Warnsignale und Praxistipps

Worauf achten beim Bauen mit Walzblei

Walzblei Bauchemie
Nacharbeiten mit Holzklotz und Klopfholz. Foto: Saturnblei

KREFELD (ABZ). - Walzblei ist ein sehr robuster Werkstoff, der nur bei unplanmäßigen Ereignissen Schaden nehmen kann. Wer auf die ersten Anzeichen hin reagiert, kann viele Defekte verhindern oder vergleichsweise einfach reparieren.

Für Walzblei existieren klare Verarbeitungsregeln, die Anwendern ein hohes Maß an Produktsicherheit bieten. Walzblei ist ein außerordentlich robuster und langlebiger Werkstoff. Fachgerecht verlegt, bleibt das Baumetall im Prinzip über Jahrzehnte hinweg wartungsfrei. Unplanmäßige Fremdeinflüsse können aber auch Walzblei zu schaffen machen. Dazu zählen etwa eine starke Sturmsaison, ein nachträglicher Ausbau des Dachgeschosses oder eine veränderte Nutzung der Innenräume. Bauplaner und Verarbeiter sollten in diesen Fällen sicherheitshalber auf eine Kontrolle der Walzblei-Eindeckungen drängen. In vielen Fällen klärt schon eine kurze Dachbegehung, ob Defekte an den Bleiarbeiten zu befürchten sind. Kommt es zu Schäden, so kündigen sie sich in den meisten Fällen im Vorfeld an. Die Gütegemeinschaft Saturnblei e. V. hat drei typische Anzeichen für auftretende Schadensbilder zusammengestellt.

Aufwölbung: Walzblei haftet durch ein hohes Eigengewicht auch ohne Einsatz von Klebemitteln. Die traditionelle Falztechnik sichert passgenaue und stabile Befestigungen. Durch extreme Sturmböen und Fallwinde kann es zu Aufwölbungen kommen. Viele Aufwölbungen lassen sich im frühen Stadium leicht beheben. Praxistipp: Betroffene Überlappungen und Hafte mit einem Klopfwerkzeugen nacharbeiten, so dass die Bleche wieder plan anliegen. Gegebenenfalls zur Verstärkung noch ein Zusatzblech verlegen. Gelbliche Verfärbung: Walzblei lässt sich mit nahezu allen Baumaterialien gut kombinieren. Doch Niederschlagswasser von kalk-, zement- oder bitumenhaltigen Baustoffen darf nicht über Bleibleche geleitet werden. Es drohen Korrosionen, die sich durch eine gelbliche Färbung ankündigen. Praxistipp: Die gesamte Dachentwässerung überprüfen und Bleibleche gegebenenfalls durch einen zusätzlichen Anstrich schützen.

Weißliche Verfärbung: Der nachträgliche Ausbau des Dachstuhls oder neu beheizte Innenräume von Sakralbauten können ungeahnte Folgen haben. Bei einer veränderten Raumnutzung, droht Feuchtigkeit unter den Bleiblechen und mittelfristig Korrosionen. Ein Indikator hierfür sind weißliche Ablaufspuren unterhalb der Bleibleche. Praxistipp: Es ist schnell für eine ausreichende Luftzirkulation zu sorgen. Gegebenenfalls Dampfsperre und Hinterlüftung nachbessern.

Die Warnsignale sind eine gute Orientierungshilfe. So können aufmerksame Bauplaner und Handwerker frühzeitig gegensteuern und oft größere Schäden an der Bausubstanz abwenden. Viele Defekte lassen sich in ihrer Frühphase vergleichsweise einfach reparieren. Doch tritt ein Warnsignal auf, sollten Handwerker die Dachpartien sicherheitshalber im Auge behalten und nach spätestens einem Jahr nachkontrollieren.

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