Weltpremiere von Mercedes-Benz Vans

Neuen Sprinter als Gesamtsystemlösung vorgestellt

von:

Martina Monsees

Mercedes-Benz Sprinter Ausstattung & Zubehör
Der neue Sprinter bietet Kunden in Sachen Effizienz, Flexibilität, Vernetzung und Wirtschaftlichkeit ein neues Niveau – davon sind Dieter Zetsche (Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes Benz Cars, l.), Volker Mornhinweg (Leiter Mercedes-Benz Vans, M.) und Wilfried Porth (Vorstand für Personal, Arbeitsdirektor und zuständig für Mercedes-Benz Vans bei der Daimler AG, r.) überzeugt. Foto: Mercedes-Benz Vans

Duisburg. – Mercedes-Benz Vans entwickelt sich vom Fahrzeughersteller zum Anbieter ganzheitlicher Transport- und Mobilitätslösungen. Der Sprinter der dritten Generation soll als erste Baureihe die "adVANce"-Philosophie verkörpern. Die Internetanbindung begünstige Effizienzsprünge. Der Anbieter lud Vertreter der Fachpresse auf die Duisburger Mercatorinsel ein, um diesen einen ersten Eindruck vom Transporter zu vermitteln.

Alternative Antriebe, Automatisierung, Digitalisierung, Elektrifizierung und Vernetzung: Es sind große Themen, die derzeit die gesamte Industrie beschäftigen und auf die Transporter der dritten Sprinter-Generation im gewerblichen Einsatz eine Antwort liefern sollen. Daimler fasst die Zukunftsthemen unter den englischen Begriffen Connected, Autonomous, Shared und Electric zusammen und erhebt den Anspruch, den neuen Sprinter an jede Transportanforderung spezifisch anpassen zu können.

Von den Vans über Trucks, Busse und Mobilitätsdienstleistungen bis zu den Pkw: "Kein Hersteller hat annähernd unsere Möglichkeiten, von diesen Chancen gegenseitig zu profitieren", sagte Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, anlässlich der Weltpremiere des neuen Sprinters im Logistikzentrum von Mercedes-Benz auf der Duisburger Mercatorinsel. Ziel sei es, diesen strategischen Vorteil zu nutzen und das Kerngeschäft quer über alle Abteilungen zu stärken. Daimler habe den neuen Sprinter erstmals ohne Volkswagen entwickelt (der Wolfsburger Konzern fertigt den VW Crafter seinerseits in eigener Regie), bleibe allerdings dabei, diesen für den europäischen Markt in Düsseldorf und Ludwigsfelde zu bauen. Dort sei der Transporter seit seiner Premiere 1995 produziert worden und davon seien seither mehr als 3,4 Mio. Sprinter verkauft worden.

Der Duisburger Hafen steht für Globalität sowie moderne Logistik und bot aus Sicht von Mercedes ein geeignetes Umfeld, um den neuen Sprinter erstmals auf einer großen Bühne zu präsentieren. Bei der Weltpremiere rollte der neue Sprinter in mehreren Versionen in die Halle – ausgestattet z. B. für Bau- und Handwerksunternehmer, Kurier-Express-Paket(KEP)-Dienste, E-Grocery-Lieferanten, Personenbeförderer und Service-Dienstleister. Über die Aufbauarten (Kastenwagen, Pritschenwagen, Fahrgestelle), Antriebskonzepte (erstmals auch mit Vorderradantrieb als Option), Kabinengestaltungen, Tonnagen und Laderaumhöhen lassen sich nach Herstellerangaben mehr als 1700 Sprinter-Varianten generieren.

Die neue Zukunftsinitiative "adVANce" umfasst mittlerweile fünf Bereiche, wie Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans, unterstrich: Bei "digital@vans" gehe es um Konnektivität und die digitale Vernetzung der Fahrzeuge. Mit "solutions@vans" werden Hardware-Lösungen entwickelt, die das Tagesgeschäft der Kunden effizienter machen sollen. Im Bereich "rental@vans" drehe sich alles um Mietmodelle mit einem "Pay per Use"-Ansatz – sodass der Kunde nur die Menge an Einheiten bezahle, die er in der Abrechnungsperiode verbraucht hat. Mit "sharing@vans" kümmere sich Mercedes-Benz Vans um neue Konzepte für die Personenbeförderung und mit "eDrive@vans" werde ein ganzheitlicher Ansatz zur Elektromobilität entwickelt. Der neue Sprinter bilde die erste Transporter-Baureihe, bei der alle Aspekte der Zukunftsinitiative von Anfang an zusammenkommen. "Damit ist er der erste Van einer neuen Gattung. Der voll vernetzten Gesamtsystemlösung", betont Mornhinweg.

