Vorarbeiten für die Unterwasserbetonsohle

Bautaucher rücken mit Sedimentsauger an

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Die Spezialisten bereiten den Sedimentsauger auf den Einsatz vor. Fotos: Tsurumi

Bielefeld (ABZ). – Zementsuspension, Sand, Schlamm und Kieselsteine, deren Durchmesser mehrere Zentimeter betragen – das finden Experten beim Bau eines Regenrückhaltebeckens in Bielefeld vor. Die Bautaucher vor Ort setzen beim Einbau der Unterwasserbetonsohle auf einen Sedimentsauger von Tsurumi.Aktuell sieht sich auch Bielefeld mit der Kehrseite des Baubooms konfrontiert, denn die zunehmende Versiegelung des Bodens erschwert den Regenwasserablauf. Die Kreisstadt mit 340.000 Einwohnern stand im Bereich des innerstädtischen Lutterbachs bereits vor großen Herausforderungen: Jüngstes Projekt der Umweltbetriebe ist die Schaffung eines unterirdischen Regenrückhaltebeckens mit 10.000 m³ Fassungsvermögen. Dafür setzten die Ausführenden zunächst eine 20 m tiefe, umschließende Bohrpfahlwand. Den unteren Abschluss bildet der Einbau einer Betonsohle mit 110 cm Stärke und 2500 m³ Beton.Die Soll-Aushubsohle liegt im Grundwasserleiter. Um die Betonsohle durch den Grundwasserdruck nicht auftreiben oder brechen zu lassen, haben die Mitarbeiter Anker im Raster von 3 x 3 m bis zu 20 m tief in den Boden eingelassen. Kaum zu vermeiden: Beim Verpressen der Gewindestahlelemente gelangte überschüssiger Zement auf die Aushubsohle und mischte sich dort mit Bohr- und Feinstschlämmen."Man kann keine Baugrube betonieren, die schlammhaltig ist", erklärt Marcel Meyer vom beauftragten Spezialisten Bautauchen & Wasserbau Sauerland GmbH aus Brilon. Dies führe zu Undichtigkeiten an den Wandanschlüssen. "Die Betonwalze drückt den Schlamm an die Wände, später steigt dort das Grundwasser durch und flutet die Grube." Um den hydraulischen Grundbruch zu verhindern, müssen die Schlammauflagerungen sowie die halbharten und harten Zementsuspensionen auf der gesamten Fläche zurückgebaut werden. Bautaucher bergen die harten Elemente einzeln und leiten sie über Gitterboxen aus der Grube. Für den Rest ist Meyer mit einem Sedimentsauger angerückt – eine leistungsstarke Tsurumi-Pumpe, die leicht modifiziert wurde.

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Ein neues Regenrückhaltebecken entsteht in Bielefeld: Taucher pumpen Zement und Schlamm vor dem Einbau der Unterwasserbetonsohle aus dem Becken.

Statt des offenen Saugkorbs findet sich ein Schlauchanschluss an der Einlassöffnung. Mit dem Saugrüssel am anderen Ende holen die Taucher den losen Sohlebelag aus 4 m Tiefe an die Oberfläche. In Absetzbecken beruhigt sich das Gemisch, die Feststoffe sinken herab. Dadurch ist das Rücklaufwasser weitgehend sediment- und schlammfrei. Dann kann es der Grube wieder zugeführt werden.Dieses Vorgehen ist ein Knochenjob für die Taucher, die in Gruppenrotation arbeiten. "Alles händische Rückbauarbeit", bestätigt Meyer. Diese werde aber durch die japanischen Pumpen erleichtert. Das Unternehmen habe zuvor bereits gute Erfahrungen mit Tsurumi-Geräten gesammelt. Auch bei der Arbeit in bentonit-haltigem Wasser hätten sie sich bewährt. Viel Auswahl am Markt gäbe es laut Meyer nicht, denn für diese Arbeit müssten Pumpen nicht nur das schwierige Medium aushalten, sondern auch hohe Standzeiten aushalten. Während für die Betonsohle rund 30 Stunden am Stück angesetzt ist, belaufe sich die Zeit für die vorbereitenden Saugarbeiten auf zweieinhalb Monate. Neun bis zehn Stunden arbeiten die Taucher pro Tag.Die Mitarbeiter setzen auf eine Pumpe des Typs GPN 415. Dabei handelt es sich um ein mittelgroßes Aggregat des Düsseldorfer Herstellers. Das Gerät schaffe eine Förderleistung von 4110 l/min und eine Höchstförderhöhe von 21,5 m. Bemerkenswert sei, dass eine Rührwerkspumpe hier körniges Material mit bis zu 30 mm Durchmesser ohne Schwierigkeiten aus der Baugrube herausbefördert.Dafür hat der Hersteller einige Vorarbeit in der Konstruktion geleistet. So ist die GPN etwa mit einer doppelten innenliegenden Gleitringdichtung ausgestattet. Diese vermeide Kontakt zum abrasiven Fördermedium. Ferner sorge eine Wellenschutzhülse mit Dichtungsring und mehreren Dichtlippen für Schutz vor mitgerissenen Zementpartikeln. Viele Bauteile wie Laufrad und Schleißplatte bestehen aus gehärteten Materialien wie etwa Siliziumkarbid. Dass die Pumpe in jeder Lage gut geschmiert wird, ist Tsurumis Ölheber zu verdanken, einer Eigenentwicklung des Herstellers. Elektrische Leiter hat das Unternehmen in einer Verbundmasse einzeln hermetisch verkapselt.

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