Volvo CE

Starkes Straßenbauprogramm "made in Hameln"

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Leitet seit der Übernahme von ABG durch Volvo CE die Geschäfte am Traditionsstandort in Hameln: Geschäftsführer Dirk Heusing Foto: Volvo CE

Hameln. – In Hameln stellte Volvo Construction Equipment (Volvo CE) kürzlich aktuelle Neu- und Weiterentwicklungen aus seinem Straßenbauprogramm vor. Neben Fertigern und Walzen konnten sich die anwesenden Fachjournalisten dabei auch von den Stärken des Standortes selbst überzeugen.Diversifikation ist wichtig, hat jedoch auch Grenzen. Für starke Produkte bedarf es starker Produktionsstandorte, die sich voll und ganz auf ihr spezifisches Know-how konzentrieren können. Das Produktionsgelände in Hameln ist für Volvo CE ein solches HUB (z. Dt. Knotenpunkt), an dem produktspezifische Fachkompetenzen gebündelt und ausgebaut werden. "Wir fertigen hier ausschließlich Straßenbaumaschinen, und das für den gesamten Weltmarkt", betonte Dirk Heusing, Geschäftsführer von Volvo CE in Hameln, kürzlich bei der Vorstellung neuer Fertiger und Walzen und hob damit auch den Stellenwert, den der Standort für das Gesamtgeschäft des Konzerns einnimmt, hervor.1945 gegründet, wurde die einstige ABG Allgemeine Baumaschinengesellschaft mbH 2007 von Volvo CE übernommen. Trotz der weltwirtschaftlichen Turbulenzen in den Folgejahren sei der Standort seitdem kontinuierlich weiterentwickelt worden, so Heusing. Eine der ersten Großinvestitionen, die Volvo CE am Standort vorgenommen hatte, war der Kauf des ehemaligen AEG-Geländes. Mit der Überführung von Produktion und Personal in die neuen Räumlichkeiten soll hier sukzessive eine Art Campus entstehen, wie Heusing es nennt. Ziel sei, die aktuell noch fragmentierte Fertigung auf einem zentralen Gelände mit ausreichend Platz und eigenem Straßensystem zu konsolidieren. Wie schnell dies realisiert werde, sei abhängig von der Entwicklung der Märkte und den entsprechenden Investitionsmitteln, welche Volvo CE zur Verfügung stelle. Während man mit dem vergangenen Geschäftsjahr nicht vollends zufrieden gewesen sei, wie Heusing erklärte, zeichne sich angesichts des boomenden Infrastrukturbaus für 2017 eine deutliche Besserung ab.

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Auf drei Produktionslinien fertigt Volvo CE in Hameln ausschließlich Straßenbaumaschinen: aktuell elf Ketten- und drei Radfertigermodelle, zwei Asphaltwalzenmodelle sowie sieben Erdbauwalzen. Fotos: Bachmann

