Volvo-CE-Tochter Rokbak

Neue Marke positioniert sich mit starkem Profil

Volvo CE Baumaschinen
Die neue Marke Rokbak soll helfen, die Produkte im Markt erfolgreich zu platzieren, sagt Guy Wilson, Sales Director bei Rokbak. Fotos:Rokbak

Volvo CE kaufte 2014 das Unternehmen Terex Trucks und benannte es jüngst in Rokbak um. ABZ-Chefredakteur, Kai-Werner Fajga, fragte Guy Wilson, Sales Director Rokbak, nach den Hintergründen dieser Strategie.ABZ: Terex Trucks hat sich im September 2021 in Rokbak umbenannt. Wie war die Reaktion ihrer Kunden?Guy Wilson: Die Reaktion der Kunden war durchweg positiv. Wir haben auch das Feedback bekommen, dass unsere Kunden den Namen mehr mögen, als wenn weiterhin Terex an den Dumpern stehen würde. Der neue Name bringt die Stärke und Zuverlässigkeit der knickgelenkten Muldenkipper perfekt zum Ausdruck.ABZ: Wie hat die Öffentlichkeit darauf reagiert?Guy Wilson: Auch die Öffentlichkeit und die Medien haben sehr positiv auf die neuen Marke reagiert, wir haben viel gute Presse bekommen. Aufgrund der Pandemiebedingungen konnten wir die neue Marke ja nicht vor Ort vorstellen, sondern wir mussten eine Live-Pressekonferenz abhalten, und mit der haben wir sehr viel Aufmerksamkeit erzeugt. Da gab es viele Nachfragen und großes Interesse. Das hat uns gezeigt, dass wir da etwas richtig gemacht haben mit der Neuplatzierung der Marke.ABZ: Terex Trucks und jetzt Rokbak sind Tochterunternehmen der Volvo Gruppe. Warum wurde die seit Jahren eingeführte Marke Terex durch Rokbak ersetzt? Guy Wilson: Volvo CE hatte Terex Trucks 2014 gekauft. Allerdings konnte dem Markt schlecht vermittelt werden, dass die Marke nichts mit der Terex Corporation zu tun hat. Aber bei diesem Unternehmen liegen die Namensrechte für Terex. Also fiel dann bei der Volvo Gruppe und Volvo CE die Entscheidung, das Unternehmen Rokbak als erste neue, eigene Marke am Markt zu platzieren.ABZ: Welche Veränderungen sind mit der Umbennung für Kunden verbunden? Guy Wilson: Zunächst können wir nun endlich der falschen Annahme begegnen, dass Terex-Dumper ein Teil der Terex Corporation sei. Volvo CE hat historisch betrachtet schon lange Jahre Erfahrung in der Übernahme von Unternehmen. Nach einer solchen Akquise werden die gekauften Unternehmen in der Regel recht schnell in den Mutterkonzern integriert und auch optisch angepasst. Meist verschwinden dann die alten Firmennamen und werden durch Volvo ersetzt, so ist das beispielsweise bei Zettelmeyer erfolgt. Rokbak ist nun die erste eigene Marke, die im Konzern gebildet wird, vor allem aus dem Grund, weil Volve CE bereits eigene knickgelenkte Dumper im Programm führt und damit den Markt anführt. Die neue Marke soll also auch signalisieren, dass der Konzern voll hinter der Marke und deren Produkten steht. Wir sind immer gefragt worden, ob die knickgelenkten Dumper von Terex Trucks nach der Übernahme fortgeführt werden. Die Antwort lautet nun immer "ja!" – und der Name der neuen Marke ist Rokbak.

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Guy Wilson, Sales Director bei Rokbak.

ABZ: Welche neuen Modelle sind bei Rokbak geplant?Guy Wilson: Wir können in diesem Marktsegment auf eine lange Geschichte zurückschauen, die Fertigung startete vor mehr als 80 Jahren mit der Herstellung herkömmlicher Muldenkipper. Knickgelenkte Muldenkipper produzieren wir bereits seit 1982 und waren nach Volvo der zweite Hersteller im Markt überhaupt. Wir sind stolz auf dieses Erbe und dasselbe qualifizierte und erfahrene Team steht auch hinter der neuen Marke. Wir haben auch kräftig in unsere bewährte Technik investiert, um neue Leistungsniveaus zu erreichen. Als jüngste Entwicklung hatten wir zuletzt neue, Stufe-5-konforme Motoren vorgestellt, die erheblich mehr Effizienz bieten und weniger Emissionen ausstoßen. ABZ:Das Thema CO2-Minderung/Dekarbonisierung beherrscht die Branche. Wie reagiert Rokbak darauf?Guy Wilson: Auf vielen Wegen. Zunächst sind wir als Rokbak Teil der Volvo Gruppe. Die Volvo Gruppe hat eine lange Liste von Maßnahmen vorgestellt, um CO2-Neutralität zu erreichen. Und Rokbak ist als kleiner Teil der Gruppe natürlich daran beteiligt und wird seinen Beitrag in diesem Rahmen leisten. Als Hersteller mit einem eigenen Produktionsstandort in Schottland haben wir bereits seit 2019 begonnen, Energie aus ökologischen Quellen zu beziehen. Für den Standort wurden seither viele substanzielle Maßnahmen ergriffen, um die Nachhaltigkeit der Produktion zu erhöhen und CO2-Neutralität zu erreichen. Eine dieser Maßnahmen war beispielsweise die Umstellung von Gas auf Strom als Energieträger. Eine andere ist etwa die Produktion auf fossilfreien Stahl umzustellen, woran wir aktuell arbeiten.ABZ: Welche alternativen Antriebskonzepte werden verfolgt?Guy Wilson: Nun, Sie wissen, dass Volvo CE in der Gruppe bereits elektrische Bagger und Radlader im Portfolio anbietet. Auch an der Entwicklung elektrisch angetriebener Lkw wird gearbeitet. Rokbak wird als Teil der Gruppe von diesen neuen Technologien profitieren können, allerdings müssen wir auch einräumen, dass Rokbak als als ein kleiner Teil der gesamten Gruppe nicht die größte Speerspitze der Entwicklung im Konzern darstellen kann, die Umsetzung solcher Konzepte wird also noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Volvo Gruppe arbeitet bereits an alternativen Antriebskonzepten, wobei hier auch Antriebe mit Wasserstoff als alternativem Energieträger genannt werden sollten.ABZ:Wie hat sich der Kundenkontakt durch Corona und durch die Umbenennung in Rokbak verändert? Guy Wilson: Rokbak setzt auf den Direktvertrieb im Kundenkontakt über das vom Hersteller unterstützte Händlernetz, und das wird auch so bleiben. Dem entsprechend mussten wir zu Beginn der Pandemie im Unternehmen ein paar Anpassungen vornehmen, aber an unseren Kundenkontakten und unserem Kundendialog hat das im Prinzip nichts geändert. Wir können es nach wie vor ermöglichen, Kunden persönlich in unserer Werk einzuladen und dort zu begrüßen. Natürlich müssen auch wir manche Meetings virtuell abhalten, aber bei uns zählen das persönliche Gespräch und der persönliche Austausch. Wir pflegen einen engen Kontakt zu unseren Kunden und bekommen über diesen Weg gutes Feedback zu unseren Produkten. Zudem haben wir in unserer Niederlassung in Schottland eine sehr flache Hierarchie, was bedeutet, dass Entscheidungen sehr schnell getroffen und umgesetzt werden können. Das ist eher ungewöhnlich verglichen mit großen Konzernen.

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Als jüngste Entwicklung wurden für die knickgelenkten Muldenkipper von Rokbak zuletzt neue, Stufe-5-konforme Motoren vorgestellt.

ABZ: Welche Ziele verfolgt Rokbak aktuell in Deutschland?Guy Wilson: In Deutschland versuchen wir derzeit, neue Händler als Partner zu gewinnen, denn der deutsche Markt ist uns wichtig. Unser vorrangiges Ziel ist es, die Marke Rokbak bekannter zu machen. So etwas hängt oft mit der Unterstützung durch Händler und der Verfügbarkeit von Serviceleistungen zusammen, weshalb wir uns hier mehr Präsenz wünschen. In Großbritannien und in den Vereinigten Staaten beispielsweise verfügen wir über ein vergleichsweise dichtes Händlernetz. In Deutschland ist der Markt für knickgelenkte Muldenkipper und deren Vertretung sehr fragmentiert mit regionalen Stärken. Da wollen wir insgesamt stärker werden. Was sicherlich in der Vergangenheit auch eine Rolle für Kunden gespielt hat, war eine gewisse Unsicherheit bei der Frage, ob die Volvo Gruppe als Eigentümer eine langfristige Strategie mit der Übernahme von Terex Trucks und deren Dumpern verfolgt. Und ich denke, diese Frage ist nun mit der Bildung der neuen Marke Rokbak hinlänglich beantwortet. Das wird uns jetzt helfen, unsere Produkte im Markt erfolgreich zu platzieren.ABZ:Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die Produktion bei Rokbak?Guy Wilson: Momentan spüren wir kaum Auswirkungen, und das war auch in der Vergangenheit so. Wir mussten lediglich in der Administration kurzfristige Anpassungen vornehmen, aber die Produktion läuft im Prinzip ganz normal weiter. Allerdings muss man schon sagen, dass der Markt für knickgelenkte Muldenkipper in den letzten Jahren schon einige sehr außergewöhnliche Wendungen gezeigt hat – man könnte auch sagen: das ist verrückt! Nach einem kräftigen Einbruch durch die Pandemie und einem Anziehen der Bautätigkeiten weltweit hat sich das Auftragsvolumen mittlerweile fast verdoppelt. In Großbritannien beispielsweise werden sonst zwischen 400 und 500 Muldenkippern jährlich verkauft. Aktuell sprechen wir von 1100 Fahrzeugen, die allein für den Neubau britischer Bahnstrecken gebraucht werden. Auch in den USA sind die Händler sehr enthusiastisch, nachdem US-Präsident Joe Biden sein Infrastrukturpaket vorgestellt hat. Wie sich das veränderte Kundenverhalten auf unsere Produktion auswirken wird, können wir daher momentan schlecht voraussagen. Außer vielleicht, dass wir wie andere Hersteller auch darauf achten, ob Lieferketten weiter funktionieren und wie sich die Preise für Komponenten oder Rohmaterialien entwickeln. Beides wird sicherlich künftig einen stärkeren Einfluss haben. Wir erwarten auf jeden Fall ein starkes Wachstum beim Absatz unserer Einheiten. ABZ:Welche Wünsche tragen ihre Kunden an das neue Unternehmen Rokbak heran?Guy Wilson: Ja, da gibt es in der Tat einige Felder. Telematikdienste sind beispielsweise ein Bereich, auf den Kunden in Europa großen Wert legen und wir bieten unser eigenes System namens Haul Track an. Wiegesysteme sind auch so ein Themenfeld, zu dem wir neue Lösungen in direktem Austausch mit unseren Kunden entwickeln. Diese bieten wir bereits an und wollen sie jetzt noch besser machen, da wir uns stets um eine kontinuierliche Verbesserung bemühen.

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