Zu den technischen Höhepunkten des Fahrzeugs gehört z. B., dass das bewährte Antriebskonzept (Heck- und Allradantrieb) um einen neuen Vorderradantrieb ergänzt wurde. Bei dieser Version steige konstruktionsbedingt die Nutzlast um 50 kg gegenüber dem Heckantrieb. Darüber hinaus besitze die Ausführung mit Frontantrieb wegen der fehlenden Kardanwelle eine 80 mm niedrigere Ladekante als Modelle mit Heck/Allrad-Antrieb, die Ladekante soll das Be- und Entladen von gewerblich genutzten Fahrzeugen erleichtern. "Durch den Vorderradantrieb können wir den neuen Sprinter auch als reinen Triebkopf anbieten", erläuterte Mornhinweg und fügte hinzu: "Damit haben Aufbauhersteller noch mehr Freiheiten." Zwei Dieselmotoren gebe es zum Marktstart unter der Haube – einen 3-l-Sechszylinder mit 190 PS und einen 2,1-l-Vierzylinder, der im Fall des Hinterradantriebs z. B. mit 114 PS, 143 PS und 163 PS erhältlich sei. Übersetzt werden die Motoren über ein neu entwickeltes Sechs-Gang-Schaltgetriebe, wobei die Handschaltung ohne Vibrationen am Schalthebel überzeugen soll, oder ein Neun-Gang "9G-Tronic"-Automatikgetriebe, das nach Angaben des Herstellers ein Novum im Transporter-Segment ist. Pluspunkte könne der Sprinter durch sein niedriges Geräuschniveau und den Fahrkomfort sammeln.

Wie sich der Arbeitsplatz im Fahrerhaus den jeweiligen Transportbedürfnissen anpassen lässt, erfuhren geladene Fachjournalisten in Branchen-Boxen, in denen es den neuen Sprinter innerhalb der Halle zu besichtigen gab: Zu den Optimierungen gehören ergonomisch geformte Sitze, Keyless-Start oder eine verbesserte Klimaanlage. Ein variables Ablagen-Konzept sorgt dafür, dass technische Produkte sowie Kleinteile Platz finden. Mit Detail-Lösungen kann auch der Laderaum punkten: Beladbare Radkästen und ausgebaute Laderaumhöhen in Kombination mit dem Frontantrieb vergrößern Einsatzmöglichkeiten. Das max. Ladevolumen liegt bei 17 m³, die Tonnage reicht bis 5,5 t. Zu den neu angebotenen Assistenzsystemen im Sprinter der dritten Generation zählen bspw. eine Rückfahrkamera mit Bild im Innenspiegel, ein Park-Paket mit 360°-Rundumsicht, ein Regensensor und Wischer mit integriertem "Wet Wiper System", die für gute Sicht auch während der Scheibenreinigung sorgen.

Damit der neue Sprinter das Baugewerbe anspricht, muss das Fahrzeug selbst unter schwersten Bedingungen leistungsfähig bleiben. Denn: Der Kurzstreckenbetrieb herrscht im Baustellenverkehr ebenso vor wie es Arbeitstage gibt, an denen lange Anfahrtswege über Autobahnen und Landstraßen zu Baustellen bewältigt werden müssen. Lässt sich der Weg zum nächsten Einsatzort auch möglichst komfortabel zurücklegen, so können die letzten Meter immer noch über unbefestigtes Gelände mit matschigen oder steinigen Untergründen führen. Der neue Sprinter soll allen Anforderungen gewachsen sein. "Bauunternehmen legen Wert auf leistungsstarke Fahrzeuge mit hoher Tonnage – vor allem, wenn sie oft auf Baustellen unterwegs sind", betonte Mornhinweg. In Verbindung mit dem zuschaltbaren Allradantrieb sei der Sprinter der dritten Generation auf ein Gesamtgewicht von bis zu 5 t ausgelegt. Daher eigne er sich auch als Baustellenfahrzeug für schweres Schüttgut. Eine Anhängelast von bis zu 3,5 t ermögliche zudem, schweres Arbeitsgerät zu transportieren. Bauunternehmer legten verstärkt Wert darauf, dass ein Transporter zuverlässig ist – auch bei strapaziösem Einsatz und häufigem Fahrerwechsel. Da der Einsatz der Mannschaft vom reibungslosen Funktionieren des Fahrzeugs abhängig sei, sollten ungeplante Reparaturen nicht vorkommen.

