Weichen auf Nachhaltigkeit gestellt

Moderner Technologiekomplex entsteht in Jena

Die Jenaer Antriebstechnik (JAT) entwickelt und fertigt seit mehr als 30 Jahren Servoantriebe und Antriebssysteme. In direkter Nähe zum Unternehmenshauptsitz an der Buchaer Straße in Jena ist für die 170 Mitarbeitenden ein neuer Technologiekomplex entstanden.
Baustellen
Der neue Technologiekomplex ist kompakt und klar strukturiert. In der städtebaulichen Ausprägung orientiere sich der Neubau an den Gebäudekanten des Bestandskomplexes. Foto: pbr

Jena (ABZ). – Dabei legten die Bauverantwortlichen besonderes Augenmerk darauf, beste Bedingungen für moderne Entwicklung und Produktion zu schaffen. Vor allem aber sollte ein ökologisches und ökonomisches Gebäude entstehen, das sich durch innovative Planungsansätze und ein nachhaltiges Energiekonzept auszeichnet. Beteiligt an der Planung und Realisierung des Komplexes, der CO2-neutral betrieben wird, waren unter anderem das Architektur- und Ingenieurbüro pbr Planungsbüro Rohling AG, die HKL Ingenieurgesellschaft mbH sowie die Jena GEOS-Ingenieurbüro GmbH. Der neue Technologiekomplex ist kompakt und klar strukturiert.

In der städtebaulichen Ausprägung orientiere sich der Neubau an den Gebäudekanten des Bestandskomplexes. Gestalterisch setzt sich das Produktions- und Verwaltungsgebäude aus den Sockelgeschossen mit den Ebenen -1 und 0 sowie den darüber liegenden Atriumgeschossen Ebene 1 und 2 zusammen. Weil sich die Ebene 0 in halber Höhe in die Ebene –1 hineinschiebt, wirkt der Baukörper in Richtung Buchaer Straße dreigeschossig, Richtung Süden viergeschossig. Der Neubau wurde als massive Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Die Außenwand der beiden Obergeschosse wurde als Vorhangfassadensystem konzipiert und als Holzrahmen-Elementkonstruktion ausgeführt.

Das Produktions- und Verwaltungsgebäude gliedert sich in zwei Nutzungsbereiche: Während sich auf den Ebenen -1 und 0 überwiegend die produktionsbezogenen und technischen Bereiche wiederfinden, befinden sich in den Ebenen 1 und 2 vorrangig die öffentlich zugänglichen, kommunikativen Zonen. An die Produktionshalle mit einer lichten Höhe von 7 m und einem Krahnbahnbetrieb grenzen Fertigungs-, Werkstatt- und Technikbereiche an. In unmittelbarer Nähe zum Eingangsbereich mit Empfang wurde ein großer Besprechungs- und Schulungsraum angeordnet. Auch in Ebene 2 befinden sich Konferenzräume, die für interne Meetings und für Besprechungen mit Kundinnen und Kunden dienen. Die Entwicklungs- und Verwaltungszonen sowie die Konferenz- und kommunikativen Aufenthaltsräume wurden in einer büroartigen, jedoch sehr flexiblen Struktur in den Ebenen 1 und 2 angeordnet. Ein Aufzug gewährleistet die barrierefreie Erschließung des gesamten Gebäudes, in allen Ebenen befinden sich Sanitärbereiche, in der Zugangsebene (0) wurde ein barrierefreies WC realisiert, während sich in der Hallenebene (-1) Duschen befinden.

Die Gründung erfolgte als Tiefgründung mit Spezialtiefbau durch Bohrpfahlgründung. Diese leitet die aus dem Neubau resultierenden Lasten durch einen flächigen Fundamentbalkenrost in den schwierigen Baugrund ab. Dabei tragen 90 Gründungspfähle mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 27 m nicht nur das Gebäude sondern liefern auch die Energie, um den Baukörper zu klimatisieren. An die Bewehrungskörbe der Pfähle sind Geothermie-Rohrspiralen geknüpft, die an die Vorlauf- und Rücklauf-Heizverteiler im Gebäude angeschlossen sind. Durch die Geothermie wird der Neubau in den Wintermonaten beheizt und in den Sommermonaten gekühlt. Die Kühlung wird bei Spitzenlasten durch einen in einem naturbelassenen, künstlich angelegten Teich enthaltenen Wärmetauscher ergänzt. In den Wintermonaten wird die Heizung durch die Abwärme der Server entsprechend unterstützt. Die Massivdecken des Neubaus werden mittels Betonkerntemperierung aktiviert und die Räume so flächendeckend geheizt und gekühlt. Zusätzlich wurden Heiz-Kühldecken in den Büro- und Arbeitsräumen unterhalb der Massivdecke im Bereich der Fenster angebracht. Das Flachdach des neuen JAT-Komplexes wird zum Teil zur Aufstellung von Photovoltaik-Elementen genutzt, der aus den Elementen gewonnene Strom wird mithilfe von Akku-Batterien gespeichert. Einen weiteren Bereich auf dem Dach begrünten die Ausführenden, die Bewässerung erfolgt mit Regenwasser.

Alle zur Errichtung des Neubaus eingesetzten Materialien und Baustoffe entsprechen den gesetzlichen Vorgaben bezüglich Schafstofffreiheit beziehungsweise Umweltbelastung, teilt das Unternehmen mit. Es kamen keine Verbundbaustoffe zum Einsatz, die eine Entsorgung erschweren oder verteuern. Insbesondere die Fassadenbaustoffe bestehen aus langlebigen Materialien, die leicht zu demontieren und getrennt recyclingfähig sind, versichert pbr.

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