Wasser als verbindendes Element

Drainage und Entwässerung für große Thermen

Nach dreijähriger Bauphase bietet die Wellnessoase der Silvretta Therme in Ischgl ihren Gästen nach eigenem Bekunden nun komfortablen Raum für Erholung und Sportangebote.
Architektur
Inmitten des Gebirgspanoramas entstand zwischen 2019 und 2022 die Silvretta Therme Ischgl – eine Wellnessoase mit höchsten Ansprüchen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Foto: Richard Brink

Ischgl (ABZ). – Möglich geworden sei dies unter anderem wegen der Installation leistungsstarker Entwässerungssysteme vor Ort, bei denen auch maßgefertigte Lösungen aus dem Sortiment der Richard Brink GmbH & Co. KG zum Einsatz kamen. Die Architektengemeinschaft KriegerWimreiter, bestehend aus der Krieger Architekten | Ingenieure GmbH (Velbert) und der Wimreiter & Partner GmbH (Saalbach/Österreich), lieferte das Konzept und fungierte als Generalplaner.

Die Idee hinter dem Konzept sei gewesen, so die Bauexperten, dass sich der Themenkomplex wie eine Wolke gewissermaßen an den Hangkanten des alpinen Tals verfangen und über die aufsteigenden Geschosse hinweg mit Aktivitäten füllen sollte, die einen Bezug zu den Aggregatzuständen Eis (Schlittschuhbahn), Wasser (Thermen) und Dampf (Sauna) haben.

Die zwei konzipierten und dann gebauten Gebäudeteile sollten dabei abwechslungsreiche Angebote wie Sport- und Erlebnisbecken, Outdoor-Pools, eine Saunalandschaft, einen Medical Spa und Weiteres beinhalten.

Energetisch fußt das Neubau-Gesamtkonzept laut der Architekten auf Nachhaltigkeit und fossilfreien Betrieb: Neben einer Dämmung verfügt die Silvretta Therme zum einen über Wärmerückgewinnungsanlagen, zum anderen werde mit Hilfe von Erdwärme das gesamte Gebäude mit Ausnahme der Freibecken beheizt. Zu diesem Zweck sei eine Erdsondenanlage mit insgesamt 37 Sonden zu je 290 Laufmetern installiert worden.

Besonders auf den gepflasterten Außenterrassen dürften Gäste wohl in den Genuss der eindrucksvollen Naturlandschaft kommen.

Denn insgesamt umfasse das Außenareal laut Generalplanung 2500 m², wovon rund 1900 m² mit Pflastersteinen versehen wurden. Für diese Maßnahme war die Ofenbau Tschiderer GmbH & Co. KG aus Pians verantwortlich. Der Experte für Ofenbau, Fliesen- und Natursteinarbeiten, setzte dabei nach eigenem Bekunden auf die Montage verschiedener Lösungen zur Drainage und Entwässerung der Terrassenflächen, inklusive Planung und Umsetzung eines Regenwassermanagements: "In der Region ist mit starken Niederschlägen in Form von Regen oder Schnee zu rechnen. Entsprechend bedurfte es funktionaler Lösungen, die in der Lage sein sollten, Regen oder Wasser in Folge einer Schneeschmelze aufzufangen und kontrolliert abzuleiten", erläuterte der versierte Fachmann.

Aufgrund guter Zusammenarbeit bei vorangegangenen Bauvorhaben entschieden sich die Verantwortlichen nach deren Aussage für Produkte der Firma Richard Brink. Für Tschiderer eine naheliegende Wahl: "Die Richard Brink GmbH & Co. KG verfügt über ein breites Sortiment, das alle Lösungen für das Projekt in Ischgl bereitstellte. Aufgrund der guten Verarbeitungsqualität und der Möglichkeit, Produkte auch auf Maß fertigen zu lassen, profitieren wir auf der Baustelle von deutlich verkürzten Montagezeiten."

Für das Projekt fertigte der Metallwarenhersteller nach eigenem Bekunden insgesamt 58 m höhenverstellbare Drainagerinnen mit passenden Längsstabrosten aus Edelstahl, 216 m Stichkanäle, 22 m Doppelschlitzrinnen für den Schwerlastbereich, 47 Drainagegullys und zwei Lkw-befahrbare Schachtabdeckungen. Am Haupteingang soll ein Rinnenstrang, bestehend aus der Doppelschlitzrinne "Gemini Magna", eine funktionale Entwässerung des Bereichs gewährleisten. Die Rinne setze sich, so das Unternehmen, aus einer Steinschale und dem Rinnenkörper zusammen. Dieser fasse die Schale komplett ein und bilde in Kombination mit deren Wandung den Doppelschlitz des Systems aus. Mittels Schraubverbindungen könne so die Steinschale an der Rinne fixiert werden.

Aufgrund der entnehmbaren Schale, welche standardmäßig für einen 80 mm hohen Belag konzipiert sei, lasse sich auf diese Weise der Rinnenkörper vollständig revisionieren. Zudem wurden nach Angaben der Architekten am selben Ort zwei Kanalschächte mit den Schachtabdeckungen "Solid" in der Lkw-befahrbaren Variante des Metallwarenherstellers abgedeckt.

Aber auch eine Pkw befahrbare Ausführung sei im Angebot, so die Firma Richard Brink. Dabei sei im Innern und an den Außenseiten der Einfassungsrahmen mit Flanschen versehen, wobei der äußere mit dem Plattenmaterial der umliegenden Fläche eingefasst ist. Der innere Flansch verfüge laut Brink über eine EPDM-Dichtung und bilde die Auflagefläche für die Pflasterschale.

Hierbei dient laut Brink die Dichtung als sicherer Schutz vor einfließendem Niederschlag am Rahmen und darüber hinaus als Geruchsverschluss. Zusätzliche Drainagelöcher in der Schale und der Außenrahmung würden den Abfluss anfallenden Wassers gewährleisten. Für einen mit der Umgebung abgestimmten Look sorge der aus der Pflasterschale bestehende Deckel mit einer standardmäßigen Innenhöhe von 80 mm. In diesen müsse das vorhandene Plattenmaterial lediglich eingeklebt oder mit einem ausreichenden Unterbau eingebracht werden.

So weit, so gut. Besonderes Augenmerk galt aber dem Außenbereich. Sowohl an der Schwelle des Eingangsbereichs als auch entlang mehrerer Türbereiche auf den Außenterrassen der Outdoor-Pools montierte das Tschiderer-Team, so deren Beschreibung, höhenverstellbare Drainagerinnen des Typs Hydra, die zum Teil individuell auf Maß gefertigt worden sind.

Aber noch eine andere interessante Zahl verkündete Tschiderer: Über in Summe 216 Laufmeter der Stichkanal-Profile "Subterra" werde auf dem Areal anfallender Niederschlag unterhalb der Pflasterung gezielt zu Abläufen geleitet und kontrolliert entwässert.

Im Verbund gewährleiste das System aus verschiedenen Produktlösungen des Metallwarenherstellers ein leistungsstarkes und effizientes Regenwassermanagement, welches die detaillierte Planung und Zusammenarbeit aller beteiligten Gewerke widerspiegeln soll, heißt es seitens des Unternehmens.

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