Vor sinkender Qualität gewarnt
Magdeburg (dpa). – Der Baugewerbe-Verband Sachsen Anhalt warnt vor Qualitätsverlust und Schwarzarbeit im Bauhauptgewerbe. Grund dafür sei die fehlende Meisterpflicht bei Fliesenlegern, Estrichlegern und bei Betonsteinherstellern, sagte Hauptgeschäftsführer Giso Töpfer. Durch die im Jahr 2004 geänderte Handwerksordnung habe sich die Situation vieler Handwerker deutlich verschlechtert. "Bei den Fliesenlegern bspw. stieg die Zahl der Betriebe bundesweit von 12.000 im Jahr 2004 auf nun 72.000 Betriebe an, größtenteils Ein-Mann-Betriebe oder Solo-Selbstständige", sagte Töpfer. "So gehen Kenntnisse und Fertigkeiten verloren", sagte der Verbands-Geschäftsführer. In Sachsen-Anhalt gab es nach Angaben der beiden Handwerkskammern zum Jahresende 2015 zusammen 2420 Fliesenlegerbetriebe. Zudem sind dort 157 Estrichleger und 23 Betonsteinhersteller registriert. Die fehlende Meisterpflicht sei ein Einfallstor für Scheinselbstständigkeit und Schwarzarbeit, sagte Töpfer. Für sie gelte weder Tarif- noch Mindestlohn.