Der Standort Hameln gilt für Volvo CE vor allem als Kernfabrik für die Straßenfertiger des Unternehmens. Auf den insgesamt drei Montagelinien werden aktuell elf Ketten- und drei Radfertigermodelle, zwei Asphaltwalzenmodelle sowie sieben Erdbauwalzen hergestellt. Das Herz der Produktion bildet natürlich die Bohlenkonstruktion. Daneben finden in Hameln auch Sonderanfertigungen statt. Insgesamt arbeiten derzeit rd. 500 Mitarbeiter für den Erfolg der Produkte. Die technische Kapazität des Standortes erlaube aktuell die Fertigung von 900 Fertigern sowie 1500 Walzen pro Jahr, so Heusing. Platz dafür ist auf dem insgesamt 125.000 m² großen Gelände allemal vorhanden. Etwa 47.000 m² entfallen dabei auf die Produktion – zuletzt erweitert durch eine 5000 m² große Halle zur Walzenfertigung.Zu den besonderen Stärken des Standortes zähle u. a. die hohe Fertigungstiefe in der Produktion, erklärte Werksleiter Armin Jandel. Die meisten Komponenten sowie die dafür erforderlichen Vorrichtungen in den Werkshallen entstünden in Eigenproduktion. Insbesondere die Bohlenfertigung, das Herzstück einer jeden Straßenfertigerproduktion, weise eine Fertigungstiefe von nahezu 100 % auf. Um das entsprechend hohe Qualitätsniveau zu halten, komme der qualifizierten Ausbildung in der haueigenen Ausbildungswerkstatt ein großer Stellenwert zu. Produziert werde ausschließlich auftragsbezogen. Entsprechend werde stets exakt nach Kundenanforderung gefertigt.In Hameln befindet sich seit 2007 zudem eines von insgesamt elf Trainingszentren, die Volvo CE weltweit unterhält. Hier arbeiten zwei der globalen Key-Trainer, die das produktspezifische Fachwissen an die Schulungseinrichtungen der Volvo eigenen Händler und Vertragshändler weitergeben. Aus diesem Netzwerk wurden 2016 ca. 1500 Trainings, davon ca. 100 für Fertiger und Walzen, angeboten. Das Trainingszentrum dient zudem als Schnittstelle zu den Kunden. Hier hält man den Kontakt zu den Einbaumannschaften auf aller Welt und sammelt das entsprechende Feedback, welches auf der anderen Seite wieder in die Produktion und Entwicklung einfließt.

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Das Assistenzsystem Pave Assist zeigt dem Bediener eines Volvo CE-Straßenfertigers alle relevanten Einbauinformationen für die bestmögliche Einbauqualität an.

Natürlich gab es aber auch neue Produkte in Hameln zu sehen. Allen voran die neuen Volvo-Straßenfertiger der D-Serie, der P6820D ABG und der P7820D ABG. Im Fokus der Entwicklung habe vor allem die Bedienerfreundlichkeit, Kraftstoffeffizienz und vielseitige Bohlen-Anwendungsmöglichkeiten gestanden, erklärte Frank Dörrie, Global Product Manager bei Volvo CE. Neben einem sparsamen Motor, der speziell auf das Hydrauliksystem abgestimmt sei und über einen adaptiven Eco-Modus verfüge, überzeugten die Maschinen vor allem durch einen besonders geringen Geräuschpegel, so Dörrie.

Besonders stolz ist man in Hameln jedoch auf das sogenannte Electronic Paver Management (EPM), welches in den neuen Maschinen bereits in der dritten Generation verbaut ist. Bereits Ende der 90er-Jahre wurde der Grundstein für dieses Feature gelegt, als sich die Ingenieure bei ABG Gedanken um eine intelligente und intuitive Maschinensteuerung machten, die jederzeit einen bestmöglichen Blick auf alle Einbaufunktionen sowie eine integrierte Diagnose gewährleistet. Das dabei entwickelte EPM-System wurde in der dritten Überarbeitung nun noch einmal optimiert.

Das System verfügt über im Layout der Vogelperspektive angeordnete Bedientasten, die den Bediener intuitiv durch individuelle Arbeitsfunktionen führen. Mit dem ergonomisch positionierten Jog-Wheel lassen sich notwendige Einstellungen schnell auswählen und vornehmen. Die kompakte Bauweise bietet dem Bediener eine ausgesprochen gute Sicht zur Fertigerfront und gewährt ein hohes Maß an Beinfreiheit. Die bewährte Einstellbarkeit des Teleskoparms für die Hauptbedienkonsole auf der Bedienerplattform wurde zudem ergonomisch verfeinert.

Für einzelne Projekte speichert der Settings Manager kundenspezifische Einstellungen innerhalb des EPM 3, so dass der Bediener die gespeicherten Parameter bei ähnlichen Einsätzen jederzeit wieder abrufen kann. EPM 3 informiert den Bediener zudem über den Einbauprozess, zeigt auf dem Display an, wenn die Bohlenbediener die Förder- oder Schneckenfunktionen übersteuern und meldet beispielsweise anstehende Wartungen. Darüber hinaus überwacht das System neben dem Einbauprozess auch diverse Funktionen im Hintergrund wie etwa Bohlentemperatur und Motorparameter sowie baustellenbezogene Projektdaten.

