Wellnessbad

Begrünten Saunagarten auf dem Dach angelegt

Dachbegrünung Dämmstoffe
Das neue, parallel zum Seeufer verlaufende Gebäude nimmt die Topografie des Hangs auf und stuft sich zum See hin treppenförmig ab. Foto: FDT

SCHLIERSEE (ABZ). - Wellness und Entspannung sind seit alters her willkommene Unterbrechungen des hektischen Alltags; egal ob an der Nordsee oder in der Alpenregion. Deshalb entstehen deutschlandweit neue Wellnessbäder oder Spa-Angebote. Vielfach kann das vorhandene kommunale Bad durch eine umfassende Sanierung und Erneuerung genau diese Angebotslücke schließen, wie das Beispiel der Vital-Welt in Schliersee zeigt.

Wie in vielen anderen Kommunen auch war das ehemals moderne Kur-Bad in Schliersee über die Jahre zu einem echten Problemfall geworden. Trotz teilweise subventionierter Eintrittspreise schwand die Besucher-Akzeptanz. Und die Konkurrenz mit dem Schliersee direkt vor der Haustür führte zusätzlich zu sinkenden Umsätzen. Überdies verursachte die überalterte Anlage einen ansteigenden Reparaturaufwand. Um den Badebetrieb aufrecht zu erhalten, wurde der kommunale Haushalt erheblich belastet. Da man eine Badschließung vermeiden wollte, war ein kosteneffizienter Ausweg gefordert. Hierzu wandte sich die Kommune an die monte mare Bäderbetriebsges. mbH, Rengsdorf. Denn die monte mare Architekten und Ingenieure haben sich seit 25 Jahren auf das erfolgreiche Planen, Bauen und Betreiben von Bädern spezialisiert.

Nach einer Überplanung des vorhandenen Kur-Bades startete man im September 2006 mit dem umfangreichen Rück- und Umbau. Die vorhandene Substanz beinhaltete ein Hallenbad mit 25-m-Becken, ein externes Restaurant, drei Hausmeisterwohnungen im Obergeschoss sowie diverse Freizeiträume (Tischtennis, Kegelbahn) und Geräteräume im Untergeschoss. Aufgrund der Hanglage unmittelbar im Kurpark der Gemeinde Schliersee erfolgte die Erschließung des UG sowohl über Treppen als auch direkt über den Kurpark.

Zur Umsetzung der neuen Pläne wurde das Gebäude komplett entkernt und das OG abgebrochen. Hier ordnete man nach dem Wiederaufbau eine Saunalandschaft mit speziellen Wellnessangeboten an. Konstruktiv kürzte man die bestehenden Stützen ein und ersetzte die vorhandenen Brettschichtholzbinder durch Stahlträger. Als Tragschale oberhalb der Träger kam eine Additivdecke zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Stahldeckenprofile, die mit Aufbeton kombiniert werden. Während die Deckenprofile als Schalung für entsprechende Biegetragfähigkeit sorgen, bildet der Aufbeton eine leichte Stahlbetonrippendecke.

Das neue, parallel zum Seeufer verlaufende Gebäude nimmt die Topografie des Hangs auf und stuft sich zum See hin treppenförmig ab. Ein zentraler Riegel entlang der Straße dient als Haupterschließung, Foyer, Verwaltungs- und Servicetrakt. Sein oberstes Geschoss ist zugleich das Erschließungsgeschoss für den Sauna- und Wellnessbereich auf dem neuen Hallendach. Zudem bietet er Raum für Umkleide-, Sanitär-, Technik- und Ruheräume sowie einen eigenen Restaurationsbetrieb für die Saunagäste. Mit diesem Aufbau oberhalb des Hallendaches riegelt er den gesamten Wellnessbereich zur Straße hin optisch und akustisch ab.

Teil der neuen Saunalandschaft auf dem Hallenbaddach ist auch ein Außenbereich mit Gartenambiente. Hierzu musste neben der Tragfähigkeit des Daches als solches natürlich auch der weitere Schichtenaufbau entsprechend angepasst und ausgeführt werden. Deshalb folgt auf die bituminöse Dampfsperre eine EPS-Wärmedämmung mit 2 % Gefälle. Als Dachabdichtung und dauerhaft funktionsfähige Grundlage für die Begrünung kam die bewährte PIB-Dachbahn Rhepanol hg der Mannheimer FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG zum Einsatz.

