Wege verschiedener Bundesländer

Recycling-Baustoffe prominent machen

von:

Walburga Sodermanns-Peschel

Abbruch

Köln. – Auffällig ist, dass in den letzten Monaten immer wieder von aktuellen Initiativen zur Steigerung der Akzeptanz zum Einsatz von RC-Baustoffen berichtet wird. Aber sind diese länderspezifischen Aktionen sinnvoll? Wahrscheinlich können Sie als betroffener Leser die Schlagworte wie "Akzeptanzsteigerung zum Einsatz von RC-Baustoffen", "Förderung des Einsatzes von RC-Baustoffen" etc. nicht mehr hören. Da aber einige der in den letzten Monaten in verschiedenen Bundesländern hierzu gestarteten Initiativen über die Berücksichtigung der länderspezifischen Anforderungen hinaus z. T. Informationen enthalten, die über die Landesgrenzen hinweg nützlich sein können, wollen wir Ihnen diese hier vorstellen.

In Nordrhein-Westfalen wurde Ende 2015 in Zusammenarbeit zwischen Umweltministerium und betroffenen Verbänden ein "Leitfaden für Öffentliche Verwaltungen, RC-Baustoffproduzenten und Bauherren" veröffentlicht, in dem z. B. die Pflicht der Vorbildfunktion für die öffentliche Hand für öffentliche Ausschreibungen detailliert erläutert ist. Sowohl Planer, Ausschreibende als auch Unternehmer können sich auf diese Textstellen berufen, wenn es um produktneutrale Ausschreibungen geht. Den Download-Link zu diesem sowie zu den weiteren genannten Leitfäden finden Sie in der beigefügten Übersicht.

Zudem wurde durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV NRW) eine Internetseite für Recyclingbaustoffe eingerichtet, in der Sie sich unter dem Stichwort "Mineralische Abfälle" über die jeweils aktuellen Anforderungen informieren können.

Auch in Rheinland-Pfalz setzt man unter dem Logo "Kreislaufwirtschaft-bau.rlp" auf die Kooperation der verschiedenen Beteiligten. So hat das ifeu Institut im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Rheinland-Pfalz eine Internetplattform entwickelt, über die sich alle Beteiligten vom Bauherrn über Planer, ausführende Unternehmen, aber auch Fachbehörden, gezielt informieren können.

Bayern geht einen etwas anderen Weg. Hier hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) in diesem Jahr eine Forschungsinitiative gestartet, zu prüfen, wie die Marktakzeptanz von RC-Baustoffen in Bayern erhöht werden kann. In einem ersten Schritt wurden über eine Fragebogenaktion Erfahrungen und Sichtweisen von Unternehmen, die sich mit der Gewinnung von mineralischen Recycling-Baustoffen beschäftigen, abgefragt. Der Deutsche Abbruchverband hat diese Umfrage unterstützt.

Darüber hinaus muss man anerkennen, dass das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) nicht nur die erarbeiteten Leitfäden zum Einsatz von RC-Baustoffen, sondern auch allgemeine Informationen zu mineralischen und anderen Abfällen aktuell hält und somit auch für Nutzer aus anderen Bundesländern als Informationsquelle gut geeignet ist. Aufgrund der Vorgaben die zu erfüllen sind, bieten die Merkblätter und Leitfäden sowohl für die Hersteller in der Produktion von RC-Baustoffen Sicherheit, können aber auch genutzt werden, um den Weg zum Endverbraucher zu erleichtern. Die jeweils aktuellen Merkblätter sowie weitere Informationen zu mineralischen Abfällen finden Sie auch über den LfU-Internetauftritt (siehe Tabelle).

Auch wenn in vielen Bundesländern in dem landesspezifischen Abfallrecht nicht nur die Forderung festgeschrieben ist, dass Bauabfälle vorrangig und hochwertig zu verwerten sind, sondern auch von der öffentlichen Hand eine Vorbildfunktion beim Einsatz von RC-Baustoffen gefordert wird, hat diesbezüglich noch kein ausreichendes Umdenken stattgefunden, wie die beispielhaft erläuterten Projekte zur Akzeptanzsteigerung zeigen, auch wenn aus Bayern erste Erfolge gemeldet werden.

Da viele Unternehmen unseres Verbandes sowohl mobile als auch stationäre Recyclinganlagen betreiben, unterstützen wir Projekte, Forschungsarbeiten, aber auch Verbändeinitiativen, um den Einsatz von RC-Baustoffen zu fördern.

Wobei ich allerdings auch nicht verschweigen möchte, dass die Akzeptanz der RC-Materialien zwingend einwandfreies, für den Einsatz sowohl chemisch als auch bauphysikalisch geeignetes Material fordert.

Vergangene Skandale, dass RC-Baustoffe Stoffe z. B. hochbelastete Schlackenanteile oder gefährliche Abfälle wie z. B. asbesthaltige Bruchstücke enthalten, sind das Aus für die Akzeptanz. (Deutscher Abbruchverband, Sod)

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