Vom Altbau zum "Smart Home"
Kleinod am Waldrand wird fit für die Zukunft gemacht
Augsburg (ABZ). – Ein junges Paar hat für sich und seine Hündin Maggy den Traum vom eigenen Zuhause inmitten der Natur erfüllt – als umfassende Sanierungmit ganz viel Eigenleistung, Fantasie, Kraft und fleißigen Helfern. Denn das Bestandsgebäude aus dem Jahr 1952 war nicht nur von Grund auf baufällig, sondern auch mit einer Grundfläche von 8 x 8 m sehr beengt für eine potenziell größer werdende Familie. Mit Blick auf die Zukunft wurde das Haus im Rahmen der Komplettsanierung zudem intelligent ausgestattet: Ein KNX-System verknüpft die Haustechnik im Hintergrund, der Gira-HomeServer fungiert als Steuerzentrale – so lässt sich das Smart Home selbst aus der Ferne übers Smartphone bedienen.Das 1000 m² große Grundstück grenzt direkt an Wald und Felder, unmittelbare Nachbarn gibt es keine. Diese Lage gab dem Projekt seinen ganz besonderen Charme, auch wenn das Bestandshaus eine große Herausforderung darstellte: Der Keller besaß keinen Boden und war komplett zugewachsen, das Wasser kam und ging in regelmäßigen Abständen. Nur wenige Außenmauern ließen sich erhalten, Dach und Dachstuhl mussten komplett abgetragen und erneuert werden. Zuviel durfte rund um das Haus aber aufgrund seiner Lage im Außenbereich auch nicht geändert werden, alle Maßnahmen wurden im Vorfeld mit den entsprechenden Behörden im Detail abgestimmt."Zunächst haben wir den Keller 30 Zentimeter tiefer gegraben, um eine Deckenhöhe von 2 Meter zu erreichen und den Boden richtig abdichten zu können", berichtet Bauherr Mathias Wilhelm. Die von uns eingebaute Beton-Bodenplatte im Keller wurde von einer Schweizer Spezialfirma mit Kunstharz verpresst, um den Keller trockenzulegen. Auch von außen wurde rund ums Haus gegraben und die Wände abgedichtet. Vom Bestand selbst ließen sich nur die Außenwände des Erdgeschosses erhalten, in Richtung Eingang wurde der Baukörper um 4 m verlängert. So stehen heute rund 150 m² Wohnfläche auf zwei Etagen zur Verfügung.Die alten Außenwände erhielten eine 16 cm dicke Dämmschicht, die neuen Wände brachten von Haus aus sehr gute Dämmwerte mit. Selbst der Dachstuhl und das Dach wurden in Eigenleistung errichtet, auch hier wurde mit 22 cm Innen- und 5 cm Außendämmung auf gute Energiekennwerte geachtet. So ließ sich die KfW-Förderung für die energetische Sanierung von Wohngebäuden für spezielle Einzelmaßnahmen nutzen, etwa für die Heizungsanlage: "Von Flüssiggas haben wir auf eine Pelletheizung umgerüstet und damit auch auf eine regenerative Energiequelle gesetzt", freut sich Wilhelm. Die Anlage ist gekoppelt mit einer Fußbodenheizung im Erdgeschoss und Badezimmer sowie Heizkörpern in allen anderen Räumen. Als Pufferspeicher steht ein 800-Liter-Boiler mit 80 °C heißem Wasser zur Verfügung, der Brauchwasser und die Heizung speist. Erwärmt wird dieser Pufferspeicher – neben der Pelletanlage – durch eine Solaranlage mit 12,5 m² auf dem Dach. So muss im Sommer für Warmwasser kaum zugeheizt werden. Durch die schöne, aber auch etwas einsame Lage am Waldrand war das Thema Sicherheit ein wichtiger Aspekt bei der Sanierung. "Hier haben wir bewusst etwas mehr investiert und sind eine Sicherheitsstufe höher als nötig gegangen: mit einbruchhemmenden Sicherheitsfenstern, einer stabilen Aluminium-Haustür und Tür- beziehungsweise Fensterkontakten, die im Notfall alarmieren", berichtet Wilhelm. "Unsere Maggy bellt zudem verlässlich, wenn ungebetene Gäste das Grundstück betreten und die Außenbeleuchtung schreckt zusätzlich ab", ergänzt Andrea Wilhelm.Der Sicherheitsaspekt war einer der Gründe, weshalb sich das junge Paar für eine Umrüstung zum Smart Home entschieden hat. "Außerdem wollten wir, wenn wir grundlegend sanieren, es gleich richtig machen und uns langfristig zukunftsfähig ausstatten", erklärt Mathias Wilhelm die Entscheidung. "Neue Elektroleitungen waren definitiv nötig und so haben wir in dem Zuge gleich die KNX-Verkabelung mit verlegt." Mit KNX setzt das Paar auf eine solide kabelgebundene Vernetzung, die herstelleroffen ist und sich jederzeit um neue Komponenten erweitern lässt. Steuerzentrale oder "Gehirn" hinter dem "Smart Home" ist der Gira-HomeServer, bei dem sämtliche Informationen zusammenlaufen. Mit der Gira-HomeServer-App lässt sich das Haus heute auch mobil übers Smartphone steuern – absolut zeitgemäß für die junge und technikaffine Generation, die die Möglichkeiten der modernen Technik begeistert ausschöpft."
