Wahrzeichen wird saniert

Universitätsgebäude erhält neuen Brandschutz

Hoba Modernisierung und Sanierung
Der Uhrenturm ist das Wahrzeichen der Technischen Universität München. Foto: Hoba

München (ABZ). – Der Thierschbau wurde Anfang des letzten Jahrhunderts errichtet und ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste eingetragen. Sein Uhrenturm ist das Wahrzeichen derTechnischen Universität München. Da das Gebäudeensemble in die Jahre gekommen war, musste es saniert werden. Besonderes Augenmerk lag hier beim Brandschutz. Um für dieses architektonisch hochwertige Objekt die passenden Fenster und Türen zu erhalten, entschieden sich die Planer für die Produkte der Firma Hoba. Friedrich von Thiersch war ein deutscher Architekt, Maler und Bildhauer. Nach seinem Architekturstudium arbeitete er als Lehrer und Rektor an der Technischen Hochschule München (1879 bis 1908). Sein Vermächtnis an diese Bildungsstätte ist die erste bauliche Erweiterung der Hochschule: der heutige Thierschbau, ein dreigeschossiges Eckgebäude mit 8800 m² Hauptnutzfläche. Gemäß dem damaligen Stand der Bautechnik sind die Stahlbetondecken durch Stahlträger verstärkt, was den Vorteil hat, dass die Zwischenwände versetzbar sind und eine flexible Nutzung des Gebäudes erlauben. Gekrönt wird das Objekt von dem alles überragenden "Uhrenturm". Er ist mit seinen filigran wirkenden Ziffernblättern, der Natursteinfassade und der grünen Kupferverkleidung das heutige Wahrzeichen der Technischen Hochschule München. Der von 1907 bis 1917 errichtete Thierschbaus entsprach 2013 nicht mehr den aktuellen Anforderungen hinsichtlich des Brandschutzes und der technischen Ausrüstung. Aus diesem Grund entschied sich das Staatliche Bauamt München zur Sanierung. In diesem Zusammenhang sollte auch der Uhrenturm überarbeitet werden. Anlass hierzu war das 150-jährige Gründungsjubiläum der Hochschule im Jahr 2018. Die Verantwortlichen wünschten sich, die Räume zukünftig als würdigen Rahmen hochschulinterner Ereignisse nutzen zu können. Um für dieses Bauvorhaben ein geeignetes Planungsteam zu finden, schrieb das Bauamt einen Wettbewerb aus, den die Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner aus München gewannen. Ihre Mitarbeiter entwickelten, gemeinsam mit einem Fachplaner, ein Brandschutzkonzept und stimmten dieses mit den Behörden ab. Danach standen sie vor der Aufgabe, geeignete Brandschutztüren für das denkmalgeschützte Gebäude zu finden. Auf der Suche nach einem Hersteller stießen sie auf die Firma Hoba aus Adelberg. Das Unternehmen hat sich auf hochwertige Brandschutzelemente aus Holz, Glas und Edelstahl spezialisiert, die nach Unternehmensangaben stets an die individuellen Gegebenheiten der Gebäude angepasst sind. Bei dem Münchner Projekt standen die Brandschutzspezialisten den Architekten bereits in der Planungsphase beratend zur Seite. Bspw. erarbeiteten sie Detailpläne dazu, wie Fenster und Türen an den historischen Bestand angeschlossen werden können. Das offene Vergabeverfahren konnte die Karl Westermann GmbH & Co.KG aus Denkendorf für sich entscheiden. Es übernimmt die Projektabwicklung, Terminkoordination und führt ein digitales Aufmaß durch. Nach der Übermittlung der Aufmaßdaten an Hoba fertigt dieses die Brandschutzelemente und liefert es auf die Baustelle, wo sie von den Karl-Westermann-Mitarbeitern eingebaut werden.

So wurden in dem Gebäudeensemble insgesamt 82 Oberlichter und 17 Türen eingebaut. Für den Uhrenturm entwarfen die Architekten feuerhemmende Brandschutzfenster und eine Außentür, die der Formensprache und Farbigkeit des Bestands entspricht. Die tannengrün lackierten Außenseiten der Elemente nehmen dabei die grünliche Patina der reichen Kupferverkleidung des Turms auf. Die Elemente im darunterliegenden Teil – das heißt im mit Naturstein verkleideten Bereich – sind weiß lackiert. Dank dieser Farbgebung, den Sprossenfenstern und den Kassettenelementen in der Tür fügen sich die Hoba-Produkte gut in die Architektur des Bestandsgebäudes ein. Beim Thierschbau selbst kamen hauptsächlich Hoba-Typ-8-Türen zum Einsatz. Dieses Multifunktionstalent ist laut Hersteller so flexibel, dass es sich einerseits zur Nachbildung historischer Vorlagen eignet und andererseits als moderne Ganzglastür ausgebildet werden kann. Beim Münchner Hochschulgebäude wurden die Türen zweiflügelig mit zwei stehenden Elementen und einem Oberlicht ausgeführt. Die Oberlichter waren aufgrund der Brandschutzanforderungen (F90) bis zu 43 mm dick und mehr als 300 kg schwer, was die Mitarbeiter des montierenden Unternehmens zeitweise vor eine kräftezehrende Aufgabe stellte. Normalerweise heben sie solch schwere Oberlichter mithilfe eines Glaskrans in die gewünschte Höhe. Allerdings bringt dieser auch ein erhebliches Eigengewicht mit. Da die Decke des Sanierungsobjektes solch eine Zusatzlast jedoch an manchen Stellen nicht tragen konnte, mussten die Monteure hier die Oberlichter manuell mithilfe eines Flaschenzuges anheben. Dafür waren bis zu zehn Personen erforderlich.

Als weitere Herausforderung beim Thierschbau erwies sich, dass die historische Bausubstanz immer wieder für Überraschungen gut war. So kam es vor, dass an Stellen Stahlträger zutage gefördert wurden, an denen niemand mit ihnen rechnete.

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