Weniger Aufträge im Mai

Corona-Krise erreicht Baubranche

Wiesbaden (ABZ). – Bislang zeigte sich die Baubranche von der Corona-Krise nur wenig beeindruckt. Mittlerweile zeigen sich jedoch auch hier erste negative Auswirkungen. So gingen im Bauhauptgewerbe im Mai 8,4 Prozent weniger neue Aufträge ein als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Branchenverbände sehen sich in ihren Prognosen eines verzögerten Corona-Effekts am Bau bestätigt und drängen auf eine Stärkung der Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand.In den ersten fünf Monaten sank der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe preisbereinigt (real) um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vormonat gingen im Mai 5,7 Prozent weniger Order ein. Im Vergleich zum Februar, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang um 13,3 Prozent niedriger. Einschließlich Preiserhöhungen (nominal) lag der Auftragseingang im Mai bei rund 6,7 Milliarden Euro. Das waren 10,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In den ersten fünf Monaten wurde ein Rückgang von 2,1 Prozent verzeichnet.„Die Entwicklung der Auftragseingänge im Mai bestätigt die Einschätzung unserer Unternehmen“, erklärte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, zu den aktuellen Zahlend es Statistischen Bundesamtes. Dadurch werde die Bautätigkeit in den kommenden Monaten gebremst. „Derzeit arbeiten die Unternehmen immer noch die hohen Auftragsbestände vom Jahresbeginn ab.“ Die exportorientierte Industrie sowie Handel und Gastronomie hätten mit erheblichen Umsatzeinbußen zu kämpfen, was auf die Investitionsbereitschaft drücke. Mit einem Rückgang der Order um 22 Prozent im Wirtschaftsbau und 35 Prozent im Wirtschaftshochbau im Vergleich zum Vorjahresmonat sind diese Bereiche demnach besonders betroffen.„Zwar verfügte die Branche Ende März noch über hohe Auftragsbestände, allerdings mehren sich mittlerweile die Meldungen über Auftragsstornierungen, vor allem aus der gewerblichen Wirtschaft“, warnte auch Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB). Wie lange die Auftragsbestände noch die Produktion stabilisieren können, sei vor diesem Hintergrund fraglich, so Babiel weiter.Der Umsatz hingegen habe sich im Mai - wegen des hohen Auftragspolsters - noch relativ stabil entwickelt, teilte der HDB mit. Mit einem nominalen Rückgang von 0,5 Prozent (real -3 Prozent) habe das Bauhauptgewerbe noch eine stabilisierende Wirkung ausgeübt.Sowohl HDB als auch ZDB sehen nun die öffentliche Hand in der Pflicht. „Die Unternehmen haben im Vertrauen auf den vom Bund initiierten Investitionshochlauf ihre Kapazitäten aufgebaut. Nun müssen die entsprechenden Aufträge endlich auf den Markt kommen“, erklärte Pakleppa. „Auch beim Aufbau der Autobahn GmbH darf Corona nicht Ausrede für fehlende Aufträge sein“, ergänzte Babiel. „Aber vor allem der kommunale Straßenbau braucht dringend Unterstützung. Die Anpassungen im Grundgesetz müssen nach der Sommerpause zügig beschlossen werden, damit das aufgelegte Konjunkturprogramm für die Kommunen auch wirksam werden kann.“

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