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Im Zentrum der Produktpräsentation standen vor allem die zahlreichen Assistenzsysteme, mit denen die neuen Modelle des Straßenbauprogramms von Volvo CE noch präziser und wirtschaftlicher eingesetzt werden können. Hier zu sehen: der Verdichtungsassistent Compact Assist. Fotos: Bachmann

Generell setzt Volvo CE in seinem Straßenbauprogramm voll und ganz auf die Unterstützung durch neue digitale Assistenzsysteme. So können die neuen Fertiger mit dem preisgekrönten Volvo Co-Piloten ausgestattet werden. Dabei handelt es sich um ein Android-basiertes Display in Form eines Tablet-PCs, mit dessen Hilfe sich Maschinenbediener und Unternehmer in Echtzeit über Qualität und Arbeitsfortschritt auf der Baustelle auf dem Laufenden halten können. Das intuitive Menü, die Touchscreen-basierte Bedienung und die Möglichkeit verschiedene Ansichten auszuwählen sorgen dafür stets das Wesentliche im Blick zu haben. Alle Funktionen, Bedienoberflächen und Systemmodule wurden in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Anwendern im Straßenbau entwickelt.

Teil des Systems ist u. a. das Assistenzsystem Pave Assist. Dahinter verbirgt sich eine Familie von Anwendungen, die unter anderem Parameter automatisch erfassen, die heute im Straßenbau noch von Hand aufgezeichnet werden müssen. Pave Assist verbindet die Module Thermal Profiling (Temperaturverteilung), Weather View (Wetteranzeige), Material Manager (Lieferscheindaten/Mengenerfassung) und als Ergänzung Volvo Smart View (360-Grad-Außenansicht).

Die wirkungsvolle Zusammenstellung dieser Werkzeuge soll die Produktivität, Qualität und Übersicht auf der Straßenfertiger-Baustelle erhöhen und kommt den wachsenden Anforderungen der Auftragnehmer und Auftraggeber im Straßenbau entgegen. Auch in der aktuellen Walzengeneration kommt der Volvo Co-Pilot zum Einsatz. Das maßgebliche Assistenzsystem hört hier auf den Namen Compact Assist und ist in zwei Ausführungen erhältlich: Intelligent Compaction und Intelligent Compaction mit Density Direct.

Intelligent Compaction bietet einen Übergangszähler zur Visualisierung und Dokumentation der einzelnen Walzübergänge auf dem zu verdichtenden Material. Zusätzlich enthält das Assistenzsystem ein Thermal Mapping Modul zur Messung und Aufzeichnung der Oberflächentemperatur.

Die erfassten Informationen werden mit Hilfe von GPS kartographiert und anwenderfreundlich und in Echtzeit auf dem Volvo Co-Pilot Display angezeigt. Der Walzenfahrer hat somit während der Verdichtung ständig eine eindeutige Referenz der bereits verdichteten Fläche vor Augen.

Die Variante Intelligent Compaction mit Density Direct ergänzt das beschriebene Assistenzsystem um eine Kalibrierungsfunktion, mit der der Anwender ein Dichteziel festlegen und überwachen kann.

Das System ist in der Lage die Dichte in Echtzeit auf 1,5 % genau für die gewalzte Fläche zu berechnen. Dadurch lässt sich nicht nur die Gefahr von unerwünschter Überverdichtung minimieren, sondern auch der Aufwand zur Probenahme im Rahmen der Eigenüberwachung. Damit werden Kosten reduziert und die Produktivität erhöht. Auch die gemessene Dichte wird in die Kartenansicht des Volvo Co-Pilot Displays übernommen, angezeigt und nachhaltig dokumentiert. Seit kurzem bietet Volvo CE das Assistenzsystem Compact Assist nicht nur für die Asphaltverdichtung, sondern auch für seine Erdbauwalzen an.

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