieller Form eines Stauraumkanals. Durch die Einlauföffnungen an der Oberfläche werde das Regenwasser gesammelt und bei normaler Niederschlagsmenge in die Kanalisation abgeleitet. Bei Starkregen komme es durch einen gedrosselten Abgang zum Einstau des Niederschlagswasser zunächst im Hohlraum der Rinne, in dem bis zu 400 l/m zurückgehalten werden können. Dieses werde erst nach einigen Stunden gedrosselt an die Kanalisation abgegeben, ohne sie zu überlasten. Aco Qmax sei somit Entwässerung und Rückhaltung in einem und könne durch seine hohe Leistungsfähigkeit ohne Anschlusskanal auskommen.

Eine weitere Möglichkeit, um Wasser zwischenzuspeichern, sei das Schaffen möglichst großer Hohlräume durch Füllkörperrigolen wie Aco Stormbrixx. Diese Variante sei gut für große versiegelte Flächen geeignet, wie z. B. Stadien mit großen Dachflächen. Aber auch im innerstädtischen Bereich könne dieses Prinzip angewandt werden, wie das Prinzip der sogenannten Klimafliese von Tredje Natur in Kopenhagen zeigt. Das Niederschlagswasser werde durch spezielle Bodenplatten an der Oberfläche aufgenommen, unter dem Gehweg zwischengespeichert und diene anschließend durch Versickerung als Bewässerung für Bäume und Grünanlagen. Dieses Beispiel zeige, wie man in einer Stadt das Leben mit dem Wasser gestalten könne.

Auf einer Roadshow mit dem Titel "Regenwelten" informiert Aco über aktuelle Entwicklungen eines gesamtheitlichen Entwässerungsmanagements. Aus Sicht von Wissenschaft, Betreibern und Planern werden die Einflüsse von Starkregenereignissen auf die urbane Landschaft sowie Konzepte und Maßnahmen präsentiert und diskutiert, kündigt das Unternehmen an. Eine begleitende Ausstellung zeige zudem Lösungen für das Regenwassermanagement und den Gewässerschutz. Die Veranstaltung findet statt in Hamburg (22.10.), Wolfsburg (29.10.), Dresden (05.11.), Dortmund (12.11.), Ingolstadt (14.11), Böblingen (19.11.) und Köln (21.11.). Ziel der Roadshows sei, den interdisziplinären Austausch vor Ort zu unterstützen, sagt Aco-Marketing-Mitarbeiter Bernd Bathke. An jedem Ort seien Referenten aus der jeweiligen Region eingeladen. Aco möchte mit dieser Veranstaltung insbesondere Planer, Behördenvertreter und Bauunternehmer ansprechen. Eine Anmeldung ist bereits jetzt möglich unter www.aco-regenwelten.de. Aco ist auch auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum am 8. und 9. Februar vertreten (2. OG, Stand V-07).

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