Von der Natur inspiriert

Pflasterklinker werten Badeort auf

Hagemeister
Einst beliebtes Touristenziel, dann ein Ort im Verfall: Ein Projekt zur Neugestaltung der Strandpromenade in Fanø Bad, durchgeführt vom Kopenhagener Architekturbüro Masu Planning, gibt dem dänischen Badeort nun seinen einstigen Zauber wieder.

Fanø/Dänemark (ABZ). – Seit Ende des 19. Jahrhunderts kamen Touristen auf die Insel Fanø im dänischen Wattenmeer. Der im Westen gelegene Badeort Fanø Bad florierte als Reiseziel für Erholungssuchende, die die Strandpromenade zu einem beliebten Treffpunkt machten. 100 Jahre später war von diesem geselligen Flair nicht mehr viel zu spüren – bis jetzt. Das Kopenhagener Architekturbüro Masu Planning hat der Strandpromenade von Fanø Bad ihr damaliges Flair zurückgegeben. Pflasterklinker aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeister machen die Verbindung zwischen Natur und Kultur, Vergangenheit und Gegenwart auf eine ganz neue Art und Weise lebendig. Rd. 5 km von der Westküste Dänemarks entfernt liegt Fanø, die zweitnördlichste Insel im dänischen Wattenmeer. In Fanø Bad, einem kleinen Ort im Westen der Insel, entstand in den 1890er-Jahren der erste touristische Badeort des Landes. Von da an kamen Besucher aus ganz Europa, um in den Genuss der heilenden Wirkung des Salzwassers zu kommen.

Als zentraler Punkt des Zusammentreffens etablierte sich die Strandpromenade: Auf ihr zu flanieren – sehen und gesehen werden – war wesentlicher Teil des Urlaubserlebnisses. Von diesem Glanz und Glamour war 100 Jahre später nicht mehr viel zu sehen und zu spüren. In den 1970er- und 80er-Jahren brachen die Besucherzahlen ein, der Ort geriet in Verfall. An die Stelle historischer Gebäude aus dem 19. Jahrhundert traten Betonbauten, die nicht ins Umgebungsbild passten. Statt einer einladenden Promenade für Fußgänger, gab es eine stark befahrene Straße, statt Bänken mit Meerblick, gab es Parkplätze so weit das Auge reicht. Ein Projekt zur Neugestaltung der Strandpromenade in Fanø Bad, durchgeführt vom Kopenhagener Architekturbüro Masu Planning, gibt dem Badeort nun seinen einstigen Zauber wieder. Den wesentlichen Beitrag dazu liefern die bei der Neugestaltung verwendeten Pflasterklinker aus dem Nottulner Ziegelwerk Hagemeister.

Auf rd. 1800 m² Fläche verleihen sie der neuen Strandpromenade ein einheitliches Gesamtbild und definieren den Ortskern. "Die Idee war, die Gegend optisch durch einen einheitlichen Straßenbelag zu einen", so Sune Oslev, Landschaftsarchitekt bei Masu Planning. Dabei erinnert das Klinkerpflaster an das einstige Erscheinungsbild der Promenade und harmoniert gleichzeitig mit der heterogenen Architektur in der Umgebung.

Um Fanø Bad als Urlaubsort wiederzubeleben, wurden darüber hinaus die Geh- und Fahrradwege vergrößert, während der Autoverkehr verlangsamt und eingeschränkt wurde. Zudem gibt es für die Besucher wieder zahlreiche Sitzgelegenheiten bis hin zu komfortablen Unterschlupfmöglichkeiten in Form von modern anmutenden Strandkörben, um sich vor Wind und Wetter zu schützen. Der Ortskern teilt sich in zwei Bereiche: Ein Platz als zentraler Ort des Zusammenkommens und die lange Promenade, eingefasst von einer eindrucksvollen Küstenlandschaft.

Die farbliche Mischung aus Gelb- und Grautönen mit charakteristischen Kohlebrandakzenten in einer eigens für das Projekt entwickelten Objektsortierung beziehen die Küstenlandschaft mit ein. "Wir wollten einen langlebigen Stein, der die Farben des Wassers, des Himmels, vom Sand und von den Muscheln ergänzt und wiederholt", erklärt Sune Oslev. Die Verbindung von Landschaft und Pflaster haben die Architekten von Masu Planning dabei wörtlich genommen: Die gepflasterte Oberfläche erstreckt sich bis auf den Sand der Dünen. "Als gäbe es gar keine Grenze zwischen Natur und Stein", ergänzt Oslev.

Die neue Strandpromenade in Fanø Bad wurde im Juni 2017 – weniger als zwei Jahre nach der Projektausschreibung – eingeweiht und wird von Einwohnern und Besuchern gleichermaßen sehr gut angenommen und frequentiert. Die Verbindung der Promenade zur einzigartigen Natur und die Identität des Badeortes leben wieder auf – und weiter. "Im Gegensatz zum Beton und Asphalt, die vorher das Erscheinungsbild von Fanø Bad dominierten, altern natürliche Materialien wie Pflasterklinker gut", schließt der Landschaftsarchitekt Oslev. "Sie bekommen mit der Zeit Patina und Lebensspuren, die ihnen nur noch mehr Charakter verleihen." So ist sichergestellt, dass Fanø Bad auch in hundert Jahren noch seinen neu gewonnenen Charme versprüht.

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