Weniger ist manchmal mehr

Baukasten-Lösung überwindet Systemgrenzen von Rahmen- und Modulgerüsten

Peri Gerüstbau
Ob Zugänge, Lauf- und Arbeitsflächen oder Traggerüste und Wetterschutzdächer: Alle diese Anwendungen im Neu- oder Bestandsbau basieren auf dem Peri UP Gerüstbaukasten. Abb: Peri

Weißenhorn (ABZ). – Viele bauausführende Unternehmen stehen bei der Planung und Ausführung ihrer Aufträge unter erheblichem Termin- und Kostendruck. Es gibt daher einen hohen Bedarf an schlanken Techniklösungen, die vielfach angewendet werden können.

Denn diese Lösungen können die Bauabläufe einfacher machen und die Baustellen-Produktivität steigern. Dieser Anspruch gilt besonders für Gerüste, da sie das Bauen in die Höhe oder Tiefe überhaupt erst möglich machen. Darauf weist der Gerüsthersteller Peri hin. Gerüstsysteme können ihre Funktionen – wie Zugangstechnik, Arbeits-, Schutz- oder Traggerüst – immer nur objektspezifisch erfüllen, wenn sie aufgebaut sind. Wie wirtschaftlich ein Gerüst sei, hänge wesentlich davon ab, wie viele Bauteile für die für unterschiedlichen Einsatzgebiete und Anwendungen notwendig seien, so der Hersteller. Bauunternehmen und Gerüstbaubetriebe sollten daher von Zeit zu Zeit die Leistungsfähigkeit und Eignung der von ihnen eingesetzten Gerüsttechnik neu hinterfragen, rät Peri.

Die Basistechniken der heute weitverbreiteten Rahmen- und Modulgerüstsysteme wurden in den 60er beziehungsweise 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt. Bautechnik und Gesetzgebung haben sich seitdem immer wieder verändert. Die ursprüngliche Teilmenge der Systeme ist daher immer wieder durch neue Bauteilvarianten beziehungsweise Ergänzungs- und Sonderbauteile erweitert worden. Eine immer größer werdende Vielfalt der Varianten bei Techniksystemen birgt ein Dilemma. Dies hat in den 1990er Jahren im deutschen Maschinen- und Anlagenbau zu einer anderen Strategie in der Produktentwicklung geführt. Unter Stichworten wie "Baukastensysteme" und "Plattformstrategie" wurden intelligente (meist multifunktionale) Basisbauteile mit standardisierten Schnitt- beziehungsweise Verbindungsstellen entwickelt.

Dadurch können sie vielfältig angewendet werden können, sei es projekt- oder kundenspezifisch. Peri hat dieses fortschrittliche Konzept eines Baukastensystems beim erstmals 1998 vorgestellten Gerüstsystem Peri UP konsequent umgesetzt und weiterverfolgt. Dieses System überwindet den Angaben des Herstellers zufolge die Grenzen von Rahmen- und Modulsystem und vereint vielfältige Anwendungen in einem Gerüstbaukasten. Er habe damit eine Art Sonderstellung im Gerüstbau. Bei der Entwicklung seien folgende Ziele gesetzt worden:

  • Sein konstruktiver Aufbau sollte in Länge, Höhe und Breite dem metrischen Bauteil- und Verbindungsraster folgen – angelehnt an die DIN.
  • Die Zahl der Systembauteile und Verbindungselemente ist auch bei den Varianten und Ergänzungsbauteilen stark eingegrenzt worden.
  • Die Montagelogik sollte einfach zu erlernen und umzusetzen sein, für mehr Arbeitsproduktivität pro Zeiteinheit.
  • Der systemintegrierte vorlaufende Seitenschutz kann bereits seit Jahren in der Rahmen- und in der Stielbauweise ausgeführt werden.

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Peri Gerüstbau
Der Peri UP Gerüstbaukasten hat die Systemgrenzen von Rahmen- und Modulgerüst aufgelöst und zu einem Baukastensystem mit weniger als 500 Bauteilen vereint.

Für bauausführende Unternehmen ist vor allem das Verhältnis zwischen Material- und Arbeitskosten wichtig. Beim Gerüstbau machen in der Regel Geräte- und Materialkosten 20 % der Kosten aus, die restlichen 80 % entfallen auf Arbeits- und Prozesskosten. Durch die hohe Wettbewerbsintensität verschärft sich der Kostendruck selbst in Phasen einer Bauhochkonjunktur. Ein wichtiger Indikator dafür, wie wirtschaftlich Gerüstsysteme sind, ist laut Peri ihre Eignung in speziellen Anwendungen. Wie hoch der Mehrwert für Kunden sei, hänge auch davon ab, wie gleichbleibend die Arbeitsabläufe bei verschiedenen Anwendungen sind und wie gering der Anteil von Sonderbauteilen im Verhältnis zu den Standardkomponenten ist. Konventionelle Rahmen- und Modulgerüste müssten die ständig steigenden Ansprüche im Bauwesen und in der Gesetzgebung häufig durch neue Ergänzungs- und Sonderbauteile auffangen.

Der aktuelle Peri UP Gerüstbaukasten umfasse dagegen weiterhin weniger als 500 Systembauteile. Diese Kompaktheit des PERI UP Gerüstbaukasten basiert auf einer ausgeklügelten Bauteilgestaltung, die konsequent auf Mehrfachfunktionen wie verbinden, sichern, sperren, tragen und justieren angelegt sei. Dadurch sei es möglich, mit weniger als 500 Bauteilen unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, wie zum Beispiel bei:

  • der Verwendung als Arbeits-, Trag- und Schutzgerüst,
  • der Ausbildung als Fassaden- und Raumgerüst
  • oder der Bauart als Stand-, Hänge- und Konsolgerüst.

Die Mischung aus hoher Kompaktheit und Gleichteilquote komme nicht nur beim Auf-, Um- und Abbau von Peri UP zum Tragen. Sie bringe auch Vorteile auf Kostenseite. Denn durch die vielfache Verwendung von gleichen Systembauteilen erhöhe sich deren Materialauslastung, die Investitions- und Montagekosten würden sinken. Wie zukunftsgerecht zudem die systemintegrierte Sicherheitstechnik von Peri UP sei, zeige die für Arbeits- und Schutzgerüste seit Februar 2019 gültige Neufassung der TRBS 2121-1, die den vorlaufenden Seitenschutz vorrangig fordert. Da rein glattflächige Baukörper oder Gebäudefronten auch im Hochbau mehr die Ausnahme als die Regel sind, kann der Gerüstersteller bei Peri UP zwischen Rahmen- und Stielbauweise wechseln. So kann er ebene Bauwerksflächen mit großdimensionierten Easy-Belägen einrüsten. Bei Abschnitten mit auskragenden, verwinkelten oder gekrümmten Bauwerksgeometrien kann er dann direkt auf die kleinformatigen Stahlbeläge wechseln. Somit kann der Gerüstersteller den Seitenschutz während dem Aufbau in vielen Situationen vorlaufend montieren, ohne auf seine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz wechseln zu müssen. Diese Vorteile gelten beim Peri UP Gerüstbaukasten auch für den Um- und Abbau.

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