Im Handwerk dominieren – vergleicht man kleine und mittelständische Handwerksunternehmen mit anderen Dienstleistern – kleine Fuhrparks das Bild. Die Ansprüche der einzelnen Handwerkszweige unterscheiden sich aus Sicht von Mornhinweg wesentlich voneinander: "Während Dachdecker, Fliesenleger oder Tischler auch an einer max. Zuladung und der Integration von Regallösungen für die mobile Werkstatt interessiert sind, geht es bspw. für den Maler eher um das Ladevolumen, um Leitern oder Gerüste an den Einsatzort zu bringen."

Entsprechend hoch seien Ansprüche an die Vielseitigkeit und Flexibilität der wenigen Fahrzeuge. Oft genug sitze der Unternehmensinhaber selbst am Lenkrad, sodass der Sprinter bei Kundenbesuchen auch repräsentative Aufgaben übernehme. "An anderer Stelle sind seine Qualitäten als Lastenträger im Materialtransport gefragt und mit dem Einbau von Sitzbänken muss der Sprinter auch dann funktionieren, wenn möglichst viele Mitarbeiter gleichzeitig an einem Einsatzort ankommen müssen", weiß Mornhinweg. Die neue Angebotsspreizung ermögliche, Ansprüchen an Belastbarkeit und Wertanmutung des Innenraums gerecht zu werden. Ein Metall-Ladeboden als Basisausstattung im Kastenwagen decke einen Großteil der Nutzungsmöglichkeiten ab. Für eine hohe Belastung gebe es alternativ einen Schwerlastboden im Angebot – für Sprinter, in denen die Ladung nur auf wenigen Belastungspunkten im Laderaum verteilt ist –, bspw. bei Regallösungen oder bei besonders schweren und großen Gütern. Kann die Ladung gleichmäßiger verteilt werden, sei ein neuer Leichtbauboden aus Kunststoff geeigneter und vergrößere den Spielraum bei der Zuladung.

Die dritte Sprinter-Generation besitzt ein progressives Design sowie Komfort- und Sicherheits-Merkmale auf Pkw-Niveau. Wichtig sei vor allem die Internetvernetzung: Administrative Aufgaben rund um einen Fuhrpark sollen z. B. neue "Mercedes PRO connect"-Vernetzungsangebote erleichtern. Mit dem webbasierten Service für Fuhrparkkunden vom Kleinstgewerbe bis hin zu Großkunden gelingt es nach Herstellerinformationen, Fuhrparkmanager über das Fahrzeugmanagement-Tool mit allen Fahrzeugen und Fahrern in seiner Flotte zu verbinden. So können online Aufträge gesteuert und Fahrzeuginformationen wie Standort, Kraftstoffvorrat oder Wartungsintervalle nahezu in Echtzeit abgefragt werden. Zum Marktstart des Services als Werkslösung werden in 19 europäischen Ländern acht Pakete mit zentralen Flotten-, Fahrzeug-, Fahrer- und Standort-basierten Diensten eingeführt. Dazu zählen z. B. Fahrzeugstatus, Fahrzeuglogistik, Flottenkommunikation, Wartungs- und Unfallmanagement oder ein digitales Fahrtenbuch.

Der Fahrzeugstatus zeigt relevante Fahrzeugdaten sowie die Nutzung des Fahrzeugs über einen ausgewählten Zeitraum an; zur Fahrzeuglogistik gehört etwa der Abruf der Fahrzeugstandorte nahezu in Echtzeit. Der Versand von Nachrichten, Adressen oder Kontakten zwischen dem Fahrzeugmanagement-Tool und der "Mercedes PRO connect"-App kann die Flottenkommunikation nochmals verbessern. Eine dynamische Routenführung verschaffe Vorteile gegenüber der statischen Routenplanung im Vorfeld einer Fahrt. In Summe sollen die Vernetzungslösungen dazu beitragen, das Controlling zu verbessern, Betriebskosten zu senken und die Auslastung der Flotte zu optimieren. Die ersten Dienste werden voraussichtlich ab Juni 2018 erhältlich sein.

Die dritte Generation des Bestsellers kann ab sofort in Deutschland bestellt werden und ist ebenfalls ab Juni 2018 in Nutzfahrzeug-Zentren und Van ProCentern von Mercedes-Benz verfügbar. Im darauffolgenden Jahr 2019 soll der neue eSprinter auf den Markt kommen.

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