Vier Wochen Norwegen
Abenteuer Auslandspraktikum
In seinem Praktikum lernte der Kanalsanierungstechniker andere Arbeits- und Herangehensweisen kennen und schätzen. Auf die Idee, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, brachte ihn der DIHK zufolge sein Chef. "Wer von euch hätte denn Lust auf ein Praktikum im Ausland?" Mit dieser Frage ging Benedikt Stentrup, Geschäftsführer des Bauunternehmens aus Hamm, auf die seinerzeit zehn Auszubildenden zu. Ben hatte Interesse daran, etwas Neues kennen zu lernen. Etwa vier Monate später und im Anschluss an seine Gesellenprüfung als Kanalbauer packte Ben die Koffer.
Bei der Firma Kjeldaas, die südlich von Oslo ansässig ist, absolvierte der 20-Jährige ein vierwöchiges Praktikum. "Am ersten Tag wurde ich sehr nett und herzlich von den Kollegen empfangen", erzählt Ben. Während seines Praktikums hat er sehr viele Hausanschlüsse und Kabel verlegt – in geschlossener sowie offener Bauweise, informiert die DIHK. Ben habe in der Sanierungstechnik sowie im Tiefbau gearbeitet.In Norwegen wurde wegen des felsigen Bodens hauptsächlich mit schwereren Baggern gearbeitet – anders als im heimischen Nordrhein-Westfalen. Auch bei der grabenlosen Rohrsanierung, die Ben schon aus einem Lehrbetrieb kannte, setzte der norwegische Gastbetrieb teilweise andere Bauverfahren ein.
"Bei der Arbeit und rund um die Arbeit war alles entspannt. Das war zunächst schon eine große Herausforderung für mich, denn ich bin es aus Deutschland eher gewohnt, alles schnell zu machen", berichtet Ben. Die Einblicke in andere Arbeits- und Herangehensweisen, das Erkunden von Land und Leuten in der norwegischen Provinz Vestfold und das Auf-sich-gestellt sein, das alles hat Ben mit nach Hause und in seinen Ausbildungsbetrieb genommen.
"Die Mitarbeiter haben mich schon während Bens Aufenthalt gefragt, wie es ihm geht und haben mitgefiebert", sagt Benedikt Stentrup. Der Unternehmer hat zum ersten Mal ein Auslandspraktikum ermöglicht und wurde nicht enttäuscht: Zurückgekommen sei ein motivierter, junger Mann, der über den Tellerrand geblickt hat. Außerdem soll das Auslandspraktikum bei Dommel den Wechsel vom Auszubildenden zum Facharbeiter unterstützen, indem die jungen Teilnehmer wertvolle Erfahrungen außerhalb der Baustellen des Unternehmens machen. Stentrup ist durch einen Artikel im IHK-Magazin auf das Thema Auslandspraktika aufmerksam geworden, wie die Handelskammer mitteilt.
Bei der Planung und Organisation des Auslandsaufenthaltes sei Ben von der Beraterin Svenja Höhfeld an der IHK Dortmund unterstützt worden. Diese wisse, welche Dokumente eingereicht werden müssten, und kenne sich mit allen Fragen rund um das Praktikum aus.
"Die Unterstützung, die wir von Seiten der Beraterin erhalten haben, war wirklich toll", sagt Stentrup. Insgesamt sei der planerische Aufwand im Vorfeld und Nachgang des Praktikums den Mehraufwand auf jeden Fall wert. Für Bens Auslandsaufenthalt griff der Unternehmer auf einen bestehenden Kontakt nach Norwegen zurück. Der Chef der Firma Kjeldaas sei direkt begeistert von der Idee gewesen und habe Ben sogar bei sich wohnen lassen. Eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
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