Weltpremiere

Fahrgestell für längste Betonpumpe Europas

CIFA Nutzfahrzeuge
Starke Umbauleistung in zwölf Wochen: Ein 4-Achs-Kipperchassis wird bei Paul Nutzfahrzeuge zum 14,99 m langen Fahrgestell mit sieben Achsen, 58 t Nutzlast und 75 t zGG. Damit ist es prädestiniert für den sicheren Transport und Betrieb der längsten Betonpumpe Europas.

PASSAU (ABZ). - Ein außergewöhnliches Baufahrzeug ist eine Herausforderung für einen Chassis-Spezialisten – umso mehr, wenn es im Programm der Cifa Spa neue Maßstäbe im Bauhauptgewerbe setzt. Für den italienischen Betonmaschinen-Hersteller hat Paul Nutzfahrzeuge jetzt den Umbau eines vierachsigen Kipperfahrgestells zu einem Chassis mit sieben Achsen durchgeführt.Der Heavy-Duty-Nutzlastriese mit 75 t zulässigem Gesamtgewicht (zGG) lässt sich dank fünf gelenkter Achsen und einem Wendekreis von rund 33 m auch auf engen Baustellen leicht manövrieren. Eingesetzt wird das Chassis als Trägerfahrzeug für die neue Cifa-Betonpumpe K80H aus der Carbotech-Serie – eine Weltneuheit mit dem längsten Verteilermast, der in Europa zu haben ist.Das Chassis mit dem spektakulären Aufbau, der bereits im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist, feiert seine Weltpremiere auf der bauma auf dem Freigelände-Stand F9 der Cifa Spa (Stand-Nr. 905/2). "Wir sind stolz auf das Ergebnis unserer hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Cifa-Team", so Reinhold Grösser, Geschäfts-führer und verantwortlich für den Bereich Special Trucks and Chassis der Paul Nutzfahrzeuge GmbH."Dieser Auftrag setzt ein wegweisendes Zeichen in unserer Positionierung als international anerkannter Spezialist für Sonderfahrzeugapplikationen bis in die höchsten Nutzlastbereiche."Das umfassende Konstruktions-Know-how von Paul Nutzfahrzeuge gewährleis-tet den sicheren Transport und Betrieb der neuen Carbotech-Betonpumpe, deren 80 m langer Verteilermast in sieben faltbare Sektionen unterteilt ist. Ganz neu: Die obers-ten vier Elemente bestehen aus einem widerstandsfähigen, gewichtsreduzierenden Kohlefasergemisch.Das Chassis ist der Garant dafür, dass die erforderliche Stabilität im Haupteinsatzsegment Hoch- und Tiefbau sicher gewährleistet ist. Die Wahl des Trägerfahrgestells fiel auf ein 2,5 m breites 4-Achs-Kipper-chassis des Typs Mercedes-Benz Actros 4160 K 8x6 mit 4500 mm Radstand sowie einem kurzen S-Fahrerhaus.In einer Umbauzeit von nur zwölf Wochen ist daraus in Passau ein siebenachsiges Chassis der Konfiguration Actros 7561 14x6/10 entstanden, das mit einer Gesamtlänge von 14,99 m, einer starken Motorleistung von 449 kW (610 PS), einer reduzierten Gesamthöhe von 3035 mm und lediglich 17 t Eigengewicht überzeugt. Bei 75 t zGG ergibt sich eine Nutzlast von insgesamt 58 t, die den Aufbau der schweren Betonpumpe K80H ermöglicht.In Deutschland kann das Fahrzeug mit einer Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO für den Straßentransport zugelassen werden. Die Verlängerung des Radstands auf 7400 mm ist von Paul durch den Einbau einer dritten luftgefederten Lenkachse vorn sowie zwei gelenkten, liftbaren Nachlaufachsen am Fahrzeugheck realisiert worden. Die dritte Vorderachse stammt aus der Serienfertigung von Mercedes-Benz und wird über eine mechanische Verbindung zur ersten und zweiten Vorderachse gelenkt. Die technisch zulässige Achslastverteilung erfolgt somit auf drei gelenkte Vorderachsen mit je 9 t Achslast. Dazu kommen zwei starre Hinterachsen mit je 13 t Achslast und die beiden gelenkten Nachlaufachsen mit einer Achslast von jeweils 12 t. Die Lenkung der Nachlaufachsen des Herstellers BPW erfolgt elektrohydraulisch in Abhängigkeit vom Winkel des Vorderachseinschlags sowie der gefahrenen Geschwindigkeit. Die Lifteinrichtung aktiviert sich automatisch, sobald das Signal zum Ausfahren der Stützfüße gege-ben wird. Die Kraftübertragung des Motors erfolgt auf die Achsen 1, 4 und 5. Zum Einsatz kommen Reifen der Dimension 385/65 R 22,5 an den einzelbereiften Vorderachsen. Die Reifengröße 315/80 R 22,5 kennzeichnet die Zwillingsbereifung der Hinterachsen, die Typbezeichnung 445/65 R 22,5 gilt für die beiden einzelbereiften Nachlaufachsen.Zum Aufbau der Betonpumpe K80H und zur Einhaltung der maximalen Gesamthöhe von unter 4 m ist das Dach des kurzen S-Fahrerhauses des Actros abgeflacht und die Fahrzeughöhe auf 3035 mm abgesenkt worden, ähnlich wie bei einem Autotransporter.Diese Maßnahme stellt nicht zuletzt auch den ungehinderten Einsatz des Verteilermasts sicher und lässt ihm genügend Spiel für einen sicheren Betrieb. Als Stehhöhe im Fahrerhaus verbleiben 1400 mm, die den Fahrer ergonomisch nicht beeinträchtigen. Unverändert erhalten bleiben Anzeigen und Bedienelemente der Actros-Instrumententafel, die nur durch zusätzliche Symbole zur Steuerung der Lenkachsen ergänzt worden sind.Um Platz für den Einbau der dritten Vorderachse und genügend Freiraum für den Aufbau der Betonpumpe zu schaffen, sind weitere Anbauteile wie Kraftstofftank und AdBlue-Behälter, Batterieträger und Luftbehälter nach hinten versetzt worden. Die Anordnung der Komponenten erfolgte dabei in enger Abstimmung mit dem Aufbauhersteller. Für den Einsatz auf europäischen Baustellen eignet sich das wendige Fahrgestell nicht zuletzt aufgrund seines für diese Dimension geringen Wendekreises von rund 33 m. Bei einer Gesamtlänge von 14,99 m lässt es sich damit fast auf der Stelle wenden.Pumpvorgänge in extremen Höhen können so auch unter beengten Platzverhältnissen durchgeführt werden, die mit Verteilerarmen in üblichen Standardmaßen nur schwer zugänglich und bedienbar sind.

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