Von "A" wie Abbruch bis "Z" wie Zukunft
Mit OEM-Technologie im europäischen Rückbau punkten
"Wie immer nutzen wir die Weltmesse bauma als internationales Schaufenster für die neuesten Entwicklungen aus den F&E-Abteilungen unserer japanischen Zentrale," erklärt Hanns Markus Renz, Vertriebsleiter D-A-CH der europäischen Kobelco-Tochter Kobelco Construction Machinery Europe BV (KCME) mit Hauptsitz im niederländischen Almere.
Das zeige sich in diesem Jahr besonders an den zahlreichen "Pavillons" am Kobelco-Stand (FN1016/1), wo die Besucher direkte Einblicke in laufende Projekte, zum Beispiel bei alternativen Antrieben oder in die neuen "K"-Systemfunktionen, erhalten, mit denen der Hersteller den Betrieb seiner Bagger noch sicherer und effizienter machen will. "Vieles davon klingt zunächst nach ferner Zukunft, tatsächlich sind die Assistenz-Systeme in Japan bereits erfolgreich im Einsatz und auch in unseren in München gezeigten Modellen installiert."
Und auch beim Line-Up der Exponate aus seinem Programm an Kettenbaggern von 1 bis knapp 140 t Betriebsgewicht setzt Kobelco auf möglichst großen Praxisbezug: Mit anwendungsgerechten Arbeitsausrüstungen und insbesondere mit einer Vielzahl von Anbaugeräten unterstreicht Kobelco die große Flexibilität seiner Baggertechnik. "Klassenübergreifend bieten wir meist die hochwertigste Ausführung von Grundgerät und Kinematik. Das Leistungsplus und die bedienerfreundliche Steuerung unserer Arbeitshydraulik tun ein Übriges für die berühmte ,Schaufel mehr' oder die noch stärkere Anbauschere – und dies gepaart mit einer ganz außergewöhnlichen Kraftstoffeffizienz," so Hanns Markus Renz.
Ganz besonders zeige sich das im Bereich der Abbruchtechnik: Nach eigenen Angaben bereits seit langem führend im Heimmarkt Japan, punktet Kobelco mit seiner OEM-Technologie inzwischen auch zuverlässig im europäischen Rückbau. Aus den dank NEXT-Wechselauslegern hochflexiblen Kobelco Longfront-Baureihen wird in München der aktuelle 50-Tonner SK400DLC-11E mit einer maximalen Bolzenhöhe von knapp 25 m bei einem Werkzeuggewicht von 2600 kg gezeigt. Effizientes Arbeiten im Bodenangriff versprechen unbedingt der Kobelco SK300NLC-11E mit neuem geradem Ausleger sowie der erst im vergangenen Jahr präsentierte Kobelco SK520NLC-11E mit direkt am Ausleger montierter 8-t-Abbruchschere.
Welches Potenzial Kobelco besonders im innerstädtischen Rückbau sieht, soll der Prototyp Kobelco SK135SRDLC-7beweisen: Auf Basis des entsprechenden Kurzheck-Modells lässt sich der maximal 18,5 t schwere Bagger mit einer Bolzenhöhe von 11,5 m auch auf sehr engen Baustellen einsetzen, und dies mit effizienten Werkzeugen bis rund 1,5 t Anbaugewicht.
Gleich fünf Modelle zeigt Kobelco aus seiner SR-Reihe der Kurzheck-Kettenbagger: Neu im Programm ist hier der Kobelco SK165SRLC-7. Die 18,5 t schwere Maschine erhielt ein umfangreiches Schutzpaket für Arbeiten in dichter Vegetation und auf felsigem Untergrund und wird in München artgerecht mit Holzgreifer am Schnellwechsler präsentiert. Ein optionales Planierschild soll den 40-Tonnen-Goliath Kobelco SK380SRLC-7 – nach wie vor einer der größten Kurzheckbagger am Markt – noch leistungsfähiger und vielseitiger in der Anwendung machen.
Vielseitigkeit ist auch das Stichwort für die Kobelco-Minibagger. Insgesamt fünf Modelle von 1 bis 5 t Betriebsgewicht werden am Stand gezeigt, jeweils mit Schnellwechsler/Schaufelkombination oder hydraulischem Anbau-Werkzeug. Hochrobuste Arbeitsausrüstungen, klassenführende Hydraulikleistungen und großer Fahrerkomfort sind die Kennzeichen der Kobelco-Minis, die sich als universell einsetzbare Arbeitsmaschinen im GaLaBau oder bei kleineren Tiefbaumaßnahmen bewähren.
ABZ-Stellenmarkt

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