Volvo Days 2018

Smarter Service für optimale Maschinenauslastung

Volvo CE Bagger und Lader
Melker Jernberg ist seit ca. einem Jahr der neue Präsident von Volvo CE.

Eskilstuna/Schweden. – Auf den Volvo Days 2018 hatten Kunden, Händler und Geschäftspartner des Baumaschinenherstellers kürzlich wieder die Gelegenheit, tief in dasProdukt- und Serviceangebot von Volvo Construction Equipment (Volvo CE) einzutauchen. Unter den mehr als 70 Maschinen und Fahrzeugen, die das Unternehmen auf dem Testgelände des Kundencenters im schwedischen Eskilstuna aufgefahren hatte, gab es einige Neuheiten zu entdecken.Neben der eigentlichen Hardware standen dabei auch neue Ansätze zur Optimierung von Betriebszeiten und Gesamtkosten im Fokus.

Die schwedische Stadt Eskilstuna gilt als Geburtsstädte von Volvo CE. Hier gründete Johan Theofron Munktell 1832 seine Werkstatt, aus der nach dem Zusammenschluss mit dem Unternehmen Bolinder ein Jahrhundert später der Traktorenhersteller Bolinder-Munktell hervorging. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dieses Unternehmen schließlich von Volvo übernommen, was bekanntlich den Ausgangspunkt für den ersten Volvo-Radlader und folglich eine eigene Baumaschinen-Sparte bei Volvo markierte. Der Rest ist Geschichte, hervorragend dokumentiert und eindrucksvoll ausgestellt im Munktell-Museum in Eskilstuna, etwa 100 km von Stockholm entfernt.

Hier befindet sich nach wie vor auch der größte Produktionsstandort von Volvo CE. Es umfasst eine Fertigungsstätte für Achsen- und Getriebe, ein Test-Center für neue Technologien, den Hauptsitz der Vertriebsorganisation für die Region Emea und nicht zuletzt das 75 ha große Kundenzentrum inkl. eigenem Demonstrations- und Testgelände. Insgesamt arbeiten etwa 1900 Menschen dort für Volvo CE.

Der perfekte Ort also, um Kunden und Geschäftspartner in die Produkt- und Servicewelt von Volvo CE eintauchen zu lassen. Seit mittlerweile 60 Jahren veranstaltet Volvo CE zu diesem Zweck in regelmäßigen Abständen die Volvo Days. In diesem Jahr folgten etwa 7000 Besucher der Einladung nach Eskilstuna. Verteilt über drei Wochen hatten die Gäste von Volvo CE Zeit, neue Maschinen wie den neuen Starrrahmen-Muldenkipper R100E, den neuen Radlader L260H oder den neuen Raupenbagger ECR355E ausgiebig zu inspizieren und selbst zu testen.

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Volvo CE Bagger und Lader
Bei den Radladern stand dieses Jahr u. a. die erst kürzlich upgedatete H-Serie im Fokus. Fotos: Bachmann

Neben neuen Produkten und Dienstleistungen boten die Volvo Days 2018 auch die Gelegenheit, den neuen Präsidenten von Volvo CE (seit Januar 2018), Melker Jernberg, besser kennenzulernen. Zusammen mit Carl Slotte, dem Präsidenten von Volvo CE für die Vertriebsregion Emea, fungierte dieser nicht nur im Hintergrund als Gastgeber. Auch als Entertainer sowie als Maschinenführer in der Präsentation bewiesen beide ihre Qualitäten sowie eine gute Portion Humor.

Das Geschäftsumfeld für Volvo CE sei derzeit außerordentlich gut, erklärte Jernberg auf einer Pressekonferenz am Rande der Veranstaltung. Während die Baubranche boomt, erhole sich auch der für Volvo CE sehr wichtige Markt der Gewinnungsindustrie zusehends. Angesichts des steigenden Auftragsvolumens bei den Kunden sowie der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen – Stichwort Urbanisierung, Klimawandel, Digitalisierung etc. – müsse Volvo CE in der Produktentwicklung auf wachsende Anforderungen in puncto Produktivität, Sicherheit und Umweltschutz eingehen. Nachhaltigkeit sei sowohl in der Produktion selbst als auch bei den Produkten mittlerweile das bestimmende Thema, so Jernberg.

Exemplarisch hierfür verwies Jernberg auf einige der aktuellen Forschungs- und Kooperationsprojekte bei Volvo CE. Zusammen mit dem schwedischen Bauunternehmen Skanska, der schwedischen Energie Agentur und zwei Universitäten an der sog. "Electric Site", einem komplett vernetzten, automatisierten und mit rein elektromobilen Arbeitsmaschinen betriebenen Abbaugebiet, welches lediglich von zwei Mitarbeitern betrieben wird. In einem anderen Projekt widme man sich dem neuen 5G-Standard zur mobilen Datenübertragung. "5G wird die Grenzen für Themen wie die Vernetzung und Automatisierung von Maschinen deutlich ausweiten", ist Jernberg überzeugt. Auch das Thema Arbeitssicherheit stehe für viele Kunden aktuell weit oben auf der Agenda. Zusammen mit dem französischen Straßenbauunternehmen Colas testet Volvo CE derzeit ein neues Sicherheitskonzept auf Basis künstlicher Intelligenz, welches Menschen in der Arbeitsumgebung von Maschinen erkennt und Warnungen ausgibt, sollte es zu einer Gefährdung kommen.

Volvo CE Bagger und Lader
Auch im 60. Jahr der Volvo Days wurden einmal mehr die spannendsten Maschinen-Neuheiten, hier der neue Starrrahmen-Muldenkipper R100E, imposant in Szene gesetzt.

Wenn es um die Optimierung von Betriebszeiten und die Gesamtkosten einer Maschine, die sog. "Total Cost of Ownership" (kurz: TOC) geht, reicht effiziente Maschinentechnik heute nicht mehr aus. Dem allgemeinen Trend der Industrie entsprechend setzt auch Volvo CE daher auf erweiterte Serviceleistungen auf Basis digitaler Technologien, um seinen Kunden zu einer höheren Produktivität im Einsatz der Maschinen zu verhelfen.

Ein wesentlicher Schwerpunkt für Volvo CE ist die Reduzierung von Ausfallzeiten. In einer eigenen Präsentation erklärten die Experten vor Ort, wie sie im Falle technischer Störungen an einer Maschine künftig kürzere Lösungszeiten für ihre Kunden realisieren wollen. Hierfür hat das Unternehmen eine neue zentrale Kommunikationsplattform geschaffen, auf der Maschine, Händler und Hersteller über einen gemeinsamen Kommunikationskanal miteinander verbunden sind. Ziel ist einerseits, den Service-Techniker einen effizienteren Zugang zu Informationen bezüglich der Störung zu ermöglichen. So soll die Wurzel des jeweiligen Problems schneller identifizierbar gemacht werden und das Problem nach Möglichkeit gleich im ersten Ansatz gelöst werden können. Kommt ein Techniker nicht weiter, kann die Entwicklungsabteilung von Volvo CE direkt in die Lösungsfindung miteingebunden werden. Informationsverluste sind dank der neuen Plattform ausgeschlossen. Eine grundlegende Voraussetzung ist natürlich, dass die Maschinen entsprechend vernetzt sind. Nur so ist eine lückenlose Dokumentation für ein proaktives Servicemanagement möglich. In ersten Tests habe Volvo CE mit diesem System die Ausfallzeiten um 10 % reduzieren können und die sog. first-time-fix-Rate, also die Quote, mit der Probleme im ersten Anlauf gelöst werden konnten, um 15 % erhöhen können, wie die Experten vor Ort erklärten. Seit Juni dieses Jahres testet Volvo CE das neue System zusammen mit ausgewählten Händlern, im September soll es dann für alle verfügbar sein.

Volvo CE Bagger und Lader
Auf dem Testgelände in Eskilstuna konnten die Teilnehmer der Volvo Days auch den neuen Raupenbagger ECR355E auf Herz und Nieren testen.

In einer weiteren Präsentation widmete sich das Unternehmen dem Thema Gesamtkosten. Volvo CE verfolgt hierbei gleich drei Ansätze, mit denen die Kunden ihre Kosten optimieren können. Zum einen bietet das Unternehmen sog. "Insight Reports". Der Gedanke dahinter: Kunden sollen die komplexen Maschinendaten nicht selbst auswerten müssen, sondern bekommen diese übersichtlich aufbereitet zur Verfügung gestellt. Die Berichte geben Aufschluss u. a. über den individuellen Kraftstoffverbrauch, Arbeits- und Leerlaufzeiten oder den Zustand der Maschinen. Darüber sollen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen lassen, ob eine Maschine bspw. richtig genutzt wird bzw. ob die jeweilige Maschine in der jeweiligen Konfiguration die richtige für den vorliegenden Einsatz ist.

Ein weiterer Baustein des Flotten- und Projektmanagements von Volvo CE ist die Software SiteSim. Volvo-Kunden können damit schon seit einiger Zeit ihre Baustellen auf Basis von 3D-Daten am Computer abbilden und simulieren. So kann bereits im Vorfeld sowie während der Arbeiten eine effiziente Einsatzplanung vorgenommen werden. Seit Januar dieses Jahres können nun auch 3D-Dronen-Fotos in das System übertragen werden. Auch ist es nun möglich, mehrere Jobs auf der Baustelle in der gleichen Simulation abzubilden.

Neben aller Technologie ist der wichtigste Faktor für den optimalen Einsatz immer noch der Anwender selbst. Neben verschiedenen Assistenzsystemen, die das Arbeiten mit den Maschinen heute wesentlich effizienter gestalten – Stichwort Volvo Co-Pilot – kümmert sich das Unternehmen intensiv auch um die das Training der Anwender. Schon seit längerem bietet Volvo CE hierfür realistische Simulatoren, an denen der Umgang mit den Volvo-Maschinen ausgiebig und ohne Gefahr für Mensch und Material trainiert werden kann. Das Besondere daran: Die Simulatoren werden von Volvo CE selbst hergestellt und basieren damit auf der eigenen Maschinentechnik. Um das Training noch realistischer zu gestalten, können seit Kurzem nun auch hier 3D-Bilder der eigenen Baustellen integriert werden. So kann der Bediener tatsächliche Einsätze lebensecht simulieren und seine Fähigkeiten perfektionieren.

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