Rhepanol hg ist die weltweit einzige Gründachbahn auf Basis PIB – Polyisobutylen. Zugleich stellt diese hochwertige Bahn eine Weiterentwicklung der bewährten und ältesten Kunststoff-Dachbahn der Welt Rhepanol® dar. Rhepanol hg vereinigt die positiven und bewährten Eigenschaften von Rhepanol und der notwendigen Wurzel- und Rhizomfestigkeit gemäß des bestandenen FLL-Tests. Verstärkt wird sie durch eine mittige Glasvlieseinlage. Alle Bahnennähte werden mittels Heißluftschweißen gefügt, eine zusätzliche Nahtversiegelung – so das FLL-Prüfzeugnis – ist nicht erforderlich.

So ausgestattet, kommt die Bahn als Abdichtung im lose verlegten Schichtenaufbau unter Auflast mit Begrünung zum Einsatz. Neben zu erwartenden Beanspruchungen durch die Begrünung beeinträchtigen auch Lösungen aus natürlich vorkommenden Chemikalien die dauerhafte Funktionsfähigkeit der Bahn nicht. Darüber hinaus ist die Gründach-Bahn hochfest gegen Perforation. Zudem wirkt sich ihre hohe Kälteflexibilität bis –60 °C und die damit verbundene Belastbarkeit bei Kälte sowohl bei der Verlegung als auch im jahrzehntelangen Einsatz auf begrünten und genutzten Dächern ideal aus. Durch ein neutrales Institut nach DIN EN ISO 14040 ff im Rahmen einer Ökobilanz zertifiziert, ist Rhepanol® hg nachweislich frei von Weichmachern und halogenen Brandschutzmitteln. Die komplette Produktökobilanz ist beim Hersteller jederzeit abrufbar.

Zur fachgerechten Ausführung der extensiven Begrünung mit einigen zusätzlichen Pflanzungen sorgt ein 300 g/m² schweres Trennvlies für ausreichenden Schutz der Dachabdichtung. Hierauf folgte dann der Einbau des Begrünungssystems mit Drainage- und Substratschicht. Neben den begrünten Bereichen wurden Teile der Dachfläche auch mit einem Terrassenbelag aus Bangkirai belegt. Um einen fließenden Übergang zwischen Holzbelag und Begrünung zu ermöglichen verlegte man das Bangkirai im Splittbett. Entlang der Attika sorgt ein Kiesstreifen für den vorbeugenden Brandschutz. Insgesamt umfasst die begehbare und genutzte Dachfläche folgende Bereiche: Terrasse Schwimmhalle 160 m², Terrasse Gastronomie 410 m² Dachfläche über EG – an Terrasse, Gründach und bekiester Bereich 1625 m². Ein kleiner Flachdachbereich auf der Straßenseite des Gebäudes wird nicht genutzt und wurde deshalb nur bekiest. Mit dem umfangreichen Umbau des ehemaligen Kurzentrums in Schliersee in die Vital Welt Schliersee ist ein attraktives und modernes Freizeitbad entstanden. Die Angebote erstrecken sich von der attraktiv gestalteten Vitaltherme mit 25-m-Bahn über Solebecken und Whirlpool bis hin zur Saunawelt mit den unterschiedlichsten Schwitz-Angeboten im ansprechenden Ambiente. Hinzu kommt das ebenfalls erneuerte Gastronomie-, Wellness- und Service-Angebot. In einer Bauzeit von 26 Monaten entstand aus einem ehemaligen kommunalen Hallenbad ein moderner, wettbewerbsfähiger Badebetrieb mit Sauna und Spa. Nicht zuletzt der besondere Reiz des Saunagartens auf dem Dach mit einem wunderbaren Panoramablick auf Kurgarten und See trägt zur besonderen Attraktivität des neueröffneten Bades bei.

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