Wahrzeichen wird saniert
Lanstroper Ei in vollkommen neuem Gewand
Der 55 m hohe Turm, erbaut im Jahr 1904, versorgte einst die umliegenden Bergwerke sowie die Stadtteile Derne, Lanstrop, Mengede und das benachbarte Lünen mit Wasser. Der eiförmige Wasserbehälter selbst fasste mit einem Durchmesser von 14 m und einer Höhe von 18 m 2000 m³ Wasser, bis der Betrieb 1981 eingestellt und das Lanstroper Ei unter Denkmalschutz gestellt wurde, da es sich um das letzte erhaltene Exemplar einer einstmals ganzen Reihe von Wassertürmen in der Region handelte.
Um diesen historischen Wert auch für zukünftige Generationen zu bewahren, wurde die Restaurierung in Auftrag gegeben. Im Frühjahr 2024 begannen die Arbeiten an der zweiten Sanierungsphase, die Anfang 2025 beendet sein sollen. Das Familienunternehmen Bönninger Gerüstbau GmbH & Co. KG aus dem nahegelegenen Dortmunder Stadtteil Brackel hat die Einrüstung übernommen. Verwendet wurden dazu rund 40 t RINGSCAFF-Modulgerüst des westfälischen Herstellers Scafom-rux, der mit seinem Zentrallager gleich in der Nachbarstadt Hagen sitzt.
2500 m² Fassadenfläche mussten eingerüstet und eingehaust werden, dazu kamen noch Volumenkonstruktionen ober- und unterhalb des eiförmigen Wasserbehälters. Bauleiter Christian Spelsberg lobte die Flexibilität von Scafom-rux, wenn es darum ging, für die komplexe Rundrüstung schnell zusätzliche Teile zu liefern, denn es sei durchaus vorgekommen, dass man während der Bauphase bei der komplexen Rundrüstung unvorhersehbare Korrekturen vornehmen musste, beispielsweise in Form von Ausgleichsfeldern.
Zunächst wurde ein Gerüst mit Treppenturm und einem aus statischen Gründen direkt ans Bauwerk angeschlossen 1,5-Tonnen-Aufzug errichtet, um den Zugang bis Ebene 32 zu ermöglichen. Dort wurde eine Bodenwanne, installiert, um alle bei der Entschichtung anfallenden Stoffe aufzufangen. Das Gerüst wurde anschließend bis zur halben Höhe des eiförmigen Behälters ausgebaut und mit Schutzplanen versehen.
Im letzten Schritt wurde die Spitze des Turms erreicht, die Laterne entfernt und ein Wetterschutzdach errichtet. So konnte die Stahloberfläche witterungsunabhängig entschichtet und mit Sandstrahl behandelt werden, bevor die neue Beschichtung aufgetragen wurde. Der vom 2. Vorsitzenden des Fördervereins, Bruno Schreuers, liebevoll als "Eiffelturm fürs Ruhrgebiet" bezeichnete Stahlbau kann nach seiner Restaurierung weiterhin (und weithin sichtbar) ein Stück identitätsstiftender Industriegeschichte bezeugen und, wenn es nach dem Förderverein geht, für eine zukünftige Nutzung als kulturelle Stätte und Naherholungsziel definiert werden.
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