ABZ-Stellenmarkt
Weitere Artikel zum Thema
Zusammen mit der Firma Elektro Hieber haben die Wilhelms abgewogen, welche Lösungen nötig und sinnvoll sind. Aber auch, welche später noch ergänzt werden könnten und wo bereits vorgerüstet werden sollte. So sind Jalousien und Beleuchtung komplett eingebunden und auch die Heizungssteuerung läuft via KNX. Für jeden Raum lassen sich Heizzeiten und Raumtemperaturen definieren, und wünscht das Paar nach einem eisigen Tag mit dem Hund im Schnee ein kuschelwarmes Badezimmer, können sie das per App schon auf dem Nachhauseweg veranlassen.Für die Beleuchtung sind auf Gira-Tastsensoren – intelligenten Schaltern – mehrere Szenen abgelegt: Bei der Kinoszene etwa fahren die Rollos herunter und das Licht wird gedimmt, bei der Kochszene läuft die Küchenbeleuchtung hingegen auf voller Kraft. "Schön ist, dass wir diese Szenen auch jederzeit selbst anpassen können, etwa wenn im Winter noch die Weihnachtsbeleuchtung hinzukommt." Extra dafür sind Steckdosen auch in den Fensterlaibungen integriert. Die Schalterprogramme Gira E2 Reinweiß und Gira Esprit Glas Weiß harmonieren mit dem hellen Interieur.Verlässt das Paar das Heim, drücken sie einfach den Taster "zentral aus" und das Licht im gesamten Haus erlischt, zusätzlich werden Kochfeld und Ofen deaktiviert – ein schönes Gefühl von Sicherheit. Zudem kann kurz auf dem Handy gecheckt werden, ob alle Fenster und Türen geschlossen sind. Zu Urlaubszeiten läuft eine Anwesenheitssimulation, die Beleuchtung und Jalousien wie im Normalbetrieb abspielt. Die Fenster- und Türkontakte melden außerdem, wenn sich ein Einbrecher dort zu schaffen macht. Ist man daheim und es scheint jemand ums Haus zu schleichen, kann dieser mit dem Panikschalter und damit überall aktivierter Festtagsbeleuchtung meist schon wirkungsvoll abgeschreckt werden. Clever: Mit Gira Keyless In Fingerprint kommt das Paar auch komplett ohne Schlüssel ins Haus. "Wir haben außerdem verschiedene Funktionen für unterschiedliche Finger definiert – einer öffnet die Haustür, der zweite die Garage und Finger drei schaltet das Licht an." Möglich wäre es zudem für die Zukunft, etwa einer Reinigungskraft per Fingerprint gezielt an zwei Stunden, etwa Dienstag von 10 bis 12 Uhr, den Zugang zum Haus zu ermöglichen. An der Garagentür mit Gira-Codetastatur ist es ähnlich clever gelöst: Code 1 öffnet Tor eins, Code 2 Tor zwei und Code 3 die Garagentür. Klingelt ein Besucher an der Gira Türstation, erscheint sein Bild zudem auf den Gira Wohnungsstationen im Erdgeschoss und Obergeschoss. Dort lässt sich mit dem Gast sprechen, die Tür öffnen oder im Zweifel eben nicht. Auch aus der Ferne lässt sich das Garagentor öffnen, wenn der Bruder sich etwa schnell mal die Sense leihen möchte. Praktisch, weil energiesparend, sind auch die Bewegungsmelder im Flur sowie der Türkontakt der Speisekammer, dort geht das Licht nur bedarfsgerecht genau dann an, wenn es benötigt wird. Eine zentrale Raumluftanlage versorgt die Wohnräume mit Zu-, die Nebenräume mit Abluft. In der Regel läuft die Lüftung auf Stufe 1. Geht man allerdings ins Bad zum Duschen, wird mit dem Lichtschalter nach drei Minuten automatisch die Lüftung auf volle Leistung hochgefahren, um den Duschnebel zu entfernen, zudem springt der Handtuchhalter zum Trocknen an. Das Bad selbst ist ein Kleinod geworden mit dem perfekt und in Handarbeit gefertigten Sternenhimmel: 800 Lichtpunkte schweben mit RGB Farbwechsel über der Badewanne und zaubern Entspannungsambiente. Über ein Sonos Multiroom System lässt sich in drei Zonen – Wohnraum, Terrasse und im Bad – Musik von zentralen und mobilen Audioquellen abspielen, weitere Bereiche, wie ein Kinderzimmer können problemlos ergänzt werden."Wichtig war es uns, gleich von Grund auf möglichst viel vorzubereiten, dass wir später bei Bedarf einfach nachrüsten können, etwa mit einer Wetterstation, wenn wir eine Markise ergänzen. Auch Anschlüsse für Außenkameras sind schon verlegt, sodass wir diese nur noch installieren müssten." Selbst im Alter ist das "Smart Home" noch ein guter Begleiter, da sich Schalter einfach als Notfallschalter umprogrammieren lassen und dann beispielsweise einen Notruf an die Kinder absetzen. Mit dem KNX-System ist die Basis Vernetzung als Grundlage vorhanden, einzelne Funktionen lassen sich über den Gira-HomeServer anpassen und neue Komponenten auch nachträglich noch